Der Arbeitskreis 1866 eröffnete einen militärhistorischen Wanderweg vor passender Kulisse. Im Juli ist ein "Bayerisch-Preußisches Fläär" geplant.
Es verdient Bewunderung, mit welchem Einsatz und Kreativität der ehrenamtlich arbeitende Arbeitskreis auf das sich nähernde Nüdlinger Großereignis, das "Bayerisch-Preußische Fläär 1866", hinarbeitet. Vom 8. bis 10. Juli wird im Dorf viel Spektakuläres und Historisches über die Bühne gehen, wenn beim Fläärfest diesmal an das kriegerische Geschehen vor 150 Jahren erinnert wird.
Vor einigen Tagen wurde der vom Arbeitskreis 1866 (AK 1866) dauerhaft ausgeschilderte militärhistorische Wanderweg offiziell vor dem ehemaligen Gasthaus "Stern" eröffnet. AK-Vorsitzender Edgar Thomas begrüßte dazu eine Gruppe historisch interessierter Persönlichkeiten aus Nüdlingen, Bad Kissingen und etlichen weiteren Orten. Sein besonderer Gruß galt dem Militärfachmann und "Motor" des AK 1866, Oberstleutnant a.D.
Jürgen Bereiter.
Wie Edgar Thomas und Harald Hofmann betonten, wolle man keineswegs den Krieg mit seinem Blutvergießen verherrlichen, sondern man lege Wert darauf, an den Gedanken des Friedens und der Völkerversöhnung zu erinnern. Der Bürgermeister bedankte sich beim AK 1866 für seinen Einsatz und sicherte die Unterstützung der Gemeinde zu.
War der König in der Nähe?
Jürgen Bereiter
sagte, man habe den Ausgangspunkt des Militärhistorischen Wanderwegs bewusst an das Gasthaus "Stern" gelegt, denn hier seien in der Kriegszeit vor eineinhalb Jahrhunderten bayerische Soldaten zusammengekommen. "Vermutlich war auch König Ludwig II. hier ganz in der Nähe", sagte Bereiter, der auch auf die Anwesenheit der Königinmutter hinwies. Der Bruderkrieg sei eine wichtige Station auf dem Weg zur Welt von heute gewesen, zur Demokratie und zum Rechtsstaat.
Diese hätten in einem langen Prozess erkämpft werden müssen.
"Für die Freiheit und Souveränität eines Volkes muss etwas getan werden", fügte Bereiter hinzu. Man wisse heute, dass auch eine Demokratie wehrhaft sein müsse, um einen Krieg zu verhindern. Der AK 1866 habe etwas Einmaliges geschaffen.
Von einem Trompetensignal von Thomas Blaha begleitet, enthüllten Bürgermeister Harald Hofmann und AK-Vorsitzender Edgar Thomas die
Informationstafel zur 1. Station des zehn Kilometer langen Militärhistorischen Wanderweges rund um Nüdlingen. Birgitt Waldner, Mitglied des AK 1866, durchschnitt anschließend zusammen mit dem Bürgermeister ein weißes Band, das den Zugang zur Schenkgasse mit der Zielrichtung Altenberg markiert.
Interessante Geschichtsstunde
Dort angekommen, erläuterte Jürgen Bereiter die militärische Lage rund um
Nüdlingen mit den Artilleriestandorten und den Truppenbewegungen beider Seiten. Auch der weitere Weg in Richtung Schlossberg wurde zu einer interessanten Geschichtsstunde in freier Natur. Die insgesamt elf Tafeln mit umfassenden Informationen können ab dem jetzigen Zeitpunkt auch ohne Führung in Augenschein genommen werden.
Am Freitag, 3. Juni, wird Jürgen Bereiter erneut einen Vortrag zum Thema "Der deutsche Bruderkrieg" halten.
Er findet im Pfarrsaal Nüdlingen statt. Einen Tag später, am Samstag, 4. Juni, lädt der Arbeitskreis 1866 zu einer militärhistorischen Geländeführung Bad Kissingen - Nüdlingen ein. Die genauen Zeitpunkte werden noch mitgeteilt.