Alexander Hummel will Guttenberg beerben

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Zwei, die schon ein Mandat haben, nehmen Alexander Hummel in die Mitte: Thomas Silberhorn, MdB und CSU-Kreisvorsitzender, und Heinrich Rudrof, MdL und stellvertretender Kreisvorsitzender Foto: Ronald Rinklef
Zwei, die schon ein Mandat haben, nehmen Alexander Hummel in die Mitte: Thomas Silberhorn, MdB und CSU-Kreisvorsitzender, und Heinrich Rudrof, MdL und stellvertretender Kreisvorsitzender Foto: Ronald Rinklef
 
Emmi Zeulner (Lichtenfels)
Emmi Zeulner (Lichtenfels)
 
Jörg Kunstmann (Kulmbach)
Jörg Kunstmann (Kulmbach)
 

Der CSU-Kreisverband Bamberg-Land schickt einen eigenen Bewerber ins Rennen um die Kandidatur im Wahlkreis 240. Der Pettstadter Alexander Hummel muss sich gegen Emmi Zeulner aus Lichtenfels und Jörg Kunstmann aus Kulmbach durchsetzen.

Der Bundestagswahlkreis 240 steht unter besonderer Beobachtung. Denn hier holte zuletzt drei Mal in Folge Karl-Theodor zu Guttenberg das Direktmandat für die CSU. Seit seinem Rücktritt von allen politischen Ämtern ist der Wahlkreis bundespolitisch verwaist. Im Herbst wird nun ein Nachfolger für den Freiherrn gesucht. Nun schmiedet auch ein Pettstadter Pläne, das Erbe von "KT" anzutreten.

Weil der Wahlkreis zwar nach Kulmbach benannt ist, aber auch den gesamten Landkreis Lichtenfels sowie den nördlichen und östlichen Landkreis Bamberg umfasst, entscheidet nicht nur die Kulmbacher CSU, wer kandidiert - und damit quasi einen Freifahrtschein in den Bundestag erhält.

Zwei Mitbewerber

Als Erste warf die ehemalige Lichtenfelser Korbstadtkönigin Emmi Zeulner (25) ihre Krone in den Ring und setzte sich im November in ihrem Kreisverband gegen zwei Mitbewerber durch.
Die Kulmbacher CSU zögerte etwas länger und hielt die Kandidatur für eine eventuelle Rückkehr des Freiherrn offen. Doch nachdem Guttenberg seinen Verzicht erklärt hatte, nominierte der Kreisverband Kulmbach nun den 39-jährigen Berufspolitiker (Bundeswahlkreisgeschäftsführer) und stellvertretenden Landrat von Kulmbach Jörg Kunstmann für das parteiinterne Rennen um die Kandidatur.

Für manche etwas überraschend hat am Mittwochabend dann auch der CSU-Kreisverband Bamberg-Land einen Bewerber erkoren. Es ist Alexander Hummel aus Pettstadt. Der 35 Jahre alte Informatiker arbeitet bei der Virtuellen Hochschule Bayern in Bamberg und ist seit 2007 Beisitzer im Kreisvorstand seiner Partei sowie Ortsvorsitzender in Pettstadt und Fraktionsvorsitzender der CSU im dortigen Gemeinderat. Dass Pettstadt "fünf oder sechs Kilometer außerhalb der Wahlkreisgrenze" liegt, sieht Hummel persönlich nicht als Problem. Er habe vielmehr den gesamten Raum Lichtenfels, Kulmbach, Bamberg im Auge und wolle "einen Beitrag dazu leisten, dass dieser ein attraktiver Standort zum Leben und Arbeiten bleibt".

Offener Wettbewerb

"Die Entscheidung, dass wir einen eigenen Bewerber aufstellen, fiel gestern Abend", sagte der CSU-Kreisvorsitzende MdB Thomas Silberhorn am Donnerstag auf Nachfrage. Es habe dabei ein "klares Votum" für Hummel gegeben, der im Dezember seine Bereitschaft signalisiert habe. Dass nun drei Kandidaten aus drei etwa gleich großen Kreisverbänden um die Nominierung kämpfen, bezeichnete der CSU-Landtagsabgeordnete Heinrich Rudrof als "offenen demokratischen Wettbewerb".

Silberhorn geht davon aus, dass der Bamberger Bewerber nun auch gute Chancen hat, nominiert zu werden. Denn bei der Versammlung, die darüber am 24. Januar im Lichtenfelser Stadtschloss entscheidet, stellt der Kreisverband Bamberg Land 55 stimmberechtigte Delegierte, 53 kommen aus Kulmbach und 52 aus Lichtenfels. "Wenn jeder Kreisverband geschlossen hinter seinem Kandidaten steht, wird es zu einer Stichwahl kommen", sagte Silberhorn. "Wir gehen davon aus, dass wir diese erreichen." Danach wäre alles offen und es würde vor allem darauf ankommen, wie sich die Kandidaten präsentieren. "Wir sehen das als sportlichen Wettbewerb", meinte Silberhorn. Hummel selbst will vor allem mit seinem Einsatz für ein funktionierendes Gemeinwesen in Zeiten des demografischen Wandels punkten. "Einer funktionierenden Infrastruktur in unseren Gemeinden und dem Erhalt von Arbeitsplätzen will ich mein besonderes Augenmerk widmen", sagte Hummel.