Viel vor hat die neue gemeinnützige GmbH, die aus der Initiative "Circles - Kreis für neue Kunst und Kultur für Bamberg" hervorgegangen ist. Der Kauf der "roten Männer" ist ihr erstes Ziel.
Die Ausstellung "Circles/Kreise" ging im Sommer zu Ende, zieht aber weitere Kreise. Sie führte jetzt zur Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), die die zeitgenössische Kunst und Kultur im Weltkulturerbe Bamberg fördern will.
Wenige Tage nach der Gründung gehen die Akteure mit einer ersten Erfolgsmeldung an die Öffentlichkeit. Sie sind vom Erwerb der "roten Männer" auf dem Schönleinsplatz nur noch 66.000 Euro entfernt: Für 214.000 Euro gibt es angeblich schon Spendenzusagen und -optionen. 240.000 Euro kosten die acht Wang Shugang-Skulpturen und weitere 40.000 Euro ihre dauerhafte Installation am Schönleinsplatz.
Die Akteure - das sind der Berliner Galerist Alexander Ochs-Barwinek, der die Ausstellung "Circles" in und für seine Heimatstadt Bamberg kuratiert hat, die Kunsthistorikerin Birgit Kastner, die Architektin Birgit Dietz, die Kunstvereins-Vorsitzende und
Kunsthistorikerin Barbara Kahle, der Fotograf und Sänger Uwe Gaasch sowie Francesco Rubiu vom Café Rondo.
Ochs-Barwinek und Kastner führen vorläufig und ehrenamtlich die Geschäfte der gGmbH, die sich als Dienstleisterin für die Stadt versteht. Man will sich für den Erwerb, aber auch für die Pflege schon vorhandener Kunstwerke einsetzen, die öffentliche Diskussion um Kunst und Kultur im Welterbe fördern, auch die Jugendkultur.
Alle Mittel, die die gGmbH erwirtschaftet, dienen dem satzungsgemäßen Zweck, der neuen Kunst und Kultur für Bamberg. Ihr Vermögen, Geld wie Skulpturen, fließt im Fall ihrer Auflösung an die Kommune.
Die Spendenkampagne für die "roten Männer" läuft unterdessen auf Hochtouren. Schwerpunkt ist die Facebook-Seite "Wang Shugang für Bamberg", die laut Kastner in wenigen Tagen 300 Klicks verzeichnete.
Ochs ist zuversichtlich, dass sich auf der Basis des sozialen Netzwerks im Internet eine Fördergemeinde bilden wird.
An Interessierte in der realen Welt richtet sich die wundersame Vermehrung der "roten Männer" im Stadtbild. Am Schönleinsplatz stehen noch jene acht Skulpturen aus Fiberglas, die im Sommer die Herzen der Menschen bei der Ausstellung "Circles/Kreise" eroberten.
Ihre acht Doppelgänger aus Bronzeguss, schon im Hinblick auf eine dauerhafte Aufstellung angefertigt, werben an anderen viel besuchten Ort wie der Rathaus-Infothek, in der Konzerthalle, im Karstadt-Haus und in Museen für die Spendenkampagne.
Sie steht auf zwei Standbeinen. Das Eine sind Einzelspenden ab 8.80 Euro (mit 4.40 Euro sind weniger Betuchte wie Schüler und Studenten und Rentner dabei), damit sich viele beteiligen können.
Das Andere sind Spendengemeinschaften, wie sie sich schon an der Bamberger Hochschule gebildet hat: Uni-Leitung, Lehrende und Studierende wollen 30 000 Euro aufbringen, also den Kaufpreis für eine Figur. Ihnen und allen anderen Großspendern stellt Ochs-Barwinek als Dank und Anerkennung eine Fiberglas-Ausführung der Original-Figur in Aussicht.
Auch "Rondo"-Pächter Rubiu hofft, dass er mit Hilfe seiner Gäste bald für immer im Besitz einer Skulptur ist. Der "rote Mann", den er seit ein paar Wochen beherbergt, sei zum Liebling aller geworden. Deshalb hält er es für machbar, 3000 Leute zu finden, die 10 Euro für den Ankauf des Kunstwerks geben.
Spenden bis 999 Euro können auf das Konto 302633029 des Kunstvereins Stichwort "Wang Shugang" bei der Sparkasse Bamberg, BLZ 770 500 00, gezahlt werden. Spender von wenigstens 1000 Euro schreiben eine E-Mail an wangshugang@circle-bamberg.de.
Bis jetzt konnte ich auf keiner der Facebook Seiten der Befürworter, aber auch nicht im FT ein einziges Wort zur Aussage der Installation aus acht hockenden Chinesen lesen. Die Aussage der Installation scheint einfach niemanden zu interessieren. Ob die Aussage, die es durchaus gibt, zum Schönleinsplatz passt, wird schon gar nicht hinterfragt. Was mich mittlerweilen wirklich sehr befremdet ist, dass es die Installation weltweit insgesamt drei mal geben soll. In Brisbane steht bereits ein Exemplar. Wo steht das Original und wo die Kopie? Auch finde ich es sehr merkwürdig, wie das Kunstwerk mittlerweile verschachert wird. Wer genug spendet bekommt seinen eigenen Chinesen. Der ist dann zwar nur aus Plastik, ist aber sonst identisch. Mitterweile sind es in Bamberg alleine 16 Plastiken. Da muss die Frage erlaubt sein: Gibts die im Dutzend billiger? Wie auch immer, den Künstler dürfte es freuen. Welcher Künstler schafft es schon das gleiche Kunstwerk drei mal zu verkaufen. Man sollte aber auch einmal darüber nachdenken, ob man einen derart zentralen Platz, wie den Schönleinsplatz nicht freihalten sollte um dort immer wieder temporär Kunstwerke ausstellen zu können. Denn sitzen die Chinesen erst mal am Schönleinsplatz, ist dieser quasi wortwörtlich besetzt.
Kann jemand einem Nicht-Bamberger kurz erkläre, was es damit auf sich hat?
Wie/wo/wann kamen diese Dinegr nach Bamberg? Wieso gibt es welche aus Bronze und welche aus Fiberglas!? Und v.a.: Welche sind nun die Originale? Die, die da im Kreis sitzen, oder die, die in der Stadt verteilt sind!?
in "Aussicht" und als "Option" ...
Die Hoffnung stirbt zu letzt!