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75. Bamberger Sandkerwa: Frauen wollen Zeichen setzen - "sind Franken, keine Bayern-Kopie"


Autor: Sara Loesenbeck

Bamberg, Montag, 25. August 2025

Die Sandkerwa in Bamberg ist eröffnet und zieht schon jetzt viele Besucher an. In Sachen Mode wollen Frauen eines Modegeschäfts nun aber ein Statement setzen.
Die Inhaberin des Modegeschäfts "Kaufhaus Schirll" (r.) setzt bei der Sandkerwa auf einen auffälligen Dirndl-Look.


In der Bamberger Altstadt wird wieder gefeiert. Am Donnerstag (21. August 2025) erfolgte der Anstich zur 75. Sandkerwa. Das Großevent zählt zu den beliebtesten Volksfesten Frankens und schon am ersten Tag war auf dem Mega-Fest einiges los. Doch die Veranstaltung ist nicht nur ein Feier-Highlight, sondern bietet auch eine Bühne für gelebte Tradition, insbesondere der Trachtenmode. 

Ein Bekleidungsgeschäft aus Bamberg zeigt in einem Beitrag in den sozialen Netzwerken nun, dass Tracht auch "provokant" und außergewöhnlich sein kann. Dazu setzt das Einzelhandelsgeschäft das klare Statement: "Wir sind Franken, keine Bayern-Kopie." Das Sandmadla hat sich ganz besonders einkleiden lassen: Sie stellt ihren ausgefallenen Stil zur Sandkerwa 2025 bei unseren Kollegen vom Fränkischen Tag (Plus) vor.

Sandkerwa in Bamberg: Alternative Trachtenmode gegen bayerische Tradition

In einem Online-Beitrag vom Freitag (22. August 2025) zeigt das Modegeschäft "Kaufhaus Schrill" eine besondere Interpretation der Trachtenmode. Die sogenannten Punk-Dirndl setzen nicht auf traditionelle Designs und Farben, sondern sind vor allem eines - auffällig. Doch genau das sei auch gewollt, denn die alternative Trachtenlinie soll sich bewusst von der bayerischen Traditionstracht abgrenzen.

"Meine Punk-Dirndl sind die freundlichste Art, ‘Mir san ned Bayern‘ zu sagen", erklärt Sonja Eichfelder, Inhaberin des Kaufhauses Schrill gegenüber inFranken.de. "In Bamberg braucht es keine oberbayerische Tracht – wir sind Fränkinnen." Mit ihrer außergewöhnlichen Trachtenmode kopiere sie auf keine Weise die bayerischen Trachten. Es gehe laut Sonja Eichfelder auch nicht darum, etwas Besseres sein zu wollen, sondern darum, sich abzugrenzen und ein Statement zu setzen.

Die Inhaberin erklärt, dass gerade auf dem Volksfest in Bamberg weniger oft traditionelle Trachten getragen werden. "Bei traditionellen Trachten ist Bayern schon sehr trachtenverbunden", betont sie. Seit zwölf Jahren ist die Betreiberin des Modegeschäfts mit ihren Dirndln auf der Sandkerwa unterwegs, das Konzept dahinter besteht bereits seit 25 Jahren.

"Wir sind ja keine Bayern": Positives Feedback auf "provokante" Trachtenmode

Manche Dirndl seien allerdings nur etwas für "sehr mutige Frauen", wie Sonja Eichfelder erklärt. Genau diese Einzigartigkeit ziehe jedoch die Kundinnen von weit her an. "Die Leute, die so ein Dirndl wollen, kommen auch zu mir, weil es das in Bayern nur zweimal oder so gibt", betont die Inhaberin.

Diashows:

Endlich wieder Sandkerwa!
Endlich wieder Sandkerwa!
Das Sandmadla mit Melanie Huml

Das Feedback zu den Dirndln sei dabei überwiegend positiv. "Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv, weil es halt andersartig ist. Klar weiß ich, es ist provokant, aber wir sind ja keine Bayern", erklärt die Betreiberin. Auch in den kommenden Tagen sollen die Dirndl aus dem Kaufhaus Schrill auf der Sandkerwa zu sehen sein. Sonja Eichfelder selbst will an jedem Kerwa-Tag ein neues, besonderes Kleid tragen.

Noch bis zum Montag (25. August 2025) steigt das Großevent im historischen Sandgebiet im Herzen der Altstadt. Ein weiteres großes Highlight erwartet die Besucher am Samstag. Gäste des Volksfestes können am Freitag (22. August 2025) und am Samstag (23. August 2025) für die An- und Abreise zur Sandkerwa den Shuttle-Service nutzen.