Ambros Mahr, Betreiber der Brauerei "Ambräusianum" in Bamberg, wollte mit grünem Spendenbier der Ukraine helfen. Doch nach einem heftigen Shitstorm zieht er nun Konsequenzen.
- Bamberg: "Ambräusianum"-Wirt erlebt Shitstorm nach Ukraine-Spendenaktion
- "Gelb und Blau macht Grün": Helles mit Farbe verkauft
- Ein Euro pro Verkauf ging an Hilfsorganisationen
- "Kann nur hoffen": Wirt zieht drastische Konsequenz aus Anfeindungen
Der Bamberger Wirt Ambros Mahr, der seit 2004 das "Ambräusianum" in der Dominikanerstraße führt, wollte mit einem "Solidaritätsale" in seiner Brauerei-Gaststätte die Menschen in der Ukraine unterstützen. "Ich habe das Bild einer meiner Mitarbeiterinnen mit Ukraine-Flagge gesehen und dachte mir, dass man ja in der aktuellen Situation irgendwie helfen muss", erklärte Mahr kürzlich gegenüber inFranken.de. Doch nach einem heftigen Shitstorm stellt der Wirt die Aktion nun ein.
Update vom 21.03.2022, 11.03 Uhr: "Ambräusianum"-Wirt verkauft kein Spendenbier für Ukraine mehr - "leider"
Der Betreiber der Brauerei-Gaststätte hatte sein "Helles" mit einigen Tropfen Lebensmittelfarbe versehen und für fünf Euro pro Seidla als Spendenbier Gästen angeboten, ein Euro davon ging an Hilfsorganisationen. Sein Grundgedanke, wie er gegenüber inFranken.de erklärte: Beim Biertrinken etwas Gutes für die Menschen im Kriegsgebiet tun.
Doch Mahr wurde für seine Aktion in den Sozialen Medien angefeindet. Nutzer und Nutzerinnen warfen dem Wirt unter anderem Bereicherung vor und forderten etwa, er solle einen Teil des Bier-Normalpreises spenden. Andere spotteten über das aus ihrer Sicht durch die Farbe nicht mehr original fränkische Bier.
Jetzt hat der Brauerei-Wirt mit einem öffentlichen Statement reagiert. "Ich wollte helfen. Leider wird das von einigen nicht gerne gesehen", schreibt Mahr in einem Facebook-Post. "Ich verdoppele nochmal meine Gesamt-Spende und stelle die Aktion ein. Die Spendendose an der Theke bleibt. Ich hoffe nur, dass die Menschen, die dagegen sind, etwas aus eigener Kraft machen, um anderen zu helfen", so der Bamberger Wirt. Bereits zuvor hatte er betont, die Spendenkasse regelmäßig mit eigenem Geld großzügig aufzufüllen.
Erstmeldung vom 18.03.2022: Bamberger Wirt machen Vorwürfe der Bereicherung an Ukraine-Krieg zu schaffen
"Ich dachte mir, aus Blau und Gelb zusammen wird Grün", so Mahr. Bei dem Bier handle es sich um das "ganz normale Helle, dem an der Theke ein paar Tropfen Farbe hinzugefügt werden". Ein Seidla koste fünf Euro, ein Euro davon gehe an das "Bündnis Entwicklung hilft", ein Zusammenschluss verschiedener Hilfsorganisationen, die gerade Spenden für die Menschen in der Ukraine sammeln.
Doch was er in den sozialen Medien erleben musste, nachdem auch Radio Bamberg über die Aktion berichtet hatte, macht Mahr zu schaffen. "Es gibt aktuell einen Shitstorm", erzählt der Bamberger Wirt. "Schick das Gebräu in die Ukraine", schreibt etwa ein Nutzer. "5 Euro die Halbe. 1 Euro Spende 3 Euro verdient, schöner Verdienst", schreibt ein anderer. "Die Saachbrüh kannst selber saufen", kommentiert ein weiterer Facebook-User. Ein anderer behauptet gar, von dem Geld würde sicher nichts in der Ukraine ankommen.
Keiner hat sich über Bier aufgeregt, @ReinerWinkel. Bamberg ohne den Begriff Bier, ohne die vielen Brauereien, das wäre nicht Bamberg, höchstens doch über die grüne Farbe.

Ich bin fest überzeugt, hätte Braumeister Mahr seinen Extra-Sud nicht so gefärbt, dass es am Ende "giftgrün" aussieht, sondern ihm eine (zum Beispiel) farbliche Bernsteinnote gegeben, keiner hätte sich beklagt und sicherlich auch 5 EUR fürs Seidla gezahlt. Also für meine Person ist das so. Somit nix für ungut, Ambros Mahr, es war zumindest von meiner Seite nicht böse gemeint.
@Ferenc
Ihr Einwand mit dem verfehlten Thema lass ich gelten, in diesem Fall.
Und danke für die Aufklärung bezüglich Biergenuss und Ihrer Vorstellung bezüglich des Aussehens dieses edlen Getränks; die Gschmäcker gehn halt auseinander.
@laberhannes
Weit hergeholt, die von Ihnen erkannte Mischung von blauer Farbe in gelbes Bier, um an die Ukraine zu erinnern und dass das Bier dann auch grün wird. Was Sie alles wissen, genial. Trotzdem, grünes Bier geht halt beim Biertrinker nicht durch, zumindest nicht, wenn dieser aus Bamberg und Umgebung stammt. In Berlin macht man sowas mit der Berliner Weisse mittels Waldmeister-Sirup, für mich ist sowas nix, wenns am Ende grün aussieht, mal ganz unabhängig vom Geschmack. Das Auge trinkt schließlich mit. Und als Hinweis, Farbenlehre hatte ich in der Schule auch: Schwarz und Schwarz gemischt gibt Dunkelschwarz.
Leute regen sich über Bier auf, wozu keiner gezwungen ist es zu trinken. Ihr habt Probleme.
Man mag über die Einfärbung denken, wie man will. Man mag über den Bierpreis denken, wie man will. Aber niemand ist gezwungen, das Bier zu trinken. Jeder, der es trinkt, weiß wie auch jeder andere, daß die im Preis enthaltene Spende nicht vom Wirt, sondern vom Gast kommt. Die Weiterleitung der Gelder wird der Wirt an Hand seiner Buchhaltung belegen können (und wohl auch müssen, da sonst sicher ein entsprechender Vorwurf rechtsrelevant wäre).
Zudem ist niemandem verwehrt, vor der Bestellung den Vergleich mit dem "normalen" Bierpreis anzustellen und / oder auf anderem Weg zu spenden.
Der Wirt hat einen Anstoß zum Spenden gegeben, an dem selbstverständlich (Meinungsfreiheit) sachlich Kritik geübt werden kann und darf. Verbesserungs- resp. Alternativvorschläge erhöhten deren Glaubwürdigkeit. Ein shitstorm hingegen zeugt lediglich von geringer geistiger Größe der Verursacher und Teilnehmenden.
Nur so eine Idee:
Das grüne "Bier" kann auch eine Homage für alle die Bamberger sein, die für die Entstehung der Grünen Majorität im Bamberger Stadtrat und für den Vize-OB verantwortlich sind.
Thema verfehlt - setzen! Sechs!