Vier Fähnchen und vier Sterne beim "Weltmeisterschwimmen"

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Ralf Knüttel (links) richtet noch mal die vier Fähnchen und vier Sterne auf der Badekappe von Hans-Dietrich Kuchler, als dieser mit seinem Kumpel Rudi Wehner am Montagmorgen zum "Weltmeisterschwimmen" ins Terrassenschwimmbad Bad Kissingen kam. Foto: Paul Ziegler
Ralf Knüttel (links) richtet noch mal die vier Fähnchen und vier Sterne auf der Badekappe von Hans-Dietrich Kuchler, als dieser mit seinem Kumpel Rudi Wehner am Montagmorgen zum "Weltmeisterschwimmen" ins Terrassenschwimmbad Bad Kissingen kam. Foto: Paul Ziegler

Nach dem Sieg der deutschen Fußballmannschaft gab es für alle Badegäste in Schwarz-Rot-Gold freien Eintritt ins Bad Kissinger Terrassenbad.

Bad Kissingen — "Deutschlaaaand" hallt es deutlich von draußen. Der "Sänger" ist noch nicht zu sehen. Schließlich biegt er um die Ecke und bleibt vor dem Einlassschalter am Terrassenschwimmbad in Bad Kissingen stehen. Es ist Montagmorgen, 14. Juli 2014, genau 9 Uhr.
Hans-Dietrich Kuchler ist "kaum" mehr zu erkennen: auf seine blaue Badekappe hat er jetzt vier Fahnen geklebt. Bisher waren es drei. Mehr noch. Die Fahnen haben jeweils einen Stern, macht zusammen vier Sterne. Richtig: Hans-Dietrich Kuchler ist Fußballfan und am Montag, 14. Juli, ist im Terrassenschwimmbad in Bad Kis singen das angekündigte "Weltmeister-Schwimmen".
Nach dem WM-Finalsieg der deutschen Fußballer in Brasilien löst die Stadt ihr Versprechen ein, all denen am Montag von 9 bis 10 Uhr freien Eintritt ins Terrassenschwimmbad zu gewähren, die deutlich die Farben des neuen Fußball-Weltmeisters tragen, schwarz, rot, gold eben.
Hans-Dietrich Kuchler und sein Kumpel Rudi Wehner wären aber auch so am Montag ins Terrassenschwimmbad gekommen. Sie haben eine Jahreskarte und schwimmen immer zu früher Stunde ihre Runden. Aber an diesem Tag sind sie noch mal "kostümiert", mit Deutschland-Kette, Deutschland-Fähnchen auf der Badekappe und vier Sternen. Die Stimmung ist bestens. "Um diese Zeit trifft man im städtischen Schwimmbad meistens Stammgäste", erzählt Ralf Knüttel (Fachangestellter für Bädebetrieb). "So um die 30 sind um diese Uhrzeit immer da", blickt er in die Ruhe und zählt "seine Schäfchen". Alle da.

Die Zahl ist überschaubar

Das Versprechen von Roland Bühner, dem Betriebsleiter, am Montag all denen, die in und mit deutschen Farben kommen, eine Stunde lang freien Eintritt zu gewähren, muss er nicht oft einlösen. Die Zahl ist überschaubar. Die Stimmung ist bestens, auch bei denen, die ohne deutsches Fähnchen kommen. Alle sind gut gelaunt, Thema Nummer 1 ist der neue Fußball-Weltmeister und mit Wohlwollen honorieren alle den Umstand, dass im Schwimmbad die deutsche Fahne aufgezogen ist. Toll!
Seine "Badekappenkonstruktion" mit vier Deutschland-Fähnchen und vier Sternen hat Hans-Dietrich Kuchler noch in der Nacht zuvor zusammengebastelt. Die Sterne hat er aus kleinen Teelichtern herausgeschnitten und erst zu spät bemerkt, dass er ihnen sieben statt vier Zacken verpasst hat. Macht nix. "Wir wollen das Ganze ein bisschen aufmuntern", sagt Rudi Wehner, und verschwindet in der Umkleidekabine. Weitere (Stamm)-Gäste kommen und fragen nach den beiden Fußballfans, die schon im Wasser sind.
"Deutschlaaaand" hört man ab und an aus dem Schwimmbecken, Hans-Dietrich und Rudi ziehen ihre Runden - am Tag nach dem Endspiel. Toll war's.