In Kundenbriefen haben die Stadtwerke Bamberg in den vergangenen Tagen einen "massiven Anstieg" der Energiepreise zum 1. Januar 2023 angekündigt. Doch die geplante Strom- und Gaspreisbremse der Bundesregierung ist hier noch nicht einberechnet.
- Stadtwerke Bamberg: Kunden erhalten Brief mit enormen Preissteigerungen
- Wird "tatsächlich geringer ausfallen": Strom- und Gaspreisbremse noch nicht einbezogen
- Stadtwerke mit Beispielrechnung: So teuer werden die Energiekosten wirklich ab 1. Januar 2023
- "Alles nicht so einfach": Abrechnungssysteme müssen komplett umgestellt werden
Viele Kunden und Kundinnen der Stadtwerke Bamberg dürften in den vergangenen Tagen erst einmal geschluckt haben, als sie ihre Post geöffnet haben. Denn der kommunale Versorger hat über neue Strom-, Gas- und Wasserpreise ab dem 1. Januar 2023 informiert. Die neuen Abschläge fallen deutlich höher aus als bisher. Aber was ist mit der Strom- und Gaspreisbremse der Bundesregierung? Dazu äußert sich der Sprecher der Stadtwerke Bamberg, Jan Giersberg, gegenüber inFranken.de.
Stadtwerke Bamberg: "Massiver Anstieg, der tatsächlich aber geringer ausfallen wird"
"In der Grundversorgung kostet die Kilowattstunde Strom für Haushalte in Bamberg künftig 59,86 Cent. Hinzu kommt ein jährlicher Grundpreis von 122,80 Euro", erklärt Giersberg. Im Vergleich zu den aktuellen Preisen sei das eine Steigerung um 48 Prozent. "Ein Musterhaushalt mit jährlichem Verbrauch von 2.500 Kilowattstunden Ökostrom würde dann nicht mehr 90 Euro pro Monat zahlen, sondern 135 Euro", so der Sprecher. "Das wäre ein massiver Anstieg, der tatsächlich aber geringer ausfallen wird, weil die Bundesregierung ja die Strompreisbremse plant", betont er.
Hintergrund sei, dass sich "seit dem letzten Jahr der Preis für den Strom an den internationalen Märkten vervielfacht hat". Auch die regulierten Netzentgelte und staatliche Abgaben auf Strom stiegen zum Jahreswechsel an, so Giersberg weiter. Aber: "Wenn der geplante Preisdeckel der Bundesregierung kommt, werden alle Kunden für den größten Teil ihres Bedarfs beim Strom nur noch 40 Cent zahlen, beim Gas nur noch 12 Cent. Unterm Strich wird es dann keine nennenswerten Preisunterschiede zwischen den Anbietern mehr geben."
Warum aber hat man die Kundschaft hier zunächst über die neuen Kosten ohne die Maßnahmen der Politik informiert? "Die Strompreisbremse können wir in unsere offiziellen Preise nicht einkalkulieren, denn im Moment handelt es sich nur um Versprechen der Bundesregierung", so Giersberg. "Das Gesetz zur Strompreisbremse soll voraussichtlich auch erst Mitte Dezember verabschiedet werden". Wenn diese komme, werde man "unseren Kunden für 80 Prozent ihres vorjährigen Stromverbrauchs nur noch maximal 40 Cent je Kilowattstunde" berechnen, erläutert er. Die Differenz zum tatsächlichen Preis zahle der Bund.
Wasser, Strom, Gas: Stadtwerke Bamberg mit Beispielrechnung - das sind die Mehrkosten für Energie im Musterhaushalt
Mit der Strompreisbremse würden sich "für einen Drei-Personen-Haushalt die monatlichen Stromkosten von 135 Euro auf 101 Euro" reduzieren, so die Beispielrechnung der Stadtwerke. "Der Musterhaushalt zahlt dann pro Monat nur noch 11 Euro mehr als bisher", sagt Giersberg. Zum 1. Januar erhöhen sich bei den Stadtwerken Bamberg auch die Preise für Gas und Wasser. "Mit der von der Bundesregierung geplanten Gaspreisbremse zahlt ein Musterhaushalt mit jährlichem Gasverbrauch von 18.000 Kilowattstunden im kommenden Jahr im Durchschnitt 210,76 Euro pro Jahr, das sind 46 Euro mehr als zu Beginn dieses Jahres", so der Sprecher.
Beim Wasser steige der Preis um 36 Cent je Kubikmeter. Für einen Durchschnittshaushalt mit jährlichem Wasserverbrauch von 175 Kubikmetern schlage dies mit 5,25 Euro im Monat zu Buche. "Hintergrund sind die enormen Investitionen, die wir in den vergangenen Jahren in die Wassergewinnung und unser Leitungsnetz investiert haben. Nicht zuletzt hat unser Vorlieferant, die Fernwasserversorgung Oberfranken, seine Preise erhöht", so Giersberg. Insgesamt müsse der "klassische Musterhaushalt" nach Einbezug der Preisbremsen mit monatlichen Mehrkosten von rund 78 Euro rechnen, so die Prognose der Stadtwerke Bamberg.
Es kommt halt drauf an, wie der jeweilige Stromversorger das Produkt (selbiges gilt für Gas) eingekauft hat. Ich bin zu den Stadtwerken gewechselt, weil mein bisheriger Lieferant gar über 60 Cent/kWh Arbeitspreis aufruft, dazu 200 EUR Grundgebühr pro Jahr zuzüglich 20 EUR für die moderne Messeinrichtung. So einfach ist das mit dem Energiegeschäft nicht, denn so ein Großunternehmen wie EnBW hat ganz andere Möglichkeiten als ein "kleines Stadtwerk".
Nicht vergessen, wir haben bis vor kurzem für Diesel noch 2,20 EUR /Liter bezahlt. Beim Strom müssen einfach die Preisermittlungsbedingungen reformiert werden. Warum bekommt ein Versorger, der mit Windrädern oder Fotovoltaikanlagen Strom erzeugt, den gleichen Preis bezahlt als würde er Strom in mit Erdgas betriebenen Kraftwerken erzeugen ? Hier muss die Bundesregierung den Hebel ansetzen und zwar schnell.
also bei mir persönlich erhöht sich der Preis für Strom von aktuell 34,07 ct auf 59,26 ct und das sind nach Adam Riese ca 73 %

durch eine Zurückführung in die staatliche Kontrolle. Das gilt auch für Mieten, ÖPNV, Gesundheitswesen usw.... halt alles was man in den letzten 50 Jahren demontiert und für das Wohl von ein paar großen Konzernen und Oligarchen privatisiert hat!!!
Gas von 7,79 ct auf 19,48 ct was ca 150 % Preisteigerung sind
UND DAS IST SCHON UNVERSCHÄMT
Hat man uns doch seit Dekaden in der Bamberger Altstadt in den Zubau von immer effizienteren Gasheizungen gedrängt.
Diese "Preisdeckelungen" zahlen ja auch wir, da es um Steuergelder geht
Ich fordere (unter anderem!!!) die Sicherung von bezahlbarer Energie für alle Bürger
Wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Stadtwerke Bamberg - v.a. die Sparte Energie - die Aufgabe hat die defizitären Bereiche Verkehrsbetriebe und Bäder zu subventionieren und auch noch der Eigner Stadt Bamberg eine Gewinnauschüttung für den Stadthaushalt erwartet, dann ist die Energie nahezu die einzige Einnahmequelle der Stadtwerke.
Aber eine kostengerechte Preisgestaltung der Verkehrsbetriebe und Bäder (=massive Erhöhung der Fahrpreise bzw. Eintrittskarten) würde einen Aufschrei bedeuten. Aber dann wüsste ja jeder was ungefähr seine Fahrkarte wirklich kosten müsste.
Das ist politisch nicht gewollt. Die Energiekunden werden weiterhin die Fahr- und Eintrittskarten subventionieren und zum Haushalt der Stadt Bamberg beitragen.
Das Quersubventionierungsmodell von Stadtwerken ist üblich und politisch gewollt, eher nicht gewollt ist eine Kostentransparenz bzw. eine kostenorientierte Preisgestaltung.
ich hab auch eine Brief bekommen mit der Standardausrede Ukraine Krieg. Wenn man sich weigert Pipelinegas zu kaufen (das macht selbst die Ukraine), Atomkraftwerke vom Netz nimmt und durch das Merit-Order-Prinzip an der Börse Höchstpreise für EON und Andere absichert, dann sind das die Ursachen. Mein Solarstrom wird mit 6€C vergütet und der Zukauf kostet 38€C. Dagegen bekommen die USA für Ihr LNG das Fünffache des Preises wie Pipelinegas. Das Geld ist nicht weg sondern woanders. Da kann man vom Zufallsgewinn locker und gerne ein Paar Waffen spendieren
Fast 60 Cent für die Kilowattstunde!! Ich bin ab 2023 bei 31 Cent. Die Strompreisbremse der Regierung noch nicht eingerechnet. Mein monatlicher Abschlag bei 3500 kW/h Verbrauch p.a. erhöht sich ab Januar von 95.- EUR auf 101.- EUR.
Mit wem man's machen kann, werte Stadtwerke.