Wohnen wie zu Zeiten der Großfamilie?

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Zur Entwicklung eines alternativen Wohnprojekts in Bad Kissingen gab es ein erstes Arbeitstreffen. Moderator Alberecht G. Walther präsentiert Ergebnisse eines Arbeitskreises. Foto: Vogel
Zur Entwicklung eines alternativen Wohnprojekts in Bad Kissingen gab es ein erstes Arbeitstreffen. Moderator Alberecht G. Walther präsentiert Ergebnisse eines Arbeitskreises. Foto: Vogel
Ideensammlung in ArbeitskreisenFoto: Vogel
Ideensammlung in ArbeitskreisenFoto: Vogel
 
Albrecht G. Walther und Iris Hönig präsentieren das Projekt Alternative Wohnformen. Foto: Vogel
Albrecht G. Walther und Iris Hönig präsentieren das Projekt Alternative Wohnformen. Foto: Vogel
 

Zur Entwicklung eines alternativen Wohnprojekts in Bad Kissingen gab es ein erstes Arbeitstreffen.

Die Initiative des Generationen-Netz Bad Kissingen, ein Projekt "Alternative Wohnformen im Alter" anzustoßen, begrüßt Jutta Helbig sehr und will aktiv an der Realisierung mitwirken. Zur Entwicklung eines solchen alternativen Wohnprojekts in Bad Kissingen gb es jetzt ein erstes Arbeitstreffen. Jutta Helbig möchte ihr Leben weiterhin selbstbestimmt und aktiv gestalten.
Eine Wohnanlage, in der man sein eigenes Reich hat, sich aber in einer Gemeinschaft geborgen weiß, zu der unbedingt auch junge Familien mit Kindern gehören, das schwebt ihr vor. "Wenn Jung und Alt miteinander leben und sich gegenseitig unterstützen kann, ist man nicht einsam", meinte die aktive Seniorin aus Bad Bocklet.
In einer Impulsveranstaltung Ende Februar hatte Architekt Albrecht G. Walther, der mit einer Projektgruppe eine Mehrgenerationen-Wohnanlage in Bad Neustadt entwickelt, über verschiedene Modelle von Mehrgenerationen-Wohnen und alternative Wohnformen für Senioren referiert und diese Thesen waren Grundlage für vierzig interessierte Teilnehmer, die in drei Arbeitsgruppen Ideen zusammentrugen und Vorstellungen für Alternativen zum Altenheim entwickelten.

Projekt ist angestoßen

"Es gibt keinerlei Vorgaben" begrüßte Iris Hönig, Leiterin des Mehrgenerationenhauses die überwiegend älteren Teilnehmer. "Wir wollen den Prozess nur anstoßen, es gibt kein Exposé, kein Grundstück, keinen Investor, und kein Bauträger hat Pläne in der Schublade."
Was entstehen soll, erarbeiten sich die Interessenten selbst, entwickeln gemeinsam Vorstellungen und diskutieren ergebnisoffen. Das Mehrgenerationennetzwerk und die Stadt Bad Kissingen in Person der Quartiersmanagerin unterstützen das Vorhaben lediglich organisatorisch. Eine Planungsgruppe mit einem Moderator habe sich in anderen Städten als vorteilhaft herausgestellt. Die komplexen Zusammenhänge bis hin zur Finanzierung können durchaus drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen, so Hönig.
Architekt Walther berichtete von Umfragen, nach denen 80 Prozent der Senioren zu alternativen Wohnformen tendieren, die der Vereinsamung im Alter entgegenwirken. Leben und wohnen heiße in Zukunft: mehr Automation, Hilfe durch Assistenzsysteme und Gesundheitsbetreuung durch Telemedizin. Die unterschiedlichen Bedürfnisse, die mit fortschreitendem Alter einhergehen, müssten mit flexiblen, zu- und abrüstbaren Veränderungen der Wohnflächen Berücksichtigung finden.
Erste Ideen der drei Arbeitskreise "Mehrere Generationen unter einem Dach", "Ambulant betreute Wohngruppen" und " Alternative zum Pflegeheim" wurden vorgetragen und andiskutiert. Barrierefreiheit, behindertengerechte Bereiche, Spielflächen, Garten, Haustiere, Wohnungen für Pflegekräfte im Haus und: "wie kann man junge Familien für ein Miteinander gewinnen", waren einige Schlagworte. Das war auch ein Anliegen von Siegbert Goerlitz aus Bad Kissingen, dem es wichtig war, auch die Interessen junger Familien zu berücksichtigen und Wohnen und Arbeiten in einer solchen Anlage zu ermöglichen.

Fragebogen

Viel Diskussionsstoff also für Jutta Helbig, Siegbert Goerlitz und die meisten der Teilnehmer die weiter mitarbeiten wollen. Auch für das nächste Arbeitstreffen am Donnerstag 23. April um 18.30 Uhr im Mehrgenerationenhaus hat Architekt Albrecht G. Walther nochmals die Rolle des Moderators übernommen. Dann sollen auch die umfangreichen Fragebogen der Teilnehmer ausgewertet werden.