Kindergartenpersonal und Anwohner beschweren sich über zu schnelles Fahren. Die Stadt hat einen Geschwindigkeitsmesser am Ende der Sackstraße aufgestellt.
Der Obere Weg in Winkels ist eine enge Sackstraße. Autos können immer nur in eine Richtung fahren, ein Begegnungsverkehr ist nicht möglich. Asphaltiert ist der Obere Weg bis zum Kindergarten "Kleine Strolche", danach führt er noch ein paar Meter als Feldweg weiter. Es gilt Tempo 30, trotzdem sind Kindergartenleiterin Andrea Böhm die Verhältnisse für Fußgänger zu gefährlich. "Hier wird schon zu schnell gefahren", berichtet sie. Vor allem von Eltern, die ihre Kinder bringen und abholen.
Einen Gehsteig gibt es nicht, Fußgänger müssen auf der Straße laufen. Etwa 50 Meter vom Kindergarten entfernt verbindet eine Treppe den Oberen Weg mit der unterhalb verlaufenden Winkelser Straße. Viele Kinder nutzen sie auf dem Weg in die Kita und nicht jedes bleibt brav am Ende der Treppe stehen und wartet auf seine Eltern, berichtet Böhm. "Selbst wenn man hier nur 30 fährt, ist das eigentlich noch zu schnell", findet sie.
Eltern machen sich lustig
Böhm hat sich deshalb an die Stadt gewandt, die auch auf das Anliegen eingeht. "Es gab Hinweise vom Kindergarten, dass in dem Bereich zu schnell gefahren wird", bestätigt Pressesprecher Thomas Hack auf Nachfrage. Seit gut einer Woche steht jetzt ein Geschwindigkeitsmesser am Kindergarten, direkt am Ende der Sackstraße. "Ich hätte mir schon einen anderen Standort gewünscht", kritisiert die Kindergartenleiterin. Sie bezweifelt, dass das Gerät die Geschwindigkeit misst, die in der Straße gefahren wird. Stattdessen würden Autos aufgezeichnet, die ohnehin abbremsen, weil die Straße zu Ende ist. Ein klassischer Schildbürgerstreich? "Es werden schon Witze von Eltern darüber gemacht", sagt sie.
Laut Pressestelle wird das Gerät an der Stelle belassen, bis die Messung abgeschlossen und ausgewertet ist. Sollte weiterer Bedarf bestehen, sei eine zweite Messung an einem anderen Standort möglich.
Bei der Polizei ist zu der Problematik noch nichts bekannt. Die Beamten wollen zunächst die Ergebnisse der städtischen Messung abwarten.
Nicht nur der Kindergarten, sondern auch einige Anwohner im Oberen Weg beschweren sich darüber, dass die Autos sich nicht an Tempo 30 halten. "Hier wird teilweise schon richtig rücksichtslos gefahren", berichtet ein Nachbar.
In Winkelser Straße parken
Andrea Böhm spricht im Kindergarten gezielt Eltern an, bittet sie schließlich, umsichtiger zu fahren oder besser noch in der Winkelser Straße zu parken und dann die Treppe zu laufen. "Man stößt häufig auf Unverständnis. Es ändert sich nichts", sagt sie.
Eines der wenigen Themen, das die Masse der Deutschen wirklich bewegt: Die Geschwindigkeit von Fahrzeugen vor ihrer Haustür, bzw. in diesem Fall vor Schulen und Kindergärten.
Bei fast jeder Bürgerversammlung kommt dieses Thema aufs Tableau. Und nicht selten wird dann auch tatsächlich gemessen Entweder von den Kommunen oder von der Polizei. Und was dabei raus kommt ist auch überall das selbe. Nämlich dass kaum oder gar nicht zu schnell gefahren wird und wenn dann von den Anwohnern selbst, die sich dann wiederum über die gemeine Polizei beschweren!
Also: Wer Straßen vor Häusen oder an Kindergärten baut, muss auch damit rechnen, dass sie benutzt werden. Und in sich gekehrt und mit Ruhe am Straßenrand stehend, können einem als Fußgänger auch Tempo 30 als viel zu schnell vorkommen. Aber in dem Auto sitzt auch eine Person, die einen Führerschein hat und sein Auto mit einem Tritt auf die Bremse bei Tempo 30 binnen kürzester Zeit zum Stillstand bringen kann.
Also: Hört auf mit dem ständigen Gejammere und Gemeckere! Macht nicht jedesmal ein riesen Faß auf deswegen. Oder pflügt die Straßen vor Eueren Häusern um, dann ist endlich Ruhe! Oder baut endlich Auts die zum langsam fahren bestimmt sind und nicht jedesmal noch ein paar PS mehr drauf gesattelt bekommen.