Wer am besten trifft, zahlt hinterher die Zeche

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Schützenkönig Thomas Müller mit seinen Rittern Alois Stürzenberger und Andrea Schulz. Foto: Peter Rauch
Schützenkönig Thomas Müller mit seinen Rittern Alois Stürzenberger und Andrea Schulz. Foto: Peter Rauch

Fast jeder Schützenverein hat seinen Schützenkönig. Beim Schützenverein "Eichelkranz" Premich wurde der König schon am 13. April ausgeschossen.

Das bedeutet laut Satzung: Jeder Schütze "kauft einen Schuss und schießt damit aufs Blattl", das sofort nach dem Treffer nach hinten fällt, sodass der Schützenkönig bis zur Proklamation erst einmal unbekannt ist. "Nachkaufen und somit ein Nachschießen gibt es bei unserem Königsschießen nicht", erklärt Erster Schützenmeister Alex Wehner, der dann auch die mit großer Spannung erwartete Königsproklamation vornimmt.


Thomas Müller ist der Schützenkönig 2014, und zu seinen Pflichten gehört neben der Repräsentation auch die Verköstigung der anderen Teilnehmer beim Königsschießen. So sind es eigentlich drei Veranstaltungen, bis die Premicher einen neuen Schützenkönig hochleben lassen: das Schießen im Frühjahr, die Proklamation im Herbst und die Königsfeier kurz danach. Eingeladen sind dazu all jene, die sich ebenfalls um die Königswürde beworben, aber halt nicht so gut geschossen haben. Wobei die Ehre der beiden Ritter, also der beiden Nächstplatzierten, darin liegt, dass sie für die Getränke beim "Königsmahl" zuständig sind. Und weil es ja auch noch ein Jugendkönigshaus gibt, sind die jungen Leute für den Mitternachtsimbiss, der meist aus Kaffee und Kuchen besteht, verantwortlich.

Aber der neue Schützenkönig darf nicht nur das Essen organisieren und bezahlen, er bekommt vom Verein auch einen Baum. Meist wird eine Fichte im Garten des neuen Regenten gepflanzt, und dann wird er mit der Familie unter Musikbegleitung ins Schützenhaus eskortiert, wo das Königsmahl stattfindet. Für Thomas Müller war es das erste Mal, dass er Schützenkönig wurde. Seine Gäste, unter ihnen der Vorstand, die anderen 35 Schützen und natürlich seine beiden Ritter Alois Stürzenberger und Andrea Schulz, bewirtete er mit Spanferkel, Soß' und Kloß.