Zwischen 18 und 68 darf man

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Barbara Heckelmann (51, links) aus Waldfenster spendete zum siebten Mal Blut, für Lisa Markart (23) aus Oehrberg war es das zehnte Mal. Fotos: Sigismund von Dobschütz
Barbara Heckelmann (51, links) aus Waldfenster spendete zum siebten Mal Blut, für Lisa Markart (23) aus Oehrberg war es das zehnte Mal. Fotos: Sigismund von Dobschütz
Für Christoph Kleinhenz (26, links) aus Waldfenster war es schon die 24. Blutspende, Christoph Schmitt (27), ebenfalls aus Waldfenster, spendete beim Termin am Dienstag in Lauter zum siebten Mal.
Für Christoph Kleinhenz (26, links) aus Waldfenster war es schon die 24. Blutspende, Christoph Schmitt (27), ebenfalls aus Waldfenster, spendete beim Termin am Dienstag in Lauter zum siebten Mal.
 
Chemielaborantin Kristin Holl (26) aus Waldfenster verzichtete am Dienstag auf ihren Sport und ging lieber zum Blutspenden.
Chemielaborantin Kristin Holl (26) aus Waldfenster verzichtete am Dienstag auf ihren Sport und ging lieber zum Blutspenden.
 
Rotkreuz-Mitarbeiter Robert Weber (Mitte) im Gespräch mit den Blutspendern Anna Schroll (47) und Sohn Michael (23).
Rotkreuz-Mitarbeiter Robert Weber (Mitte) im Gespräch mit den Blutspendern Anna Schroll (47) und Sohn Michael (23).
 
Rotkreuz-Helferinnen wie Liesl Schröter (links) und Ina Wallauer betreuten am Dienstag in den Abendstunden bis 21.30 Uhr die Blutspender in Lauter.
Rotkreuz-Helferinnen wie Liesl Schröter (links) und Ina Wallauer betreuten am Dienstag in den Abendstunden bis 21.30 Uhr die Blutspender in Lauter.
 

Viele Menschen wollen mit einer Blutspende anderen helfen. Was bewegt sie, und was passiert bei einem Blutspendetermin? Vor Ort in Lauter: 100 Frauen und Männer fanden sich am Dienstagabend ein, um 0,5 Liter Blut loszuwerden.

Bereits zum 24. Mal liegt Christoph Kleinhenz (26) aus Waldfenster auf der Pritsche. Gerade wird in einen kleinen Plastikbeutel ein halber Liter seines Blutes abgefüllt. Christoph Kleinhenz ist Blutspender, heute Abend, Dienstag, in Lauter beim Blutspendetermin. Er ist einer von 100, die in dieser Woche im Ortsteil von Burkardroth zum Blutspendetermin kamen.
Kleinhenz ist sich der "guten Sache" ebenso bewusst wie sein Nachbar Christoph Schmitt (27), der sich "erst" zum siebten Mal
gemeldet hat. Obwohl sie längst ihren Blutspenderausweis haben, müssen sie sich wie jeder Erstspender zuerst registrieren lassen und einen Fragebogen ausfüllen, auf dem sie über ihren Gesundheitszustand und mögliche frühere Erkrankungen Auskunft geben sollen. Außerdem wird ihnen eine kleine Blutprobe zur Messung des Hämoglobinwertes abgenommen.

Alter spielt keine Rolle

Gleich daneben liegen Barbara Heckelmann (51), auch aus Waldfenster, und Lisa Markart (23) aus Oehrberg auf ihrer Liege und kneten einen kleinen Gummiball. Das soll die Blutzirkulation antreiben. Frau He ckelmann lässt sich zum siebten Mal Blut abnehmen, für Lisa Markart ist schon die zehnte Spende. "Alter und Häufigkeit spielen überhaupt keine Rolle", meint Robert Weber dazu. Er ist Leiter der Servicestelle Ehrenamt im Rotkreuz-Kreisverband. Jeder Gesunde zwischen 18 und 68 Jahren darf Blut spenden, allerdings sollte man nicht zu spät damit anfangen.

Eine Familienangelegenheit

Kaum volljährig geworden, war Michael Schroll (heute 23) aus Zahlbach vor fünf Jahren von seinen Eltern zur Blutspende überredet worden. "Inzwischen gehe ich aber freiwillig", lächelt er. Bei den Schrolls ist das Blutspenden eben gute Familientradition. "Schon meine Eltern gingen regelmäßig zum Blutspenden", erzählt seine Mutter Anna (47) beim Imbiss, den die Rotkreuz-Helfer für die Freiwilligen zubereitet haben. Bei ihr ist der Termin in Lauter schon ihr 45. Blutspendetermin, den sie besucht, bei ihrem Sohn das siebte Mal. Ob die Bereitschaft zur Blutspende allerdings Voraussetzung für Schwiegerkinder zur Aufnahme in die Familie ist, wollte sie nicht gleich bestätigen. "Aber wir bringen sie irgendwann an die Nadel", schmunzelte sie nach kurzer Pause.

Blutspenden statt Aerobic

Einem "gewissen Gruppenzwang" ist auch Chemielaborantin Kristin Holl (26) aus Waldfenster gefolgt. Eigentlich wollte sie wie jeden Dienstag mit Freundinnen zur wöchentlichen Rumba-Aerobic. Doch plötzlich saß sie mit anderen aus der Gemeinde im Auto auf dem Weg in die Lauterer Volksschule. Sie ist das zweite Mal beim Blutspenden. "Das erste Mal war vor sieben Jahren", erinnert sie sich. Immer sei anderes dazwischengekommen, künftig will sie aber doch zweimal im Jahr zum Blutabnehmen.

Feiern, aber bitte ohne Alkohol

"Noch kommen wir mit den Blutkonserven aus", freut sich Rotkreuz-Mann Weber über den starken Andrang in Lauter. Sogar beim Halbfinalspiel der deutschen Mannschaft bei der WM in Brasilien waren in Hammelburg 80 Spender gekommen. "Danach durften sie zwar feiern, aber keinen Alkohol trinken." Doch die demografische Entwicklung macht nicht nur ihm große Sorge. "In zehn oder zwanzig Jahren kann es eng werden." Denn täglich, so Weber, werden in Bayern 2000 bis 2500 Blutspenden benötigt. Deshalb ruft das Rote Kreuz besonders Jugendliche zur Blutspende auf. Weber: "Männer dürfen bis zu sechs Mal pro Jahr Blut abgeben, Frauen nur vier Mal."

Blutspenden an 20 Standorten

In Bayern sind täglich 20 mobile Rotkreuz-Gruppen unterwegs und nehmen an wechselnden Standorten freiwilligen Spendern ihr Blut ab. Im Landkreis Bad Kissingen wird an 20 Standorten je nach Einwohnerzahl zwei bis vier Mal pro Jahr zur Blutspende aufgerufen. Wer auch mal hin will, hier die nächsten Termine: Hammelburg 17. Juli, Rotkreuzhaus; Motten 17. Juli, Sportheim; Bad Brückenau 21. Juli, Hauptschule; Zahlbach 22. Juli, Schützenhaus; Maßbach 23. Juli, Volksschule  Schondra 25. Juli, Volksschule; Oberbach 30. Juli, Schützenhaus; Oerlenbach 31. Juli, Volksschule.