An der Unterführung der Moosstraße in Bamberg ist seit Kurzem ein neues Verkehrsschild zu finden. Das Schild "Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für mehrspurige Kraftfahrzeuge und Krafträder mit Beiwagen“, wurde im Frühjahr 2020 in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen. Es ist nicht unumstritten.
Ein Überholverbot - für Autofahrer und Radfahrer eigentlich nichts Neues. Das Straßenverkehrsschild an der Unterführung der Moosstraße jedoch schon.
„Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für mehrspurige Kraftfahrzeuge und Krafträder mit Beiwagen“, bedeutet dieses Schild. Das gibt es erst seit Februar 2020 und wurde in Bamberg bayernweit als erstes aufgestellt. Kein Wunder also, dass der ein oder andere Auto- oder Fahrradfahrer erst einmal stutzig wird.
Darum gibt es dieses Verkehrsschild
Wer schon einmal mit dem Auto durch die Unterführung der Moosstraße gefahren ist, dem wird aufgefallen sein, dass diese ganz schön eng ist. Wie Steffen Schützwohl, Pressesprecher der Stadt Bamberg erklärt, sei das Schild dort aufgestellt worden, da es des Öfteren zu riskanten Überholmanövern durch Autos kommt. Gerade deswegen ist es für Fahrradfahrer wichtig, die Verkehrsregeln zu kennen.
"Bei 'plötzlichem' Gegenverkehr führt der Überholvorgang zu einer erheblichen Gefährdung der Radfahrenden", führt Schützwohl weiter aus. Normalerweise hätte man hier eine durchgezogene Linie markiert, was an dieser Stelle jedoch nicht möglich sei, da die Fahrbahn zu eng ist.
Auch Bambergs Bürgermeister Jonas Glüsenkamp pflichtet dem bei: „Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich eine deutliche Verbesserung der Sicherheit für alle Zweiradfahrenden. Gerade weil in der engen Unterführung der Moosstraße kein Abstand zum Radler oder Moped eingehalten werden kann, ist der Platz für Überholvorgänge nicht gegeben.“ Das Schild erhöhe hier die Verkehrssicherheit für die Radfahrer.
Der ewige Streit zwischen Fahrradfahrern und Autofahrern
Der ewige Streit zwischen Rad- und Autofahrern ist damit dann zumindest für diesen Fall geklärt. Es herrscht ein striktes Überholverbot von Zweirädern für Autos. Doch auch unter dem Facebook-Post des Fränkischen Tag Bamberg sind sich die Leser nicht einig. In den Kommentaren heißt es zum Beispiel: "Ein völlig überflüssiges Schild, denn jeder Autofahrer müsste eigentlich wissen, dass dort die erforderliche Breite nicht vorhanden ist", oder: "Irgendwie gruselig, dass das Schild an der Stelle notwendig ist. Jeder der bei klarem Verstand ist überholt an der Stelle so oder so nicht."
Aber auch Stimmen anderer User werden laut. So heißt es von einer Leserin zum Beispiel: "Wie kommt jemand auf diese witzigen Ideen, kein Mensch überholt Radfahrer in dieser Situation, aber Radfahrer überholen wartende Autos vor der Ampel, rechts oder links, besonders am unteren Kaulberg (mit mindestens 40-50 km) wo ist das Schild 'für Radfahrer gilt Überholverbot', denn für Autos gilt 30 km, Herr Glüsenkamp."