"Zum Glück nie wirklich an der Front"

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Adolf Kiesel (links) erhält die Treuenadel auf den Händen des Kreisvorsitzenden Klaus Lutz vom Bayerischen Soldatenbund. Fotos: Peter Klopf
Adolf Kiesel (links) erhält die Treuenadel auf den Händen des Kreisvorsitzenden Klaus Lutz vom Bayerischen Soldatenbund.   Fotos: Peter Klopf
Klaus Luitz (links) zeichnete in Reiterswiesen Günter Fichte, Dieter Gröbner, Jürgen Kiesel, Albert Kiesel, Jürgen Seidl und Harald Werner aus.
Klaus Luitz (links) zeichnete in Reiterswiesen Günter Fichte, Dieter Gröbner, Jürgen Kiesel,  Albert Kiesel, Jürgen Seidl und Harald Werner aus.
 

Adolf Kiesel ist seit 25 Jahren Mitglied in Reiterswiesen. Er steht nicht in der ersten Reihe, hält den Verein aber dennoch für wichtig.

"Nein" sagt Adolf Kiesel. Wirkliche Verdienste um die Soldaten- und Reservistenkameradschaft habe er sich nicht erworben. Er sei "halt 25 Jahre dabei". Der Kameradschaft ist er trotzdem verbunden - auch weil er eigene Jugenderinnerungen damit verbindet. Dass die weniger erfreulich waren, ist der Geschichte geschuldet.

"Ich war selbst als 14-Jähriger im September 1944 am Westwall bei Schanzarbeiten eingesetzt", nennt Adolf Kiesel seine Motivation, der Reservistenkameradschaft anzugehören. "Gott sei Dank war ich niemals in Kampfhandlungen eingesetzt." Auf die Soldatenkameradschaft sei er aufmerksam geworden, als der Verein damals eine Fahrt an historische Kriegsstätten, wie den vom 6. Oktober 1944 bis 10. Februar 1945 hart umkämpften "Hürtgenwald" und die dazugehörenden Kriegsgräberstätten unternahm.
"Da ich dort Geschichte hautnah erfahren konnte, hat mich diese Fahrt auch dazu bewogen, dem Verein beizutreten.

Reinhard Kiesel, der stellvertretende Vorsitzende und ebenfalls seit 25 Jahren dabei, hat eine ganz andere Motivation: "Die vielseitigen Fortbildungsmöglichkeiten der freiwilligen Reservisten haben mich interessiert", betont Reinhard Kiesel. Drei Jahre nach Ableistung des Wehrdienstes, sei ihm bewusst geworden, dass nicht alles beim Bund schlecht war. "Biwak, Schießen oder Wertungsschießen, die Kameradschaft und die Traditionspflege der Reservisten, das fand ich spannend." Für ihn sei es auch wichtig, so Kiesel, das Ansehen der Bundeswehr in der Gesellschaft zu heben, darum sei er der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Reiterswiesen beigetreten.

Ebenfalls für 25-jährige Zugehörigkeit wurden durch den Kreisvorsitzenden Klaus Lutz die Mitglieder Günter Fichte, Dieter Gröbner, Jürgen Kiesel, Albert Kiesel, Jürgen Seidl und Harald Werner ausgezeichnet. Die eigene Versammlung selbst war, Wie für andere Vereine auch eine Pflichtübung. 103 Mitglieder gehören dem Verein an. Darunter sind zwölf Ehrenmitglieder, sechs ehemalige Soldaten der Wehrmacht, 46 Bundeswehrreservisten, ein aktiver Soldat, ein Reservist der US-Army und einer der italienischen Armee. Gekommen waren gerade einmal 28.

In seinem Jahresrückblick listete Vereinsvorsitzender Armin Deubert die vielen Aktivitäten des Vereines auf. Dabei berichtete er auch über den derzeitigen Stand des Vereinshauses Krone. Aktuell sei der TSV Reiterswiesen dabei, die "Krone" als Pächter zu übernehmen und für eigene Vorhaben zu nutzen. Dies könne zur Folge haben, dass keine oder nur eingeschränkte Nutzungen durch Privatpersonen möglich wären.

Die Kameradschaft soll nach einer Zusage seitens der Stadt bei der Erstellung des Pachtvertrages eingebunden sein. Für die Ortsvereine sei eine Nutzung des Vereinshauses im Vorfeld durch die Stadt zugesagt worden, so Deubert.