Die Gemeinde Oerlenbach muss ihren Stromliefervertrag neu ausschreiben. Billiger wird der Strom aber mit Sicherheit nicht.
Der Strom wird auch in der Gemeinde Oerlenbach in Zukunft nicht nur teurer: Der Stromliefervertrag mit e.on Bayern, der Ende 2013 ausläuft, muss auch europaweit ausgeschrieben werden. "Entweder machen wir das selbst oder schließen uns über den Bayerischen Gemeindetag an", sagte Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU) in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Nach der Diskussion befand das Gremium einhellig, sich der Bündelung auf Landesebene anzuvertrauen. Für den Gemeindetag führt das Institut "KUBUS" (Schwerin) die Ausschreibung durch. Die Kosten belaufen sich auf 1700 bis 2200 Euro.
Bei der Versorgung könne - so Siegfried Erhard weiter - zwischen einem Strommix mit 27 Prozent Öko-Anteil oder reinem Ökostrom mit Mehrkosten von etwa fünf Prozent gewählt werden.
Mit 15:2 Stimmen wählte der Gemeinderat den Mix, während Claudia und Reinhard Landgraf (Die Überörtliche) lieber 100 Prozent Ökostrom bezogen hätten. Die erforderlichen Unterlagen für die Ausschreibung reicht die Verwaltung an den Gemeindetag weiter.
Siegfried Erhard erinnerte an die letzte Ausschreibung, als nur E.ON Bayern ein Angebot vorlegte. "Mit der europaweiten Ausdehnung erhoffen wir uns mehr Wettbewerb und einen guten Preis. Billiger als jetzt wird es aber nicht werden", sagte er.
"Eigentlich widerstrebt mir die europaweite Bekanntmachung. Das ist nur für die Großkonzerne, die regionalen Stromanbieter bleiben außen vor", kritisierte Franz Kuhn (Bürgerblock Oerlenbach). Für die Ausschreibungsverpflichtung gebe es aber leider keine Alternative. Unberührt bleibt die Konzessionsabgabe, zu der Robert Erhard nachhakte. Diese Vergütung ergebe sich aus der Nutzung des Stromnetzes.