Der Zugang zum geplanten S-Bahn-Halt Süd soll über einen beliebten Spielplatz verlaufen. Dagegen kämpft der Bürgerverein. Doch der Zug scheint abgefahren.
Bamberg Celine, Maria, Ashley und Lina sind auf dem Heimweg von der Trimbergschule. Die vier Zweitklässerinnen müssen noch ihre Hausaufgaben machen, dann werden sie sich nachmittags am großen Spielplatz am Distelweg treffen - wie beinahe jeden Tag. Zum Versteckspielen, Klettern und Herumtoben. "Der Spielplatz ist etwas ganz Besonderes. Da ist viel Natur", sagt Maria (11).
Tatsächlich findet man in der Gereuth nirgends mehr Grün als in diesem Winkel zwischen dem Kindergarten St. Gisela, den ersten Häusern am Distelweg und der Bahntrasse. Hierher kommt auch Eren Iskender mit seiner Tochter Rojin gerne. "Für die Kinder ist das ein Paradies", sagt der 53-jährige Deutsch-Türke. "Wohin sollen die Kinder, wenn es den Spielplatz nicht mehr gibt?"
Er weiß: Das Idyll ist bedroht. Es ist Norbert Tscherner, der Vorsitzende des Bürgervereins, der im Viertel seit Monaten vor den Veränderungen warnt, die kommen sollen. Hört man ihn, dann wird in einigen Jahren eine mauerngesäumte Rampe zum neuen S-Bahn-Halt Süd hinüberführen - durch den grünsten Teil des Spielplatzes. Für ihn eine gigantische Fehlplanung. "Gebaut wird leider immer da, wo der Widerstand am geringsten ist", sagt Tscherner.
Zusammen mit seinen Kollegen im Bürgerverein, Annette Neumann und Andreas Triffo, hat Tscherner vor wenigen Tagen ein riesiges Transparent über dem Spielplatz aufgehängt. "Ihr sagt, Kinder sind die Zukunft und nehmt uns unsere Kindheit. Ihr sagt, Bäume pflanzen, und holzt sie ab", prangt seitdem in großen Lettern über dem Spielplatz.
Doch diese Botschaft kommt nicht überall so an wie in der Gereuth: "Tscherner ist zu spät mit seinem Protest. Und er verbreitet ein Horrorszenario, das nicht den Tatsachen entspricht", sagt Claus Reinhardt vom Baureferat der Stadt. Tatsächlich gibt es bereits einen Mehrheitsbeschluss im Stadtrat. Er besagt, dass eine der drei Zuwegungen zum S-Bahn-Halt am Rande des Spielplatzes in Form einer Rampe oder einer Treppe gebaut wird. Reinhardt hält den Eingriff anders als die Gereuther für vertretbar: "Es geht nicht darum, den Spielplatz platt zu machen, sondern um eine naturschonende Bebauung von vier bis fünf Metern Breite."
Nur acht dicke Bäume betroffen?
Glaubt man den Informationen aus dem Rathaus, sind nur acht Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 60 Zentimetern betroffen. Ansonsten gehe es um kleinere Bäume oder Büsche. Der Vorteil eines Zugangs zum S-Bahn-Halt dürfe auch in der Gereuth nicht unterschätzt werden, wirbt Reinhardt: "Das bringt eine Aufwertung des ganzen Stadtteils. Der Immobilienwert wird wachsen."
Gut angebunden in die Stadt
Der 63-jährigen Barbara Weber gehört ein Haus im Distelweg. Trotzdem hat sie sich in einer Unterschriftenliste gegen den Zugang über den Spielplatz ausgesprochen - auch wegen der Sicherheit der Kinder. Diese könnten über die Rampe schnell auf den Bahnsteig gelangen - ein Risiko. Selbst ein Verzicht auf die Anbindung scheint in der Gereuth als hinnehmbarer Kompromiss: "Wir brauchen keine S-Bahn, wir haben den Bus."
Man kommt viele Monate zu spät mit den Einwänden.
Wer generell gegen einen Bahnhalt Bamberg Süd ist, hat meiner Meinung nach entweder wenig Ahnung von der Bahn und dem Nah- und Fernverkehr oder vertritt eine egoistische Meinung.
Ein solcher Bahnhalt würde nicht nur der Stadt Bamberg, insbesondere den südlichen Stadtteilen und denen auf dem Berg viel bringen, sondern auch dem westlichen oder östlichen Umland, da man den Halt gut erreichen kann (besser als den Hauptbahnhof) viel nützen.
Es werden viele Pendler, die bisher gar keinen Zug genutzt haben, auf diesen umsteigen. Von den genannten Gegenden ist die S-Bahn Richtung Forchheim, Erlangen etc., aber auch in andere Richtungen immernoch schneller, als anderweitig zum eigentlichen Bamberger Bahnhof zu fahren. Es käme höchstens eine Zugfahrt dorthin (z.B. zum RE) in Frage, was ja ebenfalls für den Halt Bamberg Süd spräche.
Mit den S-Bahnen hätte man auch Anschluss an ganz Deutschland. Die Züge wären sicher auf Anschlüsse an den ICE abgestimmt.
Außerdem wären die Firmen und die Arena besser erreichbar.
Nur weil sich einige weiterhin gegen eine Zugfahrt entscheiden würden, würden sich viele andere Leute nicht auch dagegen entscheiden. Viele würden den Halt nutzen.
Zur Arena in Nürnberg fahren auch viele mit dem Zug - trotz mäßiger Taktung (wenn kein Fußballspiel ist).
Sogar eine stündliche Taktung wäre für viele Zwecke ausreichend, da man die restliche Zeit auch anders an der Arena vorüber bringt.
Deshalb kann ich nicht verstehen, wie man gegen eine deutliche Aufwertung einer Gegend sein kann.
So haben andere, deutlich kleinere Städte aus den genannten Gründen ebenfalls bereits mehrere Bahnhalte. Schön, dass wir endlich nachziehen können.
Davon abgesehen, kommen die Einwände - wie gesagt - um Monate zu spät.
mei mei mei aber doch net mitten durch die gereuth, die klagen doch schon über den parkverkehr bei veranstaltungen in der arena, speziell basketball