In Bamberg sind an vielen Straßen signalrote Schilder mit der Aufschrift "Geisterradler gefährden" zu finden. Was es damit auf sich hat - und was Radfahrern bei Missachtung droht, lesen Sie hier.
"Jeder siebte Mensch, der 2019 im Straßenverkehr ums Leben kam, war mit dem Fahrrad unterwegs", das meldete das Statistische Bundesamt im August 2020 in einer Pressemitteilung. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 445 Radfahrerinnen und -fahrer bei einem Verkehrsunfall.
Und auch "Geisterradler" gefährden sich und andere Verkehrsteilnehmer. Geisterradler? Wer oder was soll das eigentlich sein? Unter Geisterradlern versteht man Personen, die mit dem Rad entgegen der angezeigten Fahrtrichtung auf dem Radweg fahren. Gerade in einer Stadt wie Bamberg, in der viele Fahrradfahrer unterwegs sind, kann das zur Gefahr werden.
Geisterradler gefährden: Schilder in Bamberg sollen warnen
Schon im Jahr 2012 wurde das erste "Geisterfahrer gefährden!"- Schild in Bamberg an der Einmündung Margaretendamm/Lichtenhaidestraße angebracht. Die Schilder, die es zum Beispiel auch in Memmingen im Allgäu gibt, sind im DinA3 Format, weitgehend in einem knalligen Rot gehalten und als Motiv ist ein Geist auf dem Fahrrad in einer zum Stoppen ausgestreckten Hand zu sehen. Diese Schilder sollen, so steht es in einer Pressemitteilung von 2012 "sensibilisieren und so zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen".
Dagmar Spangenberg, Radverkehrsbeauftragte der Stadt Bamberg ergänzt im Gespräch mit inFranken.de: "Im Jahr 2012 wurden 30 Schilder an unfallträchtigen Stellen beziehungsweise an Radwegen, die auffällig oft in falscher Richtung genutzt werden, montiert." Da die Schilder als Warntafeln dienen sollen, würden sie gerade nicht überall flächendeckend eingesetzt werden.
Allgemein sollte, so Spangenberg, bekannt sein, dass Radwege nur auf der rechten Seite benutzt werden dürfen, es sei denn sie sind durch Beschilderung explizit für den Zweirichtungsverkehr freigegeben, denn auch hier gilt das Rechtsfahrgebot.
Diese Strafe erwartet Falsch-Radfahrer
Geisterradler müssen im Normalfall mit einem Bußgeld von 20 Euro rechnen - es sei denn, ihre Handlung zieht eine Verkehrsbehinderung, Gefährdung, Sachbeschädigung oder Unfallfolge mit sich. Kommt zum Beispiel zu einer Sachbeschädigung, kann das Bußgeld auf bis zu 35 Euro klettern. Dies ist dem aktuellen Bußgeldkatalog von 2020 zu entnehmen.
In Bamberg sorgte kürzlich ein weiteres neues Schild für Diskussionen.
Diese Schilder sollten auch zwischen Klinikum und Arthur-Landgraf-Str. angebracht werden.
Da fahren 70% der Radler auf der falschen Seite. Nur werden die Schilder allein nichts bringen.
Fest abkassieren könnte was bewirken.
noch mal... gesunder Menschenverstand und in der Folge ein sozialverträgliches Verhalten ALLER Verkehrsteilnehmer ist die einzig zukunftsfähige Lösung
Ich würde das Schild dahingehend ergänzen:
Geisterradler gefährden... Ihre Gesundheit
Wen konkret gefährden denn die Geisterradler außer sich selbst?
Nur mal ein paar Tatsachen:
Radfahrer sind nur an ca. 4% aller Unfälle beteiligt.
Fehlverhalten von Radfahrern gefährdet fast ausschließlich diese selbst. Bei motorisierten Fahrzeugen sieht es auf Grund der wesentlich größeren kinetischen Energie anders aus.
Das Verschulden ist sowohl bei Unfällen von Radfahrern mit Kraftfahrzeugen oder auch mit Fußgängern jeweils ungefähr gleichverteilt.
Straßenbegleitende Radwege innerorts sind eher Gefahrenquellen als Sicherheitsmaßnahmen.
Hallo Foeds , meinen Sie das ernst oder haben Sie nur die Smileys vergessen. Ich wurde Opfer eines Geisterradlers in der Zollnerunterführung . Hatte dadurch einen Handbruch . Der Verursacher ist natürlich abgehauen. Soviel dazu , dass sich Geisterradler nur selbst gefährden. Man sollte wirklich nur schreiben wenn man auch Ahnung hat , lieber Foeds !