Waldfenster: Mehr als nur "Wasser marsch"

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In Sekundenschnelle: Kreisbrandinspektor Ronald Geis stoppt mit einer Uhr, ob die Saugleitung in der vorgegebenen Zeit gekuppelt und mit dem Fahrzeug verbunden wird. Die Feuerwehrler schlagen sich gut. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
In Sekundenschnelle: Kreisbrandinspektor Ronald Geis stoppt mit einer Uhr, ob die Saugleitung in der vorgegebenen Zeit gekuppelt und mit dem Fahrzeug verbunden wird. Die Feuerwehrler schlagen sich gut. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Sie bilden einen Schlauchtrupp: Julia Wehner und Kilian Schlereth. Sie müssen zeigen, wie ein Knoten um das Strahlrohr gelegt wird. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Sie bilden einen Schlauchtrupp: Julia Wehner und Kilian Schlereth. Sie müssen zeigen, wie ein Knoten um das Strahlrohr gelegt wird. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Feuerwehrfrau Silvia Gärtner bei der Leistungsprüfung: Als Teil des Angriffstrupps muss sie schnell einen Schlauchtragekorb zum Einsatzpunkt bringen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Feuerwehrfrau Silvia Gärtner bei der Leistungsprüfung: Als Teil des Angriffstrupps muss sie schnell einen Schlauchtragekorb zum Einsatzpunkt bringen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Beim Aufräumen nach dem Test: Sabrina Schmitt und Silvia Gärtner wickeln einen Schlauch auf, begleitet vom stellvertretenden Kommandant Steffen Schade. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Beim Aufräumen nach dem Test: Sabrina Schmitt und Silvia Gärtner wickeln einen Schlauch auf, begleitet vom stellvertretenden Kommandant Steffen Schade. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Drei Schiedsrichter im Einsatz: Birgit Below (von links), Horst Krapf und Kreisbrandinspektor Ronald Geis. Im Bild sind außerdem Thomas Rink am Verteiler (links) und Gerhard Müller als Gruppenführer (rechts) zu sehen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Drei Schiedsrichter im Einsatz: Birgit Below (von links), Horst Krapf und Kreisbrandinspektor Ronald Geis. Im Bild sind außerdem Thomas Rink am Verteiler (links) und Gerhard Müller als Gruppenführer (rechts) zu sehen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Glückwünsche: Schiedsrichter Horst Krapf gratuliert JochenSchlereth zu Goldgrün. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Glückwünsche: Schiedsrichter Horst Krapf gratuliert JochenSchlereth zu Goldgrün. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

22 Aktive der Waldfensterer und Oehrberger Wehr haben am Wochenende die Leistungsprüfung Löschangriff absolviert.

Der Schlauchtragekorb ist schwer, richtig schwer. Doch Silvia Gärtner beißt die Zähne zusammen, mobilisiert all ihre Kräfte, läuft wie vorgegeben zum Einsatzpunkt. Sie weiß, sie muss sich beeilen, darf jetzt nicht schlappmachen. Sonst leidet die gesamte Löschgruppe darunter, bekommt Punkte abgezogen.

Doch die 35-Jährige hält durch, erledigt den gewichtigen Schlauchtransport vom Verteiler aus ganz versiert, so, als hätte sie noch
nie etwas Andres gemacht. Am Einsatzpunkt angekommen, montiert ihr Angriffstrupp-Partner Marcel Schmitt das Strahlrohr und ruft: "Wasser marsch". Prompt füllen sich die drei von Silvia Gärtner ausgelegten Schläuche damit. Marcel Schmitt öffnet das Ventil des Strahlrohrs und schießt mit dem austretenden Wasserstrahl einen Eimer um. "Auftrag erlegt", ruft er hinterher.


Applaus von den Kameraden

Wenige Minuten später steht die Löschgruppe beisammen und es ertönt Applaus. Somit ist klar: Sie haben die Leistungsprüfung bestanden. Ein Lächeln macht sich in Silvia Gärtners Gesicht breit, die Anspannung fällt von ihr ab. Dann heißt es kurz durchschnaufen und aufräumen, damit die nächste Truppe zum Test antreten kann. 21 Männer und Frauen der Waldfensterer Wehr sowie Ines Voll, Feuerwehrfrau aus Oehrberg, haben sich am Samstagnachmittag im Hof des Pfarrgemeindezentrums versammelt, um die Leistungsprüfungen in der Disziplin Löschangriff zu absolvieren.

Jochen Schlereth ist mit seinen 44 Jahren mit einer der ältesten Prüflinge, legt das Leistungsabzeichen in Goldgrün ab. Die nächste und zugleich höchstmögliche Stufe Goldrot wollen diesmal Thomas Rink und Gerhard Müller erreichen. Ganz am Anfang hingegen steht die Jüngste des Wettkampfes: Ramona Metz, 16 Jahre alt und Schülerin. Sie ist das erste Mal dabei und kämpft ebenso wie sechs weitere Kameradinnen und Kameraden der Waldfensterer Jugendfeuerwehr um das bronzene Abzeichen.


Intensive Vorbereitung

"Die haben es beim ersten Mal etwas leichter, denn sie sind gesetzt. Heißt: Die Aufgaben in dieser Löschgruppe wurden im Vorfeld festgelegt", erklärt Kommandant Thomas Straub, der mindestens genauso aufgeregt ist, wie seine Schützlinge. Ganz anders wirkt sein Stellvertreter, Steffen Schade. "Wir haben uns in den vergangenen zwei Wochen intensiv auf die Prüfung vorbereitet. Das klappt schon", zeigt er sich zuversichtlich.

Bei der Leistungsprüfung gilt es, nicht nur den Löschangriff innerhalb von drei Minuten und zehn Sekunden zu meistern. Die Teilnehmer müssen auch verschiedene andere Aufgaben erledigen. So zeigen sie zu Beginn der Prüfung, wie verschiedene Knoten gelegt werden. Zum Abschluss kuppeln Wassertrupp und Schlauchtrupp auch noch eine Saugleitung. Die wird benötigt, um Löschwasser aus einem Gewässer zu pumpen. "Und ab dem Abzeichen Gold müssen noch Zusatzaufgaben erledigt werden", erklärt Schade.


Zwei Wochen Vorbereitugszeit

Wer Gold ablegt, wird in Gerätekunde befragt, bei Goldblau müssen Fragen zur Ersten Hilfe beantwortet werden, bei Goldgrün welche zu Gefahrenzeichen. Bei der höchsten Leistungsstufe Goldrot werden den Prüflingen zehn Fragen aus allen Bereichen gestellt. Doch für die Waldfensterer und die eine Oehrbergerin ist das kein Problem. Sämtliche Teilnehmer bestehen die Prüfungen samt Zusatzaufgaben und sind sichtlich erleichtert, als sie die Glückwünsche der vier Schiedsrichter - Kreisbrandinspektor (KBI) Ronald Geis und Kreisbrandmeister KBM) Klaus Preißendörfer sowie die Kreisfeuerwehrfrauenbeauftragte Birgit Below und Horst Krapf von der Aschacher Wehr - entgegennehmen dürfen.

Auch Silvia Gärtner. Sie freut sich besonders. Schließlich waren für die Mutter eines fünfjährigen Sohnes die vergangenen zwei Vorbereitungswochen ziemlich anstrengend. Zudem war ihre Aufregung vor der Prüfung richtig groß. Es soll sogar die eine oder andere schlaflose Nacht gegeben haben, die nun aber vergessen sind. Vom Samstagnachmittag bleibt der Feuerwehrfrau außer dem neuen Leistungsabzeichen in Silber aber noch ein Andenken: ein großer blauer Fleck an der linken Wade. "Den habe ich mir beim Laufen mit dem Schlauchtragekorb geholt", sagt sie.