Der neue Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat sich in einem Interview gegen die Abschaffung des Zölibats und die Priesterweihe für Frauen ausgesprochen. Aktuell könne er sich auch keine Homosexuellen-Segnungen vorstellen, sagte er - und begründete seine Haltung.
Der neue Bamberger Erzbischof Herwig Gössl hat in mehreren Interviews Stellung zu kritischen Themen der katholischen Kirche bezogen. Erst vor wenigen Tagen hatte Gössl ein Missbrauchsgutachten für das Erzbistum angekündigt. Allerdings sei er nicht der Meinung, dass man bei dem Thema in Bamberg "bisher geschlafen" habe.
Im Gespräch mit der Nachrichtenseite katholisch.de äußerte sich Gössl nun auch zur kirchlichen Trauung von homosexuellen Paaren, die offiziell nicht innerhalb der Katholischen Kirche stattfinden kann. Im März 2023 hatte eine Mehrheit der deutschen Bischöfe in der Synodalversammlung für Segnungen von homosexuellen Paaren gestimmt. Während sich Papst Franziskus der Reform nicht abgeneigt zeigt, wollen erzkonservative Vertreter der Weltkirche diesen Weg mit allen Mitteln verhindern.
Homosexuelle Trauungen im Erzbistum Bamberg? - "sehe ich noch nicht"
Gegenüber katholisch.de sagte Gössl, das Leben "als Christ aus dem Glauben heraus" solle sich in vielen Bereichen zeigen, "wie etwa Ehe und Familie, Verantwortung in der Gesellschaft und Politik". Darin wolle er die künftig die Gläubigen unterstützen. Auf die Frage, ob es mit ihm Segnungsfeiern für Schwule und Lesben im Verantwortungsbereich des Erzbistums Bamberg geben werde, antwortete Gössl klar und eindeutig.
"Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ich mir solche Segnungsfeiern erst vorstellen kann, wenn die Lehre der Kirche sich dahingehend weiterentwickelt, dass im Zusammenhang mit Homosexualität nicht mehr von schwerer Sünde die Rede ist", so der neue Erzbischof. Er wisse, dass "bei diesem Thema noch dicke Bretter gebohrt werden müssen", merke aber auch, "dass da wirklich etwas in der Kirche in Bewegung ist".
Der Geistliche wolle "auf keinen Fall ausschließen, dass es bei diesem Thema ein Weiterdenken geben wird - selbst angesichts der jüngsten Äußerungen aus Rom". Doch "im Moment sehe ich das für unser Erzbistum noch nicht", sagte Gössl in dem Interview. Auch bei den Gesprächen auf Ebene der Bischofskonferenz zu diesem Thema sei "noch nicht klar, wohin genau dieser Weg geht".
Bamberger Erzbischof Gössl hält Zölibat für angemessen - auch keine Priesterweihe für Frauen
Angesprochen auf zwei im Raum stehende Forderungen nach Reformen in der katholischen Kirche, die Priesterweihe für Frauen und die Abschaffung des Zölibates, erteilte der bisherige Bamberger Weihbischof beidem eine Absage. "Ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass ich mir das im Moment nicht vorstellen kann", sagte Gössl mit Blick auf die Priesterweihe für Frauen. "Ich halte die Argumente dafür nicht für stichhaltig."
Den Zölibat halte er nicht für überflüssig, sondern für angemessen und dem Beruf entsprechend, sagte Gössl den Zeitungen. Es gebe in der katholischen Kirche auch verheiratete Priester - in den unierten orientalischen Kirchen etwa. "Das sind deshalb keine schlechteren Priester. Aber was kann uns denn heute in der Gesellschaft abheben? Ich fürchte, dass wir ohne Zölibat zu Religions-Beamten werden, zu Verwaltern. Das möchte ich nicht."
ok, man kann ihm persönlich ja eigentlich gar nicht böse sein...


... was da innerhalb dieser Kirchenkonstrukte abläuft wollen wir wahrscheinlich gar nicht wissen
Die allermeisten kirchlichen und weltlichen Mitarbeitenden wissen sicherlich nur so viel wie nötig. Das war und ist in allen von Menschen aufgebauten Machtstrukturen so!
Mir ist's unheimlich
Schauen wir mal, ob der auch so ein "Wegschauer" ist, à la nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Und vor allem nichts wissen wollen!
Es bleib alles beim Alten. Die sind absolut lernresistent.
Zölibat, Homosexualität, Mißbrauch, Priesteramt für Frauen - immer die gleiche sexualisierten Sensationsstorys.
Die Kirche hat noch ganz andere Basisprobleme. Sie kann einen großen Teil der Bevölkerung und der Gläubigen nicht mehr erreichen, hat sich vom Urchristentum meilenweit entfernt.
Mit irgendwelchem im Mittelalter erfundenen Aberglauben lockt man keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor.
Es müssen noch sehr viel mehr Menschen aus der Kirche austreten, bevor sich bei dieser Institution mit ihren vorsinnflutlichen Vorstellungen etwas ändert....
Was sagt denn der Herr Bischof zu den ganzen Priestern, die sich dann lieber an Kindern vergreifen um ihrer Sexualität ein Ventil zu geben.....