Bärlauch-Saison in Bamberg: Wo darfst du sammeln?

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Bamberg: Bärlauch-Saison ist gestartet - doch ist das Sammeln erlaubt?
Die Bärlauch-Saison ist gestartet: In Bamberg ist vor allem der Hain-Park eine beliebte Sammel-Stelle. Dabei ist vielen Menschen nicht bewusst, wo und wie das Pflücken überhaupt erlaubt ist.
Bamberg: Bärlauch-Saison ist gestartet - doch ist das Sammeln erlaubt?
Collage: inFranken.de, Bilder: Ralf Welz (inFranken.de)/Sebastian Willnow (dpa)

Auch in Bamberg sprießt in vielen Ecken schon wieder der erste Bärlauch. Besonders der Hain-Park ist für Liebhaber des "wilden Knoblauchs" eine beliebte Anlaufstelle. Doch darf man hier einfach so Bärlauch sammeln?

Die Bärlauch-Saison ist gestartet: Auch in Bamberg sprießen bereits die Blätter der beliebten Pflanze. Vor allem im Hain-Park duftet es vielerorts bereits nach dem "wilden Knoblauch", der jedes Jahr viele Bärlauch-Liebhaber in die Grünanlage lockt. Vielen Menschen ist allerdings gar nicht bewusst, ob und wo das Pflücken überhaupt erlaubt ist, und was es beim Bärlauch-Sammeln überhaupt zu beachten gibt.

"Generell gilt das Bundesnaturschutzgesetz", erklärt Ramona Wolf vom Bamberger Klima- und Umweltamt. "Prinzipiell gilt der Paragraf 39 zum allgemeinen Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen." Dort heißt es: "Es ist verboten, wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten." Doch es gibt Ausnahmen - und Ausnahmen von den Ausnahmen.

Bärlauch-Sammel-Verbot in Bamberg: Was ist erlaubt - und was nicht?

Das Bundesnaturschutzgesetz sieht für das allgemeine Verbot eine Ausnahme vor: Jeder dürfe wildlebende Pflanzen in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen. "Dabei handelt es sich um die sogenannte Handstraußregelung, die besagt, dass jeder für die private Verwendung eine haushaltsübliche Menge - also eine Hand voll - pflücken darf, solange kein Betretungsverbot, Naturdenkmal oder Naturschutzgebiet besteht", erklärt Wolf.

Ein Betretungsverbot gibt es für den Hain-Park zwar nicht, ebenso gelte letzterer nicht als Naturschutzgebiet oder Naturdenkmal, erklärt ein Pressesprecher der Stadt auf Anfrage von inFranken.de. Dafür gilt in Bamberg, und demnach auch für den beliebten Park, die städtische Grünanlagensatzung. Dort heißt es, dass in den Grünanlagen unter anderem "das Pflücken von Blumen oder das Herausgraben von Pflanzen" untersagt sei. Gegenüber unserem Portal bestätigt auch der Pressesprecher: "Das Sammeln von Bärlauch ist demnach nicht erlaubt." 

Fans des "wilden Knoblauchs" müssen also auf andere Gebiete zurückgreifen. In der Regel wächst Bärlauch auch am liebsten in krautreichen, schattigen und nährstoffreichen Laub- und Mischwäldern, Auwäldern und Parkanlagen und bedeckt häufig größere Flächen, so der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands e.V. Doch auch dort, wo laut Bundesnaturschutzgesetz das Sammeln erlaubt ist, gibt es gewisse Dinge zu beachten, wenn man Bärlauch pflücken möchte. Für andere Pflanzen gelten teilweise noch strengere Regeln - wer beispielsweise diese schöne Blume mit nach Hause nimmt, muss mitunter viel Geld bezahlen

Tipps und wichtige Informationen zum Sammeln: Bärlauch-Saison ist gestartet

Bärlauch gilt als ein "Frühlingsbote": Bereits Anfang März zeigen sich die ersten Blätter des Lauchgewächses. Doch das Zeitfenster ist klein: "Sobald er blüht, verliert er das Aroma", heißt es vonseiten des Informationsnetzwerks Naturschutz. Dies könne ab Mitte April bis Anfang Mai der Fall sein. Wer sich nun auf in die Natur macht, um den "wilden Knoblauch" zu pflücken, muss jedoch auch sonst noch einige Dinge beachten. Ein wichtiger Aspekt ist die Verwechslungsgefahr: Bärlauch hat gleich zwei giftige Doppelgänger.

"Beim Sammeln ist deshalb besondere Vorsicht geboten", erklärt auch die Stadt Bamberg. Wie du die Pflanzen erkennst und zuverlässig auseinanderhalten kannst, erfährst du hier. Darüber hinaus kann im Zweifelsfall jedoch noch eine ganz andere Gefahr drohen: Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der sich in der Darmwand seiner Wirte einnistet. Zwar ist eine Infektion selten und auch sei noch nicht abschließend geklärt, wie genau Menschen sich infizieren - doch auch der Verzehr von wildem Bärlauch zählt zu den möglichen Risikofaktoren, erklärt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Es wird daher empfohlen, Wildgemüse zumindest gründlich zu waschen und bestenfalls auf über 60 Grad zu erhitzen - sinnvoll ist dies ebenso bezüglich möglicher Verunreinigungen durch Hunde-Urin oder ähnliches. Zuletzt hofft Wolf vom Umweltamt noch auf einen pfleglichen Umgang mit den Pflanzen: "Zum Sammeln sollte man möglichst auf den Wegen bleiben, nicht in die Wildnis hinein stapfen und auch die Pflanze schonen: nur einzelne Blätter entnehmen und nur so viel wie die Pflanze verträgt, damit sie auch in Zukunft noch weiter existieren kann." Wer sich das Sammeln gänzlich sparen möchte, kann den Bärlauch jedoch auch einfach zu Hause anbauen - hier findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Weitere Nachrichten aus Bamberg und der Region liest du in unserem Lokalressort.