An der Kreuzung Münchner Ring/Berliner Ring kommt es immer wieder zu Unfällen. Künftig soll vor allem eine Rechtsabbiegespur den Brennpunkt entschärfen. Was Autofahrer jetzt beachten müssen.
Es ist ein Eingriff an einer sensiblen Verkehrsader: Ab Donnerstag, 4. Juni, beginnt das Staatliche Bauamt Bamberg die Arbeiten an der Kreuzung Münchner Ring/Berliner Ring - an einem der meistbefahrenen Knoten der Stadt. Über 30 000 Fahrzeuge sind hier im Schnitt jeden Tag unterwegs - mehr los ist lediglich an der Memmelsdorfer Straße.
Der Verkehr wird ab Donnerstag nur noch mit Einschränkungen fließen, zeitweise ist mit massiven Behinderungen zu rechnen. Projektleiter Harald Thiele spricht von einem neuralgischen Punkt und bittet um Verständnis: "Es ist klar, dass es in den ersten zwei, drei Tagen etwas knirscht." Rückstaus sind zu erwarten - trotz des gewählten Baubeginns in den Pfingstferien, trotz des geringeren Verkehrsaufkommens in der Corona-Zeit.
Ein Überblick über die Notwendigkeit des Eingriffs und den Ablauf der einzelnen Bauphasen inklusive Umleitungen:
Warum muss die Kreuzung umgebaut werden? Der Umbau der Kreuzung Münchner Ring/Berliner Ring ist überfällig: Die Technik, die mangelhaften Abbiegespuren und der geringe Asphaltaufbau von maximal 19 Zentimetern (geplant: 26 Zentimeter) ist Jahrzehnte alt und hält nicht mehr der heutigen Verkehrsbelastung Stand - die Straße hat etliche Schlaglöcher und Risse. Die Kreuzung gilt als nicht mehr verkehrssicher, die Unfallzahlen sind seit jeher hoch: So gab es vor allem beim Rechtsabbiegen vom Berliner Ring aus Richtung Hallstadt auf den Münchner Ring immer wieder Auffahrunfälle oder Zusammenstöße mit Radfahrern, die an der Stelle die Kreuzung überfahren wollten. Das liegt unter anderem daran, weil die bisherige Abbiegespur zu kurz und die Vorfahrtsregelung für manche Verkehrsteilnehmer zweifelhaft ist. Auch für die Polizei ist deshalb der Umbau der Kreuzung eine Herzensangelegenheit.
Was wird an der Kreuzung geändert? Um die Probleme beim Abbiegen zu beseitigen, wird vor allem eine längere Rechtsabbiegespur vom Berliner in den Münchner Ring mit einer Breite von 3,25 Metern gebaut, diese wird rund 100 Meter lang sein. Auffahrunfälle sollen so der Vergangenheit angehören. Außerdem wird für Fußgänger und Radfahrer zum Überqueren dieser Stelle an der Kreuzung eine Drückampel installiert. Alle Fahrspuren sollen auf eine Breite von 3,25 Meter vergrößert werden (von derzeit maximal 3,10 Meter). Um die Rechtsabbiegespur auszubauen, werden die Grünstreifen links und rechts der Fahrbahn auf Höhe der Bambini-Kinderwelt und der Muna verschmälert. Die Breite der Rad- und Gehwege bleibt erhalten. Linksabbiegespuren der Kreuzung vom Münchner auf den Berliner Ring beziehungsweise vom Berliner auf den Münchner Ring auf die genannte Breite werden angepasst, um Fahrzeugberührungen beim Abbiegen von Lkws zu verhindern. Die Kreuzung bekommt eine neue Ampelanlage, die Straßenübergänge werden barrierefrei. Mit welchen Einschränkungen müssen Autofahrer ab 4. Juni rechnen? Die Baumaßnahme wird laut Staatlichem Bauamt in zwei Bauabschnitten (Abschnitt "West" und Abschnitt "Ost") durchgeführt. Begonnen wird mit dem Abschnitt "Ost". In dieser Bauphase wird die östliche Fahrbahn gesperrt und der Verkehr in Richtung Hallstadt auf die westliche Fahrbahn (Bambini-Kinderwelt) umgelegt. Es wird somit eng: Für Autofahrer steht dann nur noch ein Fahrstreifen je Richtung zur Verfügung. Ein Linksabbiegen vom Berliner Ring in den Münchner Ring sowie in die Geisfelder Straße ist nicht mehr möglich, da ansonsten die Leistungsfähigkeit der Kreuzung schnell am Limit wäre. Der Linksabbiegeverkehr in den Münchner Ring wird über die Forchheimer Straße und der Linksabbiegeverkehr in die Geisfelder Straße über die Moos- beziehungsweise Armeestraße umgeleitet. Die Umleitungen sind entsprechend ausgeschildert. Der Bauabschnitt "Ost" wird laut dem Staatlichen Bauamt bis voraussichtlich Mitte August andauern.
Wie geht es ab August weiter? Wenn die Arbeiten am Abschnitt "Ost" beendet sind, wechselt das Baufeld auf die westliche Seite. Zum Ablauf des Bauabschnitts "West" will das Staatliche Bauamt rechtzeitig noch mal informieren. Projektleiter Thiele deutet aber an, dass diese Phase noch etwas kniffliger werden wird. Denn dann fließt der Verkehr auf dem Berliner Ring an der Kreuzung nur noch geradeaus, ein Abbiegen wird nicht mehr möglich sein. Aus gutem Grund hat das Staatliche Bauamt den Beginn dieses Abschnitts in die Sommerferien gelegt.
Die Operation am Verkehrsknotenpunkt soll voraussichtlich Ende Oktober abgeschlossen sein.
Endlich wird auch mal wieder an die Autofahrer gedacht und nicht nur an der Bevorzugung von Radfahrern gearbeitet. In der Innenstadt wird der Autofahrer ja durch die Radfahrer immer wieder ausgebremst, dann soll er wenigstens am Rande der Stadt mehr Zugeständnisse bekommen.
Aber leider ist auch das zu kurz gedacht.
Warum nicht ein komplettes Mobilitätskonzept für die Stadt, in dem ÖPNV, Carsharing, Bikesharing, Rollersharing, zu Fuß gehen, nebeneinander und miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme eine gleichstarke Rolle spielen. Und wenn das auch noch mit dem Ausbau des ÖPNV im Landkreis zusammenkommt, kann das gelingen. Aber leider wird immer nur einseitig gedacht, entweder werden die Radfahrer oder der ÖPNV oder die Autofahrer bevorzugt und leider kein Gesamtkonzept vorgelegt.
@pege71, Durchblicker: Wenn ich das erste mal für Autofahrer eine Ampel des Typs „Aussteigen und Knopf drücken“ sehe, an der sie dann 2 bis 3 Minuten auf die „Gnade“ einer Grünphase warten dürfen, dann akzeptiere ich das auch für Radfahrer. Und die angebliche Behinderung durch Radfahrer in der Innenstadt ist in Realität eine selbst gemachte Behinderung. Würden Autofahrer nicht andauernd einen leeren Sessel neben sich her schleppen sondern ein in der Breite an die Beförderungsaufgabe angepasstes Fahrzeug verwenden gäbe es diese „Behinderung“ nicht. Dann wäre auch ausreichend Platz für die wenigen, die tatsächlich zusätzliche Personen mitführen und für den Lieferverkehr.
Sie leben in und mit Klischees. Schon bemerkt, denn auch Autofahrer haben ROT- und GRÜN-Phasen. Aussteigen aus dem Auto bei ROT und Knopf drücken grenzt durchaus an ................... darf ich nicht schreiben hier.
Aber wie ich vermutet habe, die Radlerzunft hätte am liebsten die Postkutschenzeit zurück; keine Autos geschweige denn LKW-Verkehr auf den Straßen, dafür Lastenfahrräder, auf denen der Hermes-Bote dann euer Online geordertes Geraffel in eure Häuser bringt - 3 Monate nach Bestellung, versteht sich ja wohl von selbst, passt ja massiv weniger rein in so ein Lastenrad als in einen Transporter.
Wie man so denken kann wie der Kilometer-Radler erschließt sich mir nicht. Aber nur weiter so, der neue grün-dominierte Stadtrat wird der schönen Stadt Bamberg gar den Rest geben. So sicher wie das Amen in der Kirche.
Und wenn sie sich über leere Autositze neben dem Autofahrer beklagen; warum kaufen Sie sich nicht eine Rikscha, immer 3 Leute mitnehmen und schon werden die unzähligen Drahtesel (die nicht in geringer Anzahl von der studierenden Zunft nach Studienabschluss an Ort und Stelle entsorgt wurden) massiv weniger.
Aber warum reg ich mich eigentlich auf ?
Bamberg meiden, NICHT MEHR LEIDEN.
Ich tippe langsam aber sicher auf Verfolgungswahn bei der Radler-Fraktion, daher
"Füßler, Radler müssen seh´n, müssen wenns ROT zeigt dann auch steh´n".
Der Begriff Fahrradstadt ist absoluter Schmarrn, denn Bamberg ist für ALLE da,
und wenn sich ALLE auch an die Verkehrsregeln halten, dann passiert auch nix.
Schon bemerkt, @km_erl ?
Der Berliner- und auch der Münchner Ring sind die Hauptverkehrsachsen in Bamberg, oder wollt ihr Radler wieder die gute alte Postkutsche wieder einführen und in der Innenstadt die Gehsteige hochklappen ? So langsam nervt sie, die Radler-Klientel.
Aber wie hat mein Vater immer zu mir gesagt: Einbildung ist auch eine Bildung.
"Auto, Auto über alles, freie Fahrt fürs Gaspedal.
Füßler, Radler müssen betteln, rüber kommens später mal."
So ungefähr kann man beschreiben was da gebaut wird. Absolute Herrschaft der Motorpanzer, alles andere hat sich bedingungslos unterzuordnen. Ich hoffe, die Bamberger Stadtregierung streicht das Wort "Fahrradstadt" aus ihrem Vokabular. Motordiktatur ist angemessener.