Nach dem Brand im Müllheizkraftwerk Bamberg sind Kleinanlieferungen erst wieder am Freitag möglich. Falsch entsorgter Müll hat das Feuer wohl ausgelöst.
Schon bei der Anfahrt um kurz nach 23.30 Uhr am Dienstag fiel der Feuerwehr dichter Rauch auf, der in der Rheinstraße zu sehen war. Ein deutliches Zeichen für die Einsatzkräfte der Löschgruppen 3 und 4 sowie der Ständigen Wache, dass größere Mengen Abfall im Müllheizkraftwerk in Brand geraten sein mussten.
Wie sich später herausstellte, war in einem rund 2000 Tonnen schweren Müllberg im Bunker des Heizkraftwerks ein Schwelbrand ausgebrochen. Die Löschgruppe 3 schreibt in ihrem Einsatzbericht, dass der Müllberg teilweise bis über die Öffnungen der Tore aufgeschichtet war. Vermutlich war es aufgrund des großen Drucks zu einer Wärmeentwicklung gekommen. Bei der Stadt Bamberg wird vermutet, dass sich dadurch lösungsmittelhaltiger Abfall, der unerlaubterweise angeliefert worden war, selbst entzündet hatte.
Schwierige Löscharbeiten
Die Löscharbeiten waren für die Feuerwehr aufgrund der zum Teil starken Rauchentwicklung und Flammen, die sich hinter den Toren 1 bis 4 gebildet hatten, nicht einfach. Nach und nach öffneten die Einsatzkräfte die Tore, um die Flammen niederzuschlagen. Der Schwelbrand stellte die Wehr vor Herausforderungen. "Wenn man den Müllberg abträgt, kommt Sauerstoff hinein, dadurch würde sich ein offenes Feuer ergeben, das sich weiter fortsetzen könnte", erklärte Stadtbrandinspektor und Einsatzleiter Ewald Pfänder vor Ort.
Deshalb wurden die Brandnester vorsichtig mit einem Bagger und einem Radlader nach und nach abgetragen. Der herausgefahrene Müll konnte so abgelöscht werden. Nach den Nachlöscharbeiten rückte die Feuerwehr erst gegen 4.15 Uhr am Mittwochmorgen wieder von der Einsatzstelle ab.
Wie der Zweckverband Müllheizkraftwerk von Stadt und Landkreis am Mittwoch mitteilte, laufen nun die Aufräumarbeiten, die sich auch am Donnerstag hinziehen werden. Deshalb könnten am Donnerstag, 7. September, im Müllheizkraftwerk keine Klein- und Gewerbeanlieferungen angenommen werden.
Bereits 2010 und 2015 brannte es
Ein Brand im Müllheizkraftwerk kam in der Vergangenheit immer wieder vor. So brannte es 2010 und 2015 bereits in der Anlage. Beides mal waren die Schäden größer als bei diesem Brand, betont Stadtsprecher Steffen Schützwohl. 2010 hatte es Beschädigungen an den Betonwänden gegeben, vor zwei Jahren musste die Anlieferung für längere Zeit gestoppt werden, da sich nach wenigen Tagen ein erneuter Brand gebildet hatte.
Der Schwelbrand in der Nacht zum Mittwoch ist aus Sicht der Stadt glimpflich verlaufen, es sei auch keine Warnung wegen giftiger Dämpfe notwendig geworden. Trotz der Rauchentwicklung gab man bei der Stadt Bamberg am Mittwoch Entwarnung: "Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr", so Schützwohl.