Mit dem Ofenrohr ins Gebirge gucken? Besser ist es, mit dem Fernglas den nächtlichen Sternenhimmel im Biosphärenreservat im Landkreis Bad Kissingen zu beobachten. Das sollen möglichst viele Touristen tun. Das ist das Ziel des geplanten Sternenparks Rhön. Weiterhin geht es um eine nachhaltige Lichtnutzung.
Ein geplanter Sternenpark Rhön stand im Mittelpunkt einer gemeinsamen Sitzung der Kreisverbände Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld des Bayerischen Gemeindetags.
"Die Rhön gehört zu den richtig dunklen Stellen in der Nacht in Europa", sagte Michael Geier (Biosphäre). Hier kann man deshalb an vielen Stellen Planeten und Himmelskörper sehr gut sehen. Zudem könnten die Kommunen mit optimaler Beleuchtung Geld sparen und das Licht besser ausnutzen. Davon profitiere auch die Tierwelt.
Sabine Frank (Landkreis Fulda) sagte es so: "Keiner will, dass das Licht ausgeht. Wir möch- ten einen sinnvollen, zielgerichteten Einsatz dort haben, wo wir es wollen." Die Hobby-Astrologin hat das Projekt aus ihrem Studium heraus entwickelt. Am 22. November 2011 hat die Arbeitsgemeinschaft Rhön die Ausweisung von Teilen des Biosphärenreservats als internationalen Sternenpark beschlossen.
Darum geht es: In der Rhön gibt es noch drei Gebiete mit nahezu natürlicher Nachtlandschaft. Eines davon befindet sich in den Schwarzen Bergen. In den Kernzonen E 0 darf grundsätzlich kein künstliches Licht außerhalb von Gebäuden leuchten.
"Es geht um besseres Licht" In den unmittelbar angrenzenden Pufferzonen E 1 mit den Gemeinden Burkardroth, Gefäll, Stangenroth, Riedenberg, Geroda, Platz, Wildflecken, Oberbach und Oberwildflecken sollen etwas gelockerte Richtlinien gelten. Von hier darf aber nicht zu viel Licht nach E 0 strahlen.
Die Lichtlenkung soll voll abgeschirmt werden, die Lichtmenge bedarfsorientiert sein. Es gibt auch Anforderungen hinsichtlich Lichtdauer (nach Bedarf), -qualität und -farbe.
Geht es nach Sabine Frank, beschließen die betroffenen Kommunen, bei künftigen Installationen und Renovierungen die Beleuchtungsempfehlungen bei ihrer Entscheidung beachten. Die Biosphäre berate und unterstütze sie dabei. Sie empfiehlt, eine Anerkennung als Sternenpark anzustreben. Ohne dieses "Prädikat" würden die Richtlinien möglicherweise nicht konkret umgesetzt. Sabine Frank: "Es geht nicht um mehr Licht, es geht um besseres Licht." Und es geht um die Vermeidung überflüssiger und störender Beleuchtung um die Minimierung der schädlichen "Lichtverschmutzung".
Sternenhimmel Messungen haben ergeben, dass es einige Abschnitte in der Rhön gibt, die noch einen besonders natürlichen und sternenreichen Nachthimmel aufweisen. Sie könnten die Grundlage zur Anerkennung als Sternenpark sein. Das wäre touristisch durchaus interessant. Die Kommunen dort müssten dazu ihre Beleuchtung umweltfreundlicher gestalten.
Standorte Besonders gut kann man den Sternenhimmel beobachten im Naturschutzgebiet Lange Rhön, am Roten Moor, auf der Wasserkuppe, in den Schwarzen Bergen und an der Kissinger Hütte, auf der Hohen Geba und am Weidberg.
Informationen gibt es unter
www.brrhoen.de oder www.rhöner-sternennacht.de