Der erst kürzlich vorgestellte neue Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat im Dom seine erste Weihnachtsrede gehalten. Gössel, der seit Amtsantritt bereits durch konservative Äußerungen aufgefallen war, erinnerte in dieser Rede an die Opfer von sexualisierter Gewalt, sowie die Opfer des Krieges im Nahen Osten.
Am Morgen des ersten Weihnachtstages, dem 25. Dezember 2023, hielt der katholische Bamberger Weihbischof Herwig Gössl im Bamberger Dom seine Weihnachtsrede. Weihnachten sei laut Gössel das "Fest des schweigenden Wortes Gottes, das Trost und Hoffnung spendet".
Mit dem Kind in der Krippe sei das Wort Gottes Fleisch geworden. „Doch das Wort blieb stumm. Denn Gott wurde Mensch als ein Säugling, der erst mühsam das Sprechen lernen muss“, sagte Gössl in seiner Predigt. „Gott steht durch sein schweigendes Wort allen zur Seite, die aus verschiedenen Gründen keine Worte finden, und hält all diese Lebenssituationen mit aus“, fügte der ernannte Erzbischof hinzu.
"Wo Worte versagen": Bamberger Erzbischof spricht zu Weihnachten über Missbrauch und Krieg
Gott stelle sich mit seinem Schweigen an die Seite all derer, die auf unterschiedliche Weise zum Schweigen gebracht werden. Gössl nannte die Opfer von Gewalt und Terror sowie Vergeltungsschlägen und Kriegen im Nahen Osten und vielen anderen Orten in der Welt. Er erinnerte auch an die Opfer sexualisierter Gewalt: „Menschen, die von Tätern mundtot gemacht werden und die oft ihr ganzes Leben lang schweigen über die Gewalt, die viele schon als Kinder und Jugendliche erfahren haben, die schweigen, weil sie das Geschehene verdrängen, aus Scham und Verzweiflung, die keine Worte fanden für die Verbrechen, die ihnen angetan wurden.“
Gottes ewiges Wort sei Fleisch geworden, nicht um uns zu belehren, sondern um uns schweigend nahe zu sein, wo Worte versagen, so Weihbischof Gössl. „An Weihnachten dürfen wir feiern, dass Gottes schweigendes Wort und das Licht seiner schweigenden Gegenwart in all dem Dunkel unserer Tage leuchten und dass alles Dunkel dieser Welt dieses Licht niemals ersticken wird.“
Erst Anfang Dezember wurde Gössl als neuer Erzbischof vorgestellt. In einem Interview kündigte der Geistliche ein Missbrauchsgutachten für das Erzbistum an. Nachdem München und Freising Gutachten veröffentlicht hatten. Kirchenaustritte steigen immer weiter an. Dennoch erteilte der Bamberger Weihbischof Gössel zwei im Raum stehenden Forderungen nach Reformen in der katholischen Kirche eine Absage: Der Priesterweihe für Frauen und der Abschaffung des Zölibates. Aktuell könne er sich auch keine Homosexuellen-Segnungen vorstellen, sagt er und begründet dies.
Man müsste halt mal die Adresse von diesem Herrn, den man Gott nennt, erfahren. Einfach persönlich mit ihm sprechen können und nicht nur per Gebet. Der Herr Gössl kann viel erzählen, für mich klingt das alles abenteuerlich; nur als Kind im (evangelischen) Religionsunterricht war es spannend, was in der Bibel stand. Wie bitte soll das passiert sein, dass das Jesuskind zur Welt kommt, irgendwann danach in den Himmel fährt und wieder auf ersteht ? Und die "Angestellten" der katholischen Kirche, die einerseits all diese Geschichten mit voller Inbrunst verkündeten, durften sich andererseits jahrelang ungestraft an Kindern befriedigen. Letzteres ist absolut verwerflich und kriminell, die "Botschaften der Bibel" einem normalen Menschen aber nicht mehr vermittelbar.
"Gott stelle sich mit seinem Schweigen ..."
Ich habe die Predigt nicht life gehört, aber wenn ich den Artikel lese, hätte der gnädige Herr Gössl besser auch geschwiegen!
Unsere ganze Familie ist aus der Kirche ausgetreten, nachdem die Skandale öffentlich wurden. Wir haben erkannt das christliches Denken nichts mit den Männern der Kirche zutun hat.
Gute Entscheidung...ich bin auch vor ein paar Jahren ausgetreten und hätte eigentlich schon sehr viel früher austreten sollen
Das eingesparte Geld kommt jetzt jeden Monat kleinen Tierschutzorganisationen zugute...die können es eher brauchen, als die stinkreiche Institution Kirche, die aber trotzdem immer bei ihren Betschafen um Geld bettelt, wenn ein Kirchenrecht erneuert werden muss u.ä.
Um sexuellen Missbrauch zu finden, braucht man nicht bis in den nahen Osten.... die nächste Kirche oder kirchliche Institution genügt schon oft.....