Bamberg stimmt mit knapper Mehrheit für eine Sozialklausel

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Jetzt ist es amtlich: Für alle größeren Bamberger Wohnungsbauprojekte gilt künftig eine Sozialquote von 20 Prozent. Matthias Hoch
Jetzt ist es amtlich: Für alle größeren Bamberger Wohnungsbauprojekte gilt künftig eine Sozialquote von 20 Prozent.  Matthias Hoch

Bamberg führt eine Sozialklause beim Wohnungsbau ein. Die Entscheidung im Stadtrat fiel äußerst knapp aus.

Am Ende wurde es noch einmal spannend und die Bamberger Stadträte stimmten namentlich ab: 25 votierten für die umstrittene Sozialklausel. 16 waren dagegen.

Damit setzte sich eine Mehrheit aus SPD, Grünen und Teilen der Bamberger Allianz gegen die Gegner der Sozialklausel von der CSU und vom Bürger-Block durch. Schon bei den nächsten größeren Wohnungsbauprojekten gilt damit eine Quote von 20 Prozent für vergünstige Mieten.

Das wohnungsbaupolitische Instrument, das auch von OB Andreas Starke (SPD) getragen wird, soll den Preisanstieg auf dem Wohnungsmarkt in Bamberg verlangsamen und bewirken, dass mehr Wohnungen unter dem Marktniveau als bisher geschaffen werden.

Franz-Wilhelm Heller, äußerte Zweifel, dass dieses Ziel tatsächlich erreicht wird. Der Sprecher der CSU betonte zwar die Notwendigkeit, dass der Staat dringend gefordert sei, neue Sozialwohnungen zu schaffen.

Doch die Bamberger Sozialklausel werde diesen Anspruch nicht einlösen, weil sie der freien Wirtschaft Prügel in den Weg lege. "Die Wahrheit ist doch , dass 80 Prozent der Wohnungen teurer werden", sagte Heller, der fürchtet, dass die Preisnachlässe auf der einen Seite zu Aufschlägen bei den restlichen Wohnungen führen. "Wer niedrige Preise will, muss dazu beitragen, dass das Angebot stärker als die Nachfrage steigt", lautet das Credo der Bamberger CSU.


SPD: Der Markt regelt nicht alles

Sie erhielt damit entschiedenen Widerspruch von der SPD, den Grünen und der Bamberger Linken Liste. "Wer heute noch glaubt, dass der Markt alles regelt, der lebt wirklich im letzten Jahrhundert", hielt Heinz Kuntke (SPD) dem Nein der CSU entgegen. Wohnungsbau sei auch eine soziale Verpflichtung.

Ins gleiche Horn stießen Wolfgang Grader (GAL) und Dieter Weinsheimer (BA), der von einem zufriedenstellenden Kompromiss sprach. Zustimmung kam auch vom Heinrich Schwimmbeck. Zwar bemängelte der Stadtrat der Linken Liste , dass die Sozialklausel bei weitem nicht weit genug gehe, dennoch trage er sie mit: "Die Sozialklausel ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es 100 weitere hätten sein können."