Die Automobilindustrie ist in der Krise. Auch große Unternehmen in der Region Bamberg müssen um ihre Wirtschaftskraft und die Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze bangen. Haben die Unternehmen die negativen Entwicklungen verschlafen?
Erst kündigt der mit 7300 Stellen größte Bamberger Arbeitgeber Bosch an, massiv Personal abbauen zu müssen. Dann folgt die Nummer 3 in Bamberg: Brose will sich deutschlandweit von 2000 Mitarbeitern trennen - 400 der 2200 Arbeitnehmer in Bamberg und Hallstadt sind betroffen.
Bei Michelin in Hallstadt gehen die Lichter ganz aus - 860 Beschäftigte könnten ihre Jobs verlieren. Und bei Schaeffler, mit 1400 Mitarbeitern allein in Hirschaid, wird Kurzarbeit ausgerufen.
Krise in der Automobilindustrie trifft große Firmen in der Region Bamberg
Die Krise trifft die Top-Firmen in der Region. Mindestens 40 Unternehmen sind in Stadt und Landkreis als Zulieferer in der langen Produktionskette aktiv. Rund 20.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt am Auto - jeder fünfte Arbeitsplatz.
Hat man in Bamberg die Entwicklung verschlafen, um sich breit aufzustellen, und sich dadurch zu abhängig von der Automobilindustrie gemacht?
Diese Frage ist Tagesgespräch in Bamberg. Wir haben sie zwei Fachmännern gestellt, die dazu ganz unterschiedliche Meinungen vertreten. Lesen Sie die Meinungsbeiträge im Premiumbereich auf inFranken.de
Nur gut, dass die BI Muna erfolgreich dafür gesorgt hat, dass mögliche alternative Industrieansiedlungen für Bamberg ausgeschlossen wurden. Da können die Scharchnasen stolz auf ihre tolle Leistung sein. Ich hoffe nur, dass einige dieser Schlaumeier bei Bosch, Schaeffler oder Michelin arbeiten. Somit würden solche Wichtigtuer die Konsequenzen ihres Handelns mal selber erfahren.
Und konkret welche zukunftsfähigen, adäquat bezahlenden und arbeitsintensiven Betriebe wollten auf das Muna-Gelände? Wissen Sie mehr als die Befürworter des Zubetonierens?
keine wollten hin und es war auch keiner willens, fähig, bereit und in der lage nur einen einzigen ansiedlungswilligen unternehmensbetrieb zu benennen, die holzfäller einmal ausgenommen, aber das ist ja nichts auf dauer
Ich denke man sollte die Muna mal völlig aussen vor lassen. Auf dem Gelände wurden in der Kaiserzeit, während der NS-Zeit und als die Amis hier waren massive Sprengstoff- und Waffenversuche durchgeführt und auch als Schießgelände gebraucht. Egal wer hier hin will ob Naherholungsgebiet, Wohnungen oder Gewerbe alleine die Aufbereitung des Geländes um es für jeden ungefährdet nutzbar zu machen kostet mit Sicherheit zig Millionen Euro.
Gleich vorneweg, ich bin ein Befürworter des Waldgebiets auf der ehemaligen "Muna". Aber Ihre Argumentation ist blanker Unsinn. Nur weil das Gebiet im Kaiserreich, von den Nazis und den Amerikanern militärisch genutzt wurde soll der ganze Unrat im Boden verbleiben? - NEIN! Dann muss man eben mal "zig Millionen" in die Hand nehmen, das Gebiet von Altlasten befreien, und der Bevölkerung als Naherhohlungsgebiet zugänglich machen!