Zum 50-jährigen Bestehen gab die Band "The Jets" ein Konzert im Ebenhäuser Schlosshof. Auch die "Veteranen" erklommen noch einmal die Bühne und begeisterten ihr Publikum.
Helmut Schmidt sparte nicht mit großen Worten. "Für mich war das ein magischer Abend. Es hat alles gestimmt." Der Würzburger gehört zu den Gründungs-Mitgliedern der "Jets", die sich für ihr 50-jähriges Bühnen-Jubiläum einen ungewöhnlichen Ort ausgesucht hatten.
Dass das Ebenhäuser Schloss, das 1315 durch einen Verkauf erstmals urkundlich erwähnt wurde, seit Jahrzehnten leer steht, kommt eigentlich einer dauerhaften Sünde gleich. Mit vielen Helfern und noch mehr Fleiß hatte die veranstaltende Blaskapelle den drögen Schlosshof in ein pittoreskes Konzert-Gelände verwandelt. Mit allerlei Ständen in und vor diversen Gewölbekellern und ausgeklügelter Beleuchtung. Und damit gezeigt, wie lebendig diese Ruine sein kann.
900 Besucher "Eigentlich schade, dass das Gelände nicht öfter genutzt wird", sagte Elisabeth Mehn, die vor 30 Jahren mit ihrer Familie noch im Schloss gewohnt hatte. "Sentimental war ich deswegen aber nicht. Das ist schon so lange her. Aber der Abend war richtig schön, zumal ein Teil der Verwandtschaft extra angereist ist." 900 Besucher waren von der örtlichen Behörde zugelassen - und genauso viele waren gekommen. Angelockt vom traumhaften Wetter - und von einer legendären Band, die Ebenhausen bestens kennt von früheren Auftritten im Saalbau Karch.
Wie in alten Zeiten Live-Musik hat eine große Tradition im 1400-Seelen-Ort. "Das war die Grundidee. In alter Besetzung quasi an alter Wirkungsstätte zu spielen. Deswegen sind wir auch extra auf die Verantwortlichen der Blaskapelle zugegangen", sagt Helmut Schmidt über das Zusammenwirken der "alten" und "neuen" Jets. Mit neun Musikern war die Band nach Ebenhausen gekommen. "Um zu proben, haben wir uns im Vorfeld mit der alten Besetzung zweimal getroffen. Und es war sofort wieder alles so normal, wie in den alten Zeiten."
Volle Tanzfläche 45 Minuten dauerte die musikalische Einlage der Musik-Veteranen, am Konzertende standen alle Künstler gemeinsam auf der Bühne. "Die Tanzfläche war immer voll. Den Leuten hat es gefallen und die Musiker haben den Abend ebenfalls genossen. "So haben wir uns das gewünscht", bilanzierte mit Matthias Dees der Vorsitzende der Blaskapelle.
Zur Aftershow-Party ging es später in die Gewölbe-Disco, am nächsten Tag wurde der Schlosshof erneut genutzt, als sich die verschiedenen Ausbildungsgruppen der Blaskapelle der Öffentlichkeit präsentierten. Endlich wieder Leben in den historischen Gemäuern. Den Grafen von Henneberg hätte es sicher auch gefallen.