Respekt, Bamberg! In einer Stadt, die die Aufnahme selbst einer größeren Zahl von Flüchtlingen unaufgeregt und besonnen prüft, fühle ich mich wohl.
So stelle ich mir Hilfsbereitschaft vor. Donauwörth zeigt, dass das auch anders geht. Dort erhebt eine erregte Stadt lautstark die Stimme gegen eine Erstaufnahmeeinrichtung für 1500 Asylsuchende aus den Balkanstaaten. Wie sich nun zeigt, leider mit einem Teil-Erfolg in Bezug auf Zahl und Herkunft der Hilfesuchenden.
Bundesrepublik, Freistaat und Kommunen stehen vor der größten Flüchtlingsproblematik seit dem Zweiten Weltkrieg. Das schreit nach Schulterschluss. Ob es um Flüchtlinge mit geringer Aussicht auf ein Bleiberecht geht oder um Menschen, die tatsächlich um Leib und Leben fürchten.
Bamberg probt diesen Schulterschluss. Der Oberbürgermeister sagt fast alle lange vereinbarten Termine ab. Er beruft den Ältestenrat ein. Die Kommune arbeitet im Krisenmodus. Sie sollte nun nach Bekanntwerden der Planungen des Freistaates auch weiter besonnen handeln und die Chancen dieser Entwicklung herausarbeiten.
Dann wird sie daraus Kapital schlagen können für die Menschen in der Region.
Obwohl sich das ehemalige Areal der US-Streitkräfte noch im Besitz des Bundes befindet: Bund und Land werden sich das Einvernehmen der Stadt zum Erstaufnahmelager etwas "kosten lassen". Krawall können und wollen sie sich in dieser sensiblen Frage nicht leisten.
Warum also nicht die legitime Forderung stellen, dass die Stadt Bamberg innerhalb Jahresfrist zu sehr günstigen Konditionen Zugriff auf das Konversionsgelände erhält. An anderer Stelle sind für diesen Prozess Jahre ins Land gezogen. Warum an das Einvernehmen nicht die Bedingung geknüpft, Standort für eine neue, zukunftsgerichtete Einrichtung des Freistaates zu werden, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Im Krisenmodus also konstruktiv Chancen erarbeiten!
Das ist im FT nicht selbstverständlich, wenn ich an Herrn T.L. denke ...
weitab vom entstehenden Krisengelände. Er kann sich auch nicht vorstellen, daß sich etliche Familien schon auf ein neues Zuhause gefreut haben, das nun in weite Ferne gerückt ist.
Ich bin auch dafür, daß die Prüfung des Asylstatus grenznah geschieht und bei vielen gar nicht erst das Gefühl der Gemütlichkeit eintritt, die wieder in ihre Herkunftsländer zurück müssen. Aber das wird von den Politikern verhindert, ganz im Gegensatz zum Eid, den sie geleistet haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.
gegenüber unseren einkommensschwachen Familien und Studenten? Da war von längerfristiger Planung der Flächennutzung die Rede ..... Doch jetzt geht die Belegung auf einmal sehr schnell - muß man noch mehr dazu sagen?
Kommen Flüchtlinge (wie vom Autor in diesem Kommentar behauptet) oder kommen Asylbewerber aus den Balkanstaaten, die keine Aussicht auf ein Bleiberecht haben (wie in anderen Artikeln des FT berichtet)?
Beides in Personalunion können diese Menschen nämlich nicht sein, denn wenn man ihnen im Rahmen des Asylverfahrens den Flüchtlingsstatus anerkennen würde, bekämen sie Schutz und müssten NICHT ausreisen.
Wenn sie aber ausreisen müssen, dann wiederum kann es sich nicht um Flüchtlinge handeln!
Der Begriff "Flüchtlinge" kann auch als Überbegriff für alle Flüchtenden/Asylbewerber benutzt werden. Sie meinen wahrscheinlich, dass nur Personen, deren Asylantrag anerkannt wird, als Flüchtlinge bezeichnet werden (im Volksmund sog. "anerkannte Flüchtlinge"). Das ist nicht der Fall.