Archaika ist in Breitengüßbach gelandet

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Rosa Brunners Sandsteinskulptur "Archaika" am Baggerloch von Breitengüßbach Foto: Johannes Michel
Rosa Brunners Sandsteinskulptur "Archaika" am Baggerloch von Breitengüßbach Foto: Johannes Michel
 
Bei der Übergabe tauschten sich Künstlerin und Gäste über die Skulptur "Archaika" aus. Fotos: Johannes Michel
Bei der Übergabe tauschten sich Künstlerin und Gäste über die Skulptur "Archaika" aus. Fotos: Johannes Michel
 
Rose Brunner (links)
Rose Brunner (links)
 

Die Bamberger Künstlerin Rosa Brunner schuf eine Sandsteinskulptur, die nun das Baggerseeufer bei Breitengüßbach ziert.

Kaum ist "Archaika" in Breitengüßbach angekommen, wird sie automatisch dem Publikum "ausgesetzt" sein - mit allen Folgen, die sich daraus ergeben. Kunsthistorikerin Barbara Kahle, Vorsitzende des Kunstvereins Bamberg, stellte die Skulptur, die im Rahmen des Projektes "Flussgesichter am Obermain" entstanden war, in einen größeren Zusammenhang. Und sie lud dazu ein, sich mit dem Kunstwerk auseinanderzusetzen.

Fast wie zufällig steht die mehrere Tonnen schwere Sandsteinskulptur der Bamberger Künstlerin Rosa Brunner nun am Baggersee in Breitengüßbach, direkt neben dem Mainradweg. "Die Muschel passt sich perfekt ins Umfeld ein, es gibt immer neue Perspektiven zu entdecken", sagte Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder (UBB) bei der offiziellen Übergabe der Skulptur.
Der Bereich des an warmen Sommertagen ohnehin beliebten Baggersees werde so noch um einiges aufgewertet.

Rüdiger Gerst (CSU), nicht als Bürgermeister der Nachbargemeinde Kemmern, sondern als stellvertretender Landrat gekommen, blickte nochmals auf das gesamte Projekt und das Künstlersymposium in Hallstadt zurück, das im Sommer stattfand. Dank Sponsoren wie der Oberfrankenstiftung sowie EU-Fördergeldern konnten die zwölf Skulpturen, die nun fast alle aufgestellt wurden, überhaupt erst geschaffen werden.

"Die Bildhauerei war lange Zeit auf Mahn- und Denkmäler beschränkt, in unserer Region finden sich zudem viele Bildstöcke", erklärte Barbara Kahle, die für den Theorieteil der Veranstaltung zuständig war. Die klare inhaltliche und räumliche Verflechtung werde in der heutigen Kunst aber aufgehoben, Kunstwerke stünden nun "für sich". Rosa Brunner habe sich bewusst, trotz des Titels "Flussgesichter am Obermain", gegen eine personifizierte Darstellung entschieden, aber mit der Muschel dennoch nichts Abstraktes geschaffen. Kahle erzählte auch einiges zur Geschichte der Muschel und ihrer Wirkung auf die Menschen, die schon immer Muscheln gesammelt und auch als Schmuck verwendet hätten.

Brunners Muschel bestehe zwar erkennbar aus zwei Teilen, habe aber dennoch etwas Geheimnisvolles an sich, da sie sich nicht öffnen lasse. Kahle lud die Teilnehmer der kleinen Übergabefeier ein, die Muschel einmal zu berühren und sie so bewusster zu erfahren. Auch lohne es sich, das Kunstwerk von allen Seiten zu betrachten, insbesondere zu verschiedenen Tageszeiten. Der Titel "Archaika" erinnere zudem an die Vorzeit, die Entstehung der Kontinente. Zugleich habe die Skulptur aber auch etwas Futuristisches an sich.

Die Künstlerin selbst, die in Bamberg und Berlin lebt, freute sich, ein solches Kunstwerk auch einmal in der Region platziert zu haben. Dies sei etwas ganz Besonderes. Abschließend lud die Gemeinde Breitengüßbach zu einem Umtrunk ein, wo auch für die Besucher Gelegenheit bestand, sich mit Rosa Brunner auszutauschen.