Die Umgestaltung des Stenayer Platzes beginnt Mitte September. Stadtrat will eine ansprechende Optik bei guter Begehbarkeit und die Denkmalpflege redet auch mit.
Der Umbau des Stenayer Platzes wird am 16. September beginnen. Diesen Termin gab Bürgermeister Helmut Blank in der jüngsten Sitzung des Stadtrates bekannt. Ein Beweissicherungsverfahren wird im Vorfeld durchgeführt.
Außerdem wird für die Baumaßnahme eine archäologische Begleituntersuchung vom Landesdenkmalamt gefordert, so Blank. Wie diese genau aussehen wird, konnte er in der Sitzung nicht beantworten.
Diese sei allerdings bei Baumaßnahmen in der Altstadt Routine, hieß es in der Sitzung.
Der Referent für Bodendenkmalpflege am Landesamt in Bamberg, Dr. Andreas Büttner, spricht von einer "relativ harmlosen Geschichte". In den Sanierungsbereichen rund um den Stenayer Platz gibt es Bodendenkmäler, beispielsweise Grundmauern der einst größeren Klosterkirche oder Reste der Stadtbefestigung bzw. alte Brunnen in der Gymnasiumstraße.
Wenn in diesen Bereichen Bauarbeiten stattfinden, wird ein Archäologe des Landesamtes vor Ort sein und die Funde dokumentieren, erläutert Andreas Büttner. Damit werde verhindert, dass die Bauarbeiten ins Stocken geraten. Teilweise sind auch Sondierungen vor dem jeweiligen Baubeginn geplant.
Solche archäologischen Begleituntersuchungen sind obligatorisch, wenn Bodendenkmäler zu erwarten sind.
Die Planer oder die Kommunen würden solche Baustellen dann immer im Vorfeld der Landesdenkmalbehörde melden, erläutert Andreas Büttner. Innerhalb der historischen Altstadt sei das eigentlich immer der Fall.
In ihrer Sitzung wählten die Stadträte auch den Pflasterstein für den neuen Stenayer Platz aus. Dieser Stein wurde auch am Fränkischen Hof verwendet und er soll selbst mit Rollator gut begehbar sein.
Am Fränkischen Hof lagen nochmals Musterplatten aus, die beim Umbau des Stenayer Platzes verwendet werden sollen. Der Stein kommt aus Deutschland. Sanierungsbeauftragter Dag Schröder versicherte auf Anfrage von Norbert Reiter und Arno Schlembach, dass es sich um ein heimisches Produkt aus der Oberpfalz handle.
"Das ist so ziemlich das Beste, was es auf dem Markt gibt", meinte dazu Dag Schröder.
Es sei kein reiner Naturstein, sondern quasi ein Furnier - eine Echt-Stein-Auflage im Verbund mit Betonstein. Für Randbereiche des Platzes, die nicht begehen werden müssen, wird aus optischen und denkmalpflegerischen Gründen ein groberes Pflaster aus der gleichen Serie verwendet.
Die Pflasterwahl wurde fast einstimmig vom Stadtrat genehmigt.
Nur Fabian Nöth plädierte für einen Stein der Firma Steinbach aus Strahlungen - der Regionalität wegen, wie er betonte. Weshalb Steinbach nicht zum Zug kam, wurde auch geklärt. Zum einen hätten sich die Bürger bei einer vorausgegangenen Materialeinsicht mehrheitlich für das Oberpfälzer Pflaster entschieden, erläuterte Helmut Blank.
Zum anderen wäre der Strahlunger Stein teurer gewesen, erläuterte Dag Schröder.
Für die Fahrbahnen wird ein aufgehellter Asphalt verwendet. Die verbleibenden Parkplätze am Stenayer Platz werden mit Rasengitter befestigt. Diese Wahl gefiel nicht allen Stadträten, fürchten sie doch wild wucherndes Grün.
Allerdings zerstreute Norbert Reiter die Befürchtungen mit dem Hinweis: "Ich finde es nicht schlecht, wenn etwas Gras rauskommt". Die Sauberkeitsfanatiker könnten das Gras ja wegmachen. Und letztes Argument des Bürgermeisters: "Die Bürger haben das so gewollt".
Bevor am 16. September die Bauarbeiten beginnen, wird es noch ein Beweissicherungsverfahren an den umliegenden Häusern geben, erläuterte Bürgermeister Helmut Blank in der Sitzung. Diese soll ab 12. September durchgeführt werden. Die betroffenen Anlieger würden noch schriftlich informiert.