Vivarium im Kissinger Gymnasium: Das große Krabbeln im Schulhaus

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Frühstück für die Kornnatter Foto: Carmen Schmitt
Frühstück für die Kornnatter Foto: Carmen Schmitt
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Louis, Valerie, Christine, Biologielehrerin Agnes Brath, Julius und Johannes Foto: Carmen Schmitt
Louis, Valerie, Christine, Biologielehrerin Agnes Brath, Julius und Johannes Foto: Carmen Schmitt
 
Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Louis mit seinen Axolotl Foto: Carmen Schmitt
Louis mit seinen Axolotl Foto: Carmen Schmitt
 
Stabschrecke Foto: Carmen Schmitt
Stabschrecke Foto: Carmen Schmitt
 
Fauchschabe Foto: Carmen Schmitt
Fauchschabe Foto: Carmen Schmitt
 
Achatschnecke Foto: Carmen Schmitt
Achatschnecke Foto: Carmen Schmitt
 
Valerie und Christine mit den Moschusschildkröten Foto: Carmen Schmitt
Valerie und Christine mit den Moschusschildkröten Foto: Carmen Schmitt
 
Foto: Carmen Schmitt
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Agnes Brath Foto: Carmen Schmitt
Agnes Brath Foto: Carmen Schmitt
 
Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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Foto: Carmen Schmitt
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31 Tierarten aus der ganzen Welt leben im Vivarium im Jack-Steinberger-Gymnasium. Gecko, Stabschrecke und Vogelspinne: Die Schüler haben die Exoten im Griff - auch in den Sommerferien.

Johannes geht während der großen Ferien in die Schule. Freiwillig. Er steht mit einer langen Pinzette vor einem Terrarium im oberen Stockwerk des Jack-Steinberger-Gymnasiums. Die Glastür des Käfigs hat er aufgeschoben. Aus einem Becher schnappt er sich ein Heimchen. Die beiden Bartagamen hinter der Scheibe warten schon auf das Häppchen. So wie jeden Montag, Mittwoch und Freitag. Die Echsen sind eine von 31 Tierarten, die im Vivarium im Kissinger Gymnasium leben.


Bei jeder Fütterung in den Ferien ist eine der Älteren dabei. Heute ist es Valerie. Die 17-Jährige ist schon seit fünf Jahren dabei. 2010 hat das "Projekt Vivarium" mit einer Australischen Gespenstschrecke, ein paar Afrikanischen Rosenkäfern und einigen Mäusen begonnen. Valerie hat viele Tiere großgezogen, die in den Becken und Terrarien leben. Spezialist für die Axolotl ist Louis. Der Zwölfjährige hat die Lurche zu Hause aufgezogen als sie noch "kleine Würmer" und nur einen Zentimeter groß waren. Vor eineinhalb Jahren hat er extra für sie kleine Krebse gezüchtet. Dreimal am Tag füttern, das Wasser auf ihrer Lieblingstemperatur halten - Louis hatte einiges zu tun. "Es war interessant zu sehen, wie die Beine wachsen. Ich hab immer zugeschaut, wie sie sich bewegt haben." Er ist stolz, dass die Axolotl jetzt groß und gesund sind.

Im P-Seminar oder in einem Wahlkurs können sich die Schüler für die Tiere engagieren. "Ich will das Interesse für die Biologie und Naturwissenschaften wecken", sagt Agnes Brath, die das Vivarium aufgebaut hat. Zusammenhänge begreifen, Verantwortung übernehmen, den Kreislauf der Natur verstehen: das will die Biologielehrerin den Schülern vermitteln. Eine Säugetierart, mehrere Reptilien und sehr viele Insekten leben hinter den Glasscheiben. Die Struktur im Vivarium soll die Verteilung der Tiere in der Natur abbilden. Vor zwei Wochen haben die Geckos Nachwuchs bekommen. Als das zweite Junge geschlüpft ist, ging eine Durchsage durchs Schulhaus und die Schüler konnten live dabei sein. "Die Babys sind am empfindlichsten, da darf man keine Fehler machen", sagt Agnes Brath. Wenn ein Tier stirbt wird auch schon mal eine Träne verdrückt, erzählt die Lehrerin.

Jeder im Kurs soll für einen Käfig zuständig sein. Wird der Goldstaubtaggecko gefüttert, muss man zu zweit sein, sagt Christine. "Der ist so schnell." Die 16-Jährige kümmert sich besonders um die Moschusschildkröten. Zwölf kleine Schildkröten sind in den vergangenen Monaten geschlüpft. Christine ist seit vier Jahren dabei: "Ich finde die Tiere interessant. Daheim könnte man nie so viele verschiedene haben." Sie und die anderen Schüler müssen sich an Regeln halten, wenn sie die Tiere pflegen: Im Raum mit den Becken und Terrarien dürfen die Schüler nichts essen und trinken, sie müssen ihre Hände waschen und desinfizieren und gegen Wundstarrkrampf geimpft sein.

Agnes Brath ist froh, wenn ihre Schüler einen "emotionalen Kontakt" zu den Tieren aufbauen. "Durch so etwas identifizieren sich die Jugendlichen mehr mit ihrer Schule. Ich möchte, dass sie ihre Schulzeit positiv in Erinnerung behalten."