Kirchenschätze in Bamberg: Entdecke Dom & St. Michael
Autor: Susi Geus
Bamberg, Sonntag, 14. Sept. 2025
Viele Kirchen prägen Bambergs wunderschöne Altstadt und sind auf alle Fälle einen Besuch wert. In diesem Artikel stellen wir dir die schönsten und interessantesten vor.
Bamberg ist die Stadt der sieben Hügel und auf einigen stehen berühmte Kirchen. Im Jahre 1000 schenkte Heinrich II. die Stadt seiner Frau Kunigunde als Hochzeitsgeschenk. Am 1. November 1007 gründete Heinrich II., der spätere Kaiser Heinrich II., gegen den Widerstand der Frankfurter Synode das Bistum Bamberg. Seinen Kanzler Eberhard setzte er als Oberhirten des neuen Bistums ein.
Bereits 1004 begann Heinrich mit der Planung und Grundsteinlegung des Doms, der 1012 geweiht wurde. Der viertürmige Dom ist zwar einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Bambergs, es gibt aber noch viele weitere wichtige und schöne Kirchen, die wir dir in diesem Artikel vorstellen möchten.
Der Bamberger Dom
Die bekannteste Kirche Bambergs ist der heute viertürmige Dom. Er wurde im Auftrag Kaiser Heinrichs II. erbaut und 1011 fertiggestellt. Daher wird er Heinrichsdom genannt. Statt vier Türme hatte er damals nur zwei, die den Ostchor flankierten. Der Dom war eine dreischiffige Säulenbasilika mit Querhaus und Hauptchor. Alle Decken waren flach und aus Holz. An der Ostseite standen zwei niedrige Türme. Den Abschluss bildete eine halbkreisförmige Apsis. Wenn du wissen willst, wie der erste Dom aussah, schau dir die Jakobskirche an. Sie ist ein kleines Abbild des ersten Domes. 1081 brannte der Dom wegen eines Blitzeinschlages nieder. Der provisorische Wiederaufbau hielt nur bis 1185. Dann gab es den nächsten Brand. Diesmal riss man die Reste ein und baute komplett neu. Im Jahre 1237 wurde der Dom, wie du ihn heute kennst, geweiht. Der Baustil variiert wegen der langen Bauzeit von der Spätromanik im Ostbau bis zur frühen Gotik im Westbau.
Im Inneren des Doms kannst du das Grab der Gründer Kaiser Heinrich und Kunigunde besichtigen. Es wurde vom Tilmann Riemenschneider gefertigt und zeigt Szenen aus dem Leben des Kaiserpaares. Am linken Pfeiler des Ostchors blickt in drei Metern Höhe auf einem verzierten Sockel der berühmte Bamberger Reiter über das Kaisergrab hinweg in die Kirche. Bis heute konnte niemand das Rätsel lösen, wen er darstellen soll. Besonders stolz, sind die Bamberger, dass im Dom das einzige Papstgrab nördlich der Alpen liegt. Darin ist Papst Clemens II. begraben. Er war noch nicht einmal ein Jahr Papst, als er während einer Reise in einem italienischen Kloster starb und zur Bestattung nach Bamberg zurückgeführt wurde.
- Adresse: DoMus, Besucherservice, Domplatz 2, 96049 Bamberg
- Website: bamberger-dom.de
- E-Mail: domtouristik-info@erzbistum-bamberg.de
- Parken: Am Dom gibt es keine Parkmöglichkeiten, die nächstgelegene Tiefgarage ist das Parkhaus Geyerswörth, Geyerswörthstraße 5A, 96047 Bamberg
- Öffentliche Führungen: Mo. bis Sa. 10.30 und 14.00 Uhr, So. 14.00 Uhr, Dauer 90 min
- Tickets und Treffpunkte: im Diözesanmuseum, außer mittwochs: da direkt beim Guide, vor der Adamspforte am linken Portal
- Preis: regulär 12 Euro, mit BAMBERGcard 9 Euro
- Öffnungszeiten allgemein:
- November bis März:
Mo. bis Mi. 9.00 bis 17.00 Uhr, Di. Einlass bis 16.15 Uhr, Do. und Fr. 9.30 bis 17.00 Uhr, Do. Einlass bis 16.15 Uhr, Sa. 9.00 bis 16.30 Uhr, So. 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr - April:
Mo. bis Mi.9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Do. und Fr. 9.30 bis 18.00 Uhr, Sa. 9.00 bis 16.30 Uhr, So. 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Mai bis Oktober: Mo. bis Mi. 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Do. und Fr. 9.30 bis 18.00 Uhr, Sa. 9.00 bis 11.30 Uhr und 13.00 bis 16.30 Uhr, So. 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr - Besonderheiten: der Eintritt in den Dom ist limitiert. Wenn eine gewisse Besucherzahl überschritten ist, wird der Dom für einige Minuten geschlossen. Die Öffnungszeiten sind nicht automatisch zugleich Besichtigungszeiten, der Gottesdienst geht immer vor. Eine Führung ist nur mit einem offiziellen Domführer möglich.
- Parken: Vor Ort gibt es keine Parkplätze, von der Tiefgarage Geyerswörth bist du in 15 Min. am Dom.
Auf einem der sieben Hügel: St. Michael
Auf einem der sieben Hügel Bambergs, liegt die ehemalige Benediktinerabtei St. Michael mit ihrer über 1000 Jahre alten Klosterkirche, idyllischen Streuobstwiesen, einem Weinberg und einem barocken Terrassengarten. Das 1015 von Bischof Eberhard gegründete und von Kaiser Heinrich ausgestattete Kloster blühte unter Bischof Otto I. zu Beginn des 12. Jahrhunderts auf. Die im Laufe der Jahrzehnte durch Kriege und Brände verursachten Schäden mussten immer wieder behoben werden. Nachdem ein Erdbeben 1117 die erste, 1021 geweihte Kirche verwüstet hatte, ließ Bischof Otto den maroden Bau abreisen und die Kirche im romanischen Stil wieder aufbauen. Im Laufe der Zeit verfiel das Gebäude und die Klostergemeinschaft zusehends. Durch die Jahrhunderte ergab sich wegen häufiger Umgestaltungsmaßnahmen und Renovierungsmaßnahmen ein Stilmix. Um 1700 erhielt die Kirche eine Barockausstattung. Sogar die ehemals romanische Fassade wurde mit einer Barockfassade überbaut. Das Hauptschiff ist im romanischen, der Chorraum im gotischen und die Altäre sind im Rokokostil gestaltet.
Ein Highlight im Inneren der Kirche ist der auf das barocke Deckengewölbe gemalte Himmelsgarten aus dem 17. Jahrhundert mit über 580 exakten Abbildungen von Heil-, Nutz- und Zierpflanzen. Dazwischen befinden sich auch Bilder von exotischen Pflanzen wie Ananas, Baumwolle und Granatapfel. Eine Broschüre zur Erklärung der Pflanzen erhältst du im Bamberg Shop. Ein weiterer Touristenmagnet ist das Grab des Bischofs Otto. Bischof Otto wurde auf seinen Wunsch hin im Chor der Michaelskirche begraben. Sein Sarkophag hat einen schmalen Durchgang, durch den man krabbeln kann. So können Wallfahrer dem Heiligen nahe kommen und sich nach altem Volksglauben von Rückenleiden befreien.