Die Kandidatenliste der CSU in Bamberg
1 Christian Lange, Bürgermeister
2 Anne Rudel, Kauffrau, Stadträtin
3 You Xie, Diplom-Germanist, Stadtrat
4 Anna Niedermaier, Floristin, Stadtr.
5 Peter Neller, Richter, Stadtrat
6 Annamarie Bauer, Studentin
7 Gerhard Seitz, Chefarzt, Stadtrat
8 Gabriele Seidl, Wirtschaftsprüferin
9 Florian Müller, Gastronom
10 Wolfgang Grubert, Kaufmann
11 Annerose Ackermann, Stadträtin
12 Oliver Leuteritz, Rechtsanwalt
13 Andreas Dechant, Stadtrat
14 Stefan Kuhn, Rechtsanwalt
15 Daniela Kicker, Betriebswirtin
16 Stefan Gallenz, Zahnarzt
17 Wolfgang Reichmann, Journalist
18 Thomas Lehmann, Polizist
19 Eva Fischer, Wissensch.Mitarbeiterin
20 Michael Kalb, Metzger, Stadtrat
21 Franz-Wilhelm Heller, RA, Stadtrat
22 Gerd Schimmer, Lehrer
23 Daniela Utzmann, Selbstst.Kauffrau
24 Ismail Gök, Kaufmann
25 Alexander Wilhelm, Beamter
26 Jan Pfadenhauer, Student
27 Daniela Brodmerkel, Imm.-Kauffrau
28 Ambros Michael Mahr, Gastronom
29 Florian Köhn, Arbeitsrichter
30 Michael Flämig, Diplom-Volkswirt
31 Matthias Wenninger, Fahrlehrer
32 Christian Mayer, Physiotherapeut
33 Gabriele Göring, Dipl.-Betriebswirtin
34 Peter Ruderich, Kunsthistoriker
35 Ulrich Kahle, Kunsthistoriker
36 Markus Habermeyer, Kaufmann,
37 Monika Hoh, Verwaltungsang. i.R.
38 Ben Wirth, Schüler
39 Christian Burgis, Gärtnermeister
40 Nofal El Sayed, Gesundheitspfleger
41 Barbara Zeck, Univ.-Angestellte i.R.
42 Helmut Glück, Prof. a.D.
43 Reinhold Herrmann, Univ.-Angest.
44 Elfriede Eichfelder, Stadträtin
Kommentar des Autors:
Spannend wie lange nicht
Erstmals wählen die Bamberger an einem Tag den Oberbürgermeister und den Stadtrat. Das spart Geld, führt aber dazu, dass die Wahl des Stadtparlaments in den Hintergrund rückt.
Das widerspricht dem wahren Kräfteverhältnis. Denn welche Politik in Bamberg gespielt wird, das entscheidet am Ende nicht allein der OB oder die OBin, sondern der Stadtrat mit 44 Stimmen. Und hier verspricht 2020 mit voraussichtlich zehn Stadtrats-Listen einen zweifelhaften Rekord.
So sehr sich die CSU es wünschen mag, zu alter Stärke zurückzufinden, so schwierig wird das. Denn mit der CSU konkurrieren ja nicht nur die starken Grünen, die SPD mit einem amtierenden OB auf Platz 1 der Liste, der Bürger-Block, die Bamberger Allianz, die AfD, sondern eine Handvoll Einzelkämpfer, die nach dem Wahlverfahren ebenfalls Aussicht auf Amt und Würden haben.
So droht 2020 eine heillose Zersplitterung im Rathaus.
Anderseits, und um ein letztes Wortspiel zu bemühen: So spannend war es Lange nicht.
Kein gutes Beispiel
Zur CSU-Stadtratsliste könnte man sagen: „Der Berg kreißte und gebar eine Maus.“ Weniger sarkastisch: „Es ist doch noch was geworden – besser als zu befürchten war.“ Da wurde, vor allem wegen der geschlechtlichen Ausgewogenheit, ein großes Tamtam gemacht; richtig geklappt hat das nicht. 20 Männer, 20 Frauen und vier Sonstige wäre richtiger gewesen.
Diese Lösung ist ein schlechtes Beispiel für die anderen Parteien und Gruppierungen. Das Problem scheint aber nicht so leicht zu lösen zu sein. Wie soll man die Hälfte Frauen mit der Hälfte Männer im Reißverschlussverfahren auf einer Liste zusammenbringen (wie von oben und vor allem von fanatischen „Frauenrechtlerinnen“ gewünscht wird), wenn sich nicht genug Frauen zu einer Kandidatur bereit erklären? Und bei Männern ist es doch nicht besser. Da ziehen beide Gruppen ein was einzuziehen und nicht einzuziehen ist.
Wer geht noch zu einer Partei, um als Stadtrat aufgestellt zu werden? Viel leichter ist es, über die Arbeit der ehrenamtlichen Stadträte zu räsonieren.
Möglicherweise ist die Zeit nicht mehr fern bis die Stadträte aus der Einwohnerkartei im Lotterieverfahren ausgelost werden? Und noch eine Bitte an die Presse: Seh’n Sie das Problem auch einmal von dieser Seite und hau’n Sie nicht immer bloß d’rauf.
Berufsangaben mit dem Zusatz „a. D.“ bzw. „i. R.“ sind beamtenrechtlicher Natur und haben im privaten Bereich nichts zu suchen.
Mehrheitlich alte frauen und alte männer und zur krönung auf Platz 11 die ackerfrau, was wird die geackert haben, um auf die liste zu kommen
Wie üblich erfährt der geneigte Leser nichts über die politischen Ziele der Partei. Die aber dürften weit interessanter sein als Gedankenspiele über künftige Kräfteverhältnisse.
Frau Huml tut gut daran, sich auf ihr Ministerinnenamt zu konzentrieren - ein rarer Lichtpunkt in der Landesregierung. Kommunal riebe sich sich in ineffektiver Weise auf, ohne ihr Fachwissen zielgerichtet einbringen zu können.
Weshalb nach Ansicht des Autors eine (mehr oder weniger) repräsentative Vielfalt im künftigen Stadtrat mit heilloser Zersplitterung gleichzusetzen wäre, entzieht sich meinem Verständnis. Es wäre der Wählerwille. Zudem sieht es schon jetzt so aus, daß nominelle Vielfalt mitnichten politische Pluralität wiedergibt. Wo finden sich denn spürbare Differenzen zwischen den Fraktionen von CSU, SPD, BA, BuB und FDP?
Schon gedruckt, die künftigen CSU-Wahlplakate?
Vorderseite: "Quantität vor Qualität"
Kehrseite: 'Masse statt Klasse"...