Vom Schwarzen Panther bis zum Buch

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Barbara Moritz hat im Trödelsupermarkt eine Heino-Platte erstanden. Foto: Heike Beudert
Barbara Moritz hat im Trödelsupermarkt eine Heino-Platte erstanden. Foto: Heike Beudert
Im Trödelsupermarkt.
Im Trödelsupermarkt.
 
m Trödelsupermarkt.
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m Trödelsupermarkt.
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Eigentlich ist es gar kein Laden. Eigentlich ist es ein richtiger Supermarkt - voll mit Trödel- und Second-Hand-Ware. Im Basar des Vereins "Zukunft für das Heimatspielhaus" gibt es fast nichts, was es nicht gibt.

Sogar ein Schwarzer Panther lag schon in der Auslage. Bissig war der allerdings nicht, sondern eher zerbrechlich - ein extravaganter Dekoartikel halt. Aber siehe da, auch der Panther fand einen Abnehmer. "Es läuft super", sagt Christine Schikora, die sich im Flohmarktteam des Vereins engagiert.
Seit mehreren Jahren gibt es den Flohmarkt des Vereins. Claudia Skuppin hatte die Idee dazu. Der Verein suchte nach Einnahmequellen, um die Sanierung des Heimatspielhauses finanzieren zu können. Mit ein paar Gegenständen und Büchern fing alles an. Dass sich diese Idee so entwickeln würde, damit hatte keiner gerechnet.
Viele Münnerstädter unterstützen den Verein und bringen Artikel zum Verkauf. Auch aus Haushaltsauflösungen bekommen die Heimatspielhausfreunde immer wieder Gegenstände. Nach mehreren Umzügen ist der Flohmarktladen derzeit in den Verkaufsräumen der ehemaligen Norma untergebracht. Und diese Größe kann er auch gut vertragen - so viel ist geboten.
Allerdings hat der Trödelsupermarkt andere Öffnungszeiten als herkömmliche Kaufhäuser. Hauptsächlich zu den Marktsonntagen öffnet das Flohmarktteam die Pforten; dann aber ist man auf richtigen Andrang eingestellt. Auch am Sonntag war es nicht anders. An der Kasse bildete sich eine lange Warteschlange.

Sammler werden fündig


Barbara Moritz hat sich in die Schlange eingereiht - mit mehreren alten Schallplatten unter dem Arm.
Heino ist darunter, weil sein Lied "Die Schwarze Barbara" dabei ist, erklärt die Musikerin, auch wenn ihr dieser Kauf "fast ein bisschen peinlich ist". Ihr Mann Matthias Klink bekommt dafür eine Platte mit rheinischen Liedern. "Rheinische Musik für de kölsche Jung", lacht Barbara Moritz. Doch der Haushalt des Ehepaares ist dank des Trödelsupermarktes auch etwas leerer geworden. Matthias Klinik hat seine Bundeswehrstiefel für die gute Sache gestiftet.
Gernot Spieß betrachtet derweil ein Zirkelkästchen - mit zehn Euro eines der teureren Stücke im Laden. Hin- und hergerissen ist er, ob er das gute Stück kaufen soll. Es ist sein eigener Kasten aus der Kindheit; dass dieser im Trödelmarkt gelandet ist, davon wusste er nichts. Sein Vater hat das Kästchen wohl dorthin gebracht.
Bis der Laden zu einem der Markttage geöffnet werden kann, gibt es für das Organisatorenteam immer jede Menge zu tun. "Es ist wahnsinnig aufwendig", sagt Christine Schikora. Sie rechnet, dass rund 50 Stunden Vorbereitung nötig sind. Die neuen Artikel müssen gesichtet, gepreist und eingeräumt werden. Wie in einem richtigen Laden, sind die Sachen thematisch sortiert.
Gerade die Kalkulation ist zeitraubend, auch wenn eines gilt: Die Preise sollen niedrig angesetzt sein. "Bei uns gibt es viele Zehn-Cent-Artikel", sagt Schikora. Die Ware wird zum Festpreis verkauft. "Bei uns wir nicht gehandelt", erklärt die Münnerstädterin. Denn der Verein hat an den Öffnungstagen viele Helfer - und nicht jedermann ist der geborene Händler und mag mit Käufern feilschen. Christine Schikora hat das Gefühl, dass dies aber auch die Einkäufer schätzen. Die Verkaufszahlen auf jeden Fall sprechen für dieses System. Ein paar Hundert Euro kommen pro Öffnungstag zusammen. "Der Laden ist eine wichtige Einnahmequelle für den Verein", sagt Christine Schikora.
Im Frühjahr plant das Flohmarktteam dann auch eine Versteigerung mit hochwertigen Artikeln aus dem Bestand.