Bald kein Freiwilligendienst mehr? Bamberger Jugendverband warnt vor "absurdem" Ampel-Plan

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Bamberg: Jugendverband warnt vor "absurdem" Ampel-Plan - bald kein Freiwilligendienst mehr?
Angesicht geplanter Etatsenkungen für Freiwilligendienste schlägt ein Bamberger Jugendverband Alarm.
Bamberg: Jugendverband warnt vor "absurdem" Ampel-Plan - bald kein Freiwilligendienst mehr?
Klaus-Dietmar Gabbert (dpa-tmn)

Der Bamberger BDJK-Diözesanverband sieht die Freiwilligendienste für Kinder und Jugendliche in Gefahr. Grund seien Haushaltspläne der Ampel-Koalition.

  • Bamberg: BDJK-Diözesanverband kritisiert Bundesregierung
  • Jugendorganisation warnt vor Etatsenkungen - "Nicht am falschen Ende sparen"
  • "Absurd": Bamberger Vorsitzende fordert Bundestag zum Handeln auf

Der Vorstand des Bamberger BDJK-Diözesanverbandes äußert in einer am Donnerstag (5. Oktober 2023) veröffentlichten Pressemitteilung heftige Kritik an der Bundesregierung. Hintergrund ist demnach eine im Haushaltsentwurf angedachte Etatsenkung für die Freiwilligendienste.

"Massive Kürzungen für Freiwilligendienste": Bamberger Diözesanverband schlägt Alarm

"Im Haushaltsentwurf 2024 wurden massive Kürzungen für die Freiwilligendienste eingeplant. Demnach soll der Etat für die Jugendfreiwilligendienste (FSJ und FÖJ) von derzeit 121 Millionen auf 96 Millionen Euro im Jahr 2024 sinken. Für den Bundesfreiwilligendienst (BFD) sollen 2024 statt 207 Millionen nur noch 154 Millionen Euro zur Verfügung stehen", heißt es in der Mitteilung.

"Damit fallen 23,7 Prozent der Mittel im Vergleich zu 2023 weg. Bereits im Juli hat das Kabinett für den Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) Einsparungen in Höhe von 44,6 Millionen Euro beziehungsweise 18,6 Prozent im Vergleich zu 2023 beschlossen", so der Diözesanverband. "Dieser Sparkurs bedeutet eine Abwertung des Engagements junger Menschen. Wir fordern die Politik auf, nicht am falschen Ende zu sparen, sondern in die Zukunft der Gesellschaft zu investieren", wird BDKJ-Diözesanvorsitzende Sonja Biller in dem Schreiben zitiert.

"Im Koalitionsvertrag", merkt der Verband weiterhin an, "hatten sich die Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP noch auf eine Stärkung der Freiwilligendienste geeinigt. Die Kürzungen könnten nun bedeuten, dass jeder vierte Platz in den Freiwilligendiensten nicht mehr angeboten wird". Unterdessen hat das Kabinett das Klimaschutzprogramm für 2023 verabschiedet, in dessen Folge sich bereits erste Streitigkeiten anbahnen.

"Jedes Engagement gebraucht": Bamberger Vorsitzende sieht Freiwilligendienste in Gefahr

"In einer Zeit, in der gerade im sozialen Sektor jedes Engagement gebraucht wird, sind die geplanten Kürzungen absurd. Viele junge Menschen, die einen Freiwilligendienst absolvieren, entscheiden sich aufgrund ihrer positiven Erfahrungen für ein Studium oder eine Ausbildung in sozialen Einrichtungen", betont BDKJ-Diözesanvorsitzende Katharina Niedens.

"Wir fordern die Regierung auf, ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen und erwarten von den Abgeordneten im Bundestag, dass sie sich klar gegen die Einsparungen stellen", so Niedens. Wie der BDKJ-Diözesanverband Bamberg abschließend erklärt, biete man gemeinsam mit dem Jugendamt der Erzdiözese und dem Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg e.V. die Möglichkeit an, in sozialen Einrichtungen ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren.