Wandern mit dem roten "W"

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Die Extratour des Hochrhöners, der "Waldfensterer", ist mittlerweile zum Teil ausgeschildert. Foto: Johannes Schlereth
Die Extratour des Hochrhöners, der "Waldfensterer", ist mittlerweile zum Teil ausgeschildert. Foto: Johannes Schlereth
Noch stehen Baumaschinen im Waldfensterer Forst. Foto: Johannes Schlereth
Noch stehen Baumaschinen im Waldfensterer Forst. Foto: Johannes Schlereth
 

Die Rhön ist eine Region, die auf sanften Tourismus setzt. Zu Rad oder zu Fuß lässt sich das Mittelgebirge erkunden. Um Waldfenster wurde jüngst eine neue Route ausgewiesen - eröffnet wird sie allerdings erst im kommenden Jahr.

Kürzlich führte das Magazin "Geo" den "Hochrhöner" als einen der zehn schönsten Wanderwege Deutschlands auf. Das Wegenetz sollte noch in diesem Jahr um eine Extratour reicher sein - dem "Waldfensterer". Dieser sorgte jüngst für Aufsehen, weil sich die Eröffnung verzögerte (wir berichteten). Mittlerweile hat sich jedoch etwas getan. "Der Weg ist bereits größtenteils ausgeschildert", teilt Waldmar Bug (ödp), Bürgermeister des Marktes Burkardroth, mit. An vielen Bäumen und im Ortskern finden sich die Zeichen des Waldfensterers: das rote W. Mit der Eröffnung in diesem Herbst wird es trotzdem nichts.

Waldfenster: Bauarbeiten stehen an

Denn es gibt noch Arbeiten rund um die Extratour zu erledigen. Die Route verläuft durch das Flurbereinigungsgebiet des Waldfensterer Forsts. Dort warten ein Bagger und eine Walze für den Straßenbau auf ihren Einsatz. "Im Juli haben Mitglieder der Teilnehmergemeinschaft darauf hingewiesen, dass Teile des Wegenetzes in dem Gebiet nicht passen", sagt Klaus Spitzl, Geschäftsführer des Naturpark und Biosphärenreservats bayerische Rhön e.V.. Mancherorts müssen nun Wege verlegt werden. "Dadurch ändern sich auch die Streckenlängen auf dem 'Waldfensterer'. Deshalb gibt es noch keine vollständige Beschilderung."

Alle Wege seien sowohl mit der unteren, als auch mit der höheren Naturschutzbehörde abgestimmt worden. Denn der "Waldfensterer" verläuft durch hochsensible Areale: Naturschutzgebiete, Flora-Fauna-Habitate und beispielsweise eine Natura 2000-Fläche. Außerdem gibt es in dem Bereich mehrere Bodendenkmäler - insbesondere Glashütten. "Das bereiten wir anschaulich mit Tafeln für die Wanderer auf", teilt Spitzl mit. Um diese kümmere sich der Markt Burkardroth. Einen Termin, bis wann sich die Wanderer über Natur und Kultur des Gebiets informieren können, gibt es noch nicht. "Die Schautafeln kosten Geld und sollen profund sein. Gründlichkeit geht hier vor Schnelligkeit", sagt er.

Eröffnung verschoben

Wegen der Änderungen im Wegenetz und den noch nicht vorhandenen Lehrtafeln fiel vor kurzem die Entscheidung, den "Waldfensterer" erst im kommenden Frühjahr zu eröffnen. Zuvor war dies bereits für den kommenden Herbst angedacht. "Der Weg soll außerdem klassifiziert werden", informiert Spitzl. Dafür überprüft ein Gutachter den Weg und das Umfeld bei einer Begehung.

Das Projekt kostet in der Planung 17 466,70 Euro. Davon zahlen der Staat und der Markt Burkardroth jeweils die Hälfte. "So wie es derzeit aussieht, bleiben wir im Kostenrahmen", teilt Spitzl mit.

Die Extratour flankiert den "Hochrhöner" und führt auf etwa zwölf Kilometern von Waldfenster aus in Richtung der Platzer Kuppe. Federführend am Projekt beteiligt war Heinrich Schlereth aus Waldfenster. Auf der Strecke erreichen Wanderer einen Rhöner-Wanderknotenpunkt. Denn an der Platzer Kuppe führt bereits der "Kuppenweg" vorbei. Außerdem befinden sich die "Hüttentour" und der "Basaltweg" in direkter Nähe.

Seinen Ausgangspunkt hat der Weg aktuell in Waldfenster. Dort stehen bereits mehrere Wegweiser, die Wanderer auf den Weg lenken sollen. Ein weiterer Einstieg befindet sich an einem Parkplatz, der sich etwa einen Kilometer vor Platz, aus Richtung Waldfenster kommend, befindet.

Wanderer erleben auf dem "Waldfensterer" die typische Rhöner Landschaft. Weite Fernen wechseln sich mit schattigen Passagen im Wald ab. Der Weg verläuft eben auf feinem Schotter oder auf Gras. Spitzl: "Der Weg ist eine Perle im Bereich der Schwarzen Berge."