Beispielsweise mussten Landes- und Militärpolizei sowie Vertreter der Stadt und des Landratsamts im November 1988 den soldatischen Saubermännern beim Reinigen ihrer Panzer am Bahnhof Einhalt gebieten. Allerdings befinden sich die auf den Bildern sichtbaren Stellen nicht im Bereich der geplanten Bebauung.
Deutsche Bahn äußert sich nicht
Auskünfte, ob und wie belastet das Areal ist, gibt die Deutsche Bahn nicht. Als Grund nennt ein Pressesprecher die neuen Eigentumsverhältnisse. "Es kann sein, dass es dort etwas gibt. Wir wissen es nicht, bislang haben wir nichts gefunden", sagt Niko Rotschedl. Toni Schick ergänzt: "Beim Bodengutachten für die Gründung haben wir keine nennenswerten Auffälligkeiten gehabt."
Lieber Vor- statt Nachsicht
Weil bei den Bauarbeiten auch Munition aus dem vergangenen Weltkrieg entdeckt werden könnte, sind die Investoren wachsam. "Wir begleiten das Projekt mit entsprechender Vorsicht. Lieber sind wir einmal zu vorsichtig", sagt Niko Rotschedl. Konkret bedeutet das: Rollen die Bagger, dann ist auch der Kampfmittelräumdienst vor Ort. Das gilt unbeachtet der Tatsache, dass beim Kontrollieren von Luftbildern nirgends Bombentrichter zu sehen waren.
"Bei der Bahn ist immer das Datenmaterial problematisch", sagt Niko Rotschedl. "In der Ausschreibung war zu erfahren, dass sich auf einem Teilstück mal eine ehemalige Tankstelle befunden haben soll. Aber auch davon haben wir bisher nichts gefunden." Die Existenz derselben bestätigt auch das Bad Kissinger Landratsamt.
Bahnhofsareal Bad Kissingen: Landratsamtoderte eine Detailuntersuchung
Werner Nöth, der Sachbearbeiter für das große Themenfeld der Altlasten, sagt: "Bei Grundstücken, die über 100 Jahre auf verschiedene Arten genutzt worden sind, besteht immer die Möglichkeit einer bösen Überraschung." Allerdings: Eine gewisse Sicherheit, was auf die Bauherren zukommen kann, gibt es. Vor etwa 20 Jahren untersuchte die Deutsche Bahn das Grundstück um den Bad Kissinger Bahnhof selbst und wies Verdachtsflächen aus - dabei war auch die Tankstelle, ein Lager der Firma Esso. 2013 forderte das Landratsamt eine Detailuntersuchung.
Das Ergebnis: Weder die Schutzgüter Wasser, Boden, Mensch oder Pflanzen sind durch die Nutzung des Geländes durch die Bahn und andere Organisationen gefährdet.
Klare Kante von Schick
Toni Schick betont: "Es ist dort keine verölte Sumpflandschaft. Wenn uns aber Belastungen begegnen, dann gehen wir damit entsprechend der geltenden Gesetze um."
Gerüchte kursieren auch über die geplante Tiefgarage. Es heißt, dass die Investoren aufgrund der Altlasten tief auskoffern müssten.
Mit einer Tiefgarage würden sich Toni Schick und Niko Rotschedl das Auffüllen sparen. "Das ist falsch. Was vor allem Geld kostet, ist das Ausbaggern und das richtige Entsorgen des Aushubs", erklärt Toni Schick. Wolle man Geld sparen, dürfte man gar nicht in die Tiefe gehen.