Die "unteren Franken" begingen ihre 25-jährige Partnerschaft mit den "niederen Bayern". Das Konzept des Hauptorganisators Frank Schmitt und seien Mitstreitern ist voll aufgegangen.
von unserem Mitarbeiter
Sigismund von Dobschütz
Steinach — Besseres Wetter konnte sich der Heimatverein als Organisator des Pfingstfestivals in Steinach wirklich nicht wünschen. Bessere Stimmung wohl auch nicht. Schon zur Eröffnung des dreitägigen Volksfestes, an dessen Aufbau täglich bis zu 60 Mitglieder aller Vereine beteiligt waren, drängten sich am Samstagabend die "Stänicher" im Festzelt und feierten auf Tischen und
Bänken. Höhepunkt war der Fassanstich durch Pfarrer Michael Kubatko als diesjähriger Schirmherr.
70 Gäste aus Niederbayern Gleich zwei Jubiläen gab es zu feiern, machte Cheforganisator Frank Schmitt als Vorsitzender des Heimatvereins aufmerksam. "Wir Steinacher feiern nicht nur gern, sondern sind auch gern Gastgeber." Hatte der Heimatverein Steinach im vergangenen Jahr aus organisatorischen Gründen auf
das Fest zum zehnjährigen Bestehen verzichten müssen, verband er heuer seinen elften Gründungstag mit dem Treffen zum 25-jährigen Partnerschaftsjubiläum mit der niederbayerischen Gemeinde Steinach. Mit 70 Gästen, Abordnungen aus sechs Vereinen, angeführt von Bürgermeister Carl Mühlbauer, war die Partnergemeinde aus dem Landkreis Straubing-Bogen diesmal besonders stark vertreten.
Erinnerungen an
1989 "Wir unteren Franken und die niederen Bayern passen gut zusammen", begrüßte Schmitt seine Gäste und ließ Altbürgermeister Helmut Schuck an den Beginn dieser Partnerschaft im Jahr 1989 erinnern. Nach mehreren Grußworten und dem Austausch von Gastgeschenken folgte mit dem obligatorischen Fassanstich der offizielle Höhepunkt des Eröffnungsabends.
Zehn Schläge mit dem schweren Holzhammer brauchte Pfarrer Michael Kubatko als Schirmherr des diesjährigen Volksfestes.
Mangelnde Übung dürfte es gewesen sein. Schließlich war es für den Pfarrer eine Premiere, die er aber auch zur Freude aller Gäste sichtlich genoss. Schon vor diesem für ihn als Pfarrer doch ungewöhnlichen Moment konnte man ihn, zünftig gekleidet in brauner Lederhose, als Schirmherren des Pfingstfestivals an einem
farbenfrohen Schirm erkennen, mit dem ehemalige Ministranten aus seiner früheren Pfarrei Amorbach (Odenwald) ihn bei seinen Gängen durchs Festzelt begleiteten.
Schaum vor dem Mund Als er endlich seinen ersten Schluck Bier aus einem großen Horn trinken durfte, hatte er Schaum vor dem Mund - allerdings nicht aus Wut, sondern aus Freude am Spaß. Viel Spaß wünschte er dann auch allen
Gästen, erinnerte sie allerdings mahnend an den Besuch des Pfingstgottesdienstes, zu dem er "alle wieder nüchtern" erwarte. "Ich bin's bestimmt."
Nach diesem offiziellen Teil konnte endlich der Festbetrieb mit der zünftigen Blasmusik der Kapelle "Kaiserschmarrn" aus Wörth an der Donau (Landkreis Regensburg) beginnen. Weder die Unterfranken noch die Gäste aus Niederbayern ließen sich lange bitten.
Schon nach wenigen Minuten tanzten die Ersten auf den Bänken und sangen die Stimmungslieder der Oberpfälzer mit. So ging es bis Pfingstmontag weiter.
Fränkisch heimatlich, niederbayerisch zünftig und mit für Steinach ungewöhnlichem Austro-Pop wienerisch exotisch dürfte jeder Festbesucher für seinen persönlichen Musikgeschmack etwas gefunden haben.
Rhöner Mundart-Baddl Ein letzter Höhepunkt war am Pfingstmontag noch die vom Kabarettisten Fredi Breunig moderierte Premiere der "Rhöner Mundart-Bäddl" mit einem musikalischen Kapellen-Wettstreit der Lokalmatadoren Spilk, der Gruppe "Rhöner Säuwäntzt" und der ausnahmslos weiblichen "Kaufmannsware".
"Unser Konzept ist voll aufgegangen", freute sich Schmitt.
Die niedrigen Preise und das Zelt-Ambiente seien beim Publikum besonders gut angekommen, ebenso das abwechslungsreiche Musikangebot. "Am Sonntagabend hatten wir mit den Wienern eine richtig gute Gaudi, kein Ramba-Zamba."
Am heutigen Dienstag soll nach Willen der Organisatoren alles wieder abgebaut und die Festwiese freigeräumt sein. Das nächste Pfingstfestival wird vom TSV Steinach organisiert.