Der FC 06 Bad Kissingen kommt mit einem blauen Auge davon. Der FC Thulba wird beim TSV Forst an die Wand gespielt.
FC Westheim - TSV Münnerstadt 1:1 (1:0). Tore: 1:0 Max Schmid (34.), 1:1 Nico Markert (89.).
Angesichts der Schwierigkeiten im Abwehrverbund der Westheimer kam mit den offensiv leicht schwächelnden Münnerstädtern vermeintlich der passende Gegner an den Saale-Strand. Doch weit gefehlt. Die Mürschter waren nicht im Ansatz gewillt, Punkte im Landkreisderby abzugeben. Ohne ihre angeschlagenen Tor-Garanten David Böhm und Yanik Pragmann gingen die Westheimer ins Derby-Rennen. Und doch entwickelte sich sofort ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Nach neun Minuten hätte Westheims Kapitän Fabian Martin die Führung erzielen können, doch sein Kopfball aus fünf Metern nach Freistoß von Maxi Schaub hatte nicht genug Druck. Die Mürschter suchten ihr Heil im Diagonalen, aber die Fernschüsse von Ahmet Coprak und Lucas Fleischmann aufs lange Eck waren nicht präzise genug. Den Bann brach Westheims Max Schmid nach gut einer halben Stunde, als er am schnellsten schaltete und das Leder völlig unbedrängt flach am verdutzten Patrick Balling vorbei ins Tornetz spitzelte. TSV-Coach Goran Mikolaj haderte hier schon längst mit den Seinen, forderte mehr Tempo, mehr Vorwärtsdrang, mehr Entschlossenheit. Viel zeigten die Mürschter bis zur Pause davon allerdings nicht mehr.
Dass Westheims Kapitän Fabian Martin frühzeitig humpelnd vom Feld musste, trieb FC-Coach David Böhm weitere Sorgenfalten auf die Stirn. Routinier Marcel Nöth wurde ins Rennen geworfen. Im zweiten Durchgang agierten die Gäste viel energischer und druckvoller, kamen durch den emsigen Lucas Fleischmann und Niklas Markart zu einigen guten Gelegenheiten. Mehr als ein satter Lattenkracher (53.) sprang zunächst aber nicht raus. Die Vorentscheidung hatte Westheims Patrick "PD" Stöth auf dem Schlappen, der das Leder freistehend aus 16 Metern etwas uninspiriert über die Querlatte hämmerte (64.). Nun brach die Zeit der hohen und weiten Abschläge von Keeper Leon Wahler ab, der im Alleingang die Offensive der Mürschter aushebelte. Der Regen prasselte jetzt unerbittlich nieder. Die sehenswerten Kombinationen der Mürschter klappten wie am Schnürchen, aber ein Treffer wollte einfach nicht fallen. Doch die Westheimer Energieleistung reichte am Ende nicht zum Sieg. Eine Bogenlampe von Nico Markert in den FC-Strafraum sprang im Fünfmeterraum auf und segelte in Superzeitlupe über Keeper Leon Wahler hinweg ins Netz. Der Westheimer Goalie hatte die Flugbahn der Kugel völlig falsch eingeschätzt. Wieder kein Sieg für die stark ersatzgeschwächten Aufsteiger in einem ereignisarmen Derby. "Eine gute Schluss-Phase mit viel Druck auf das gegnerische Tor kann manchmal schon reichen zum Punktgewinn", resümierte der Mürschter Coach erleichtert.
Westheim: Wahler - Schmid (65. Beck), Vierheilig, Grek, Wiesler - Schaub (70. Stein), Martin (30. Nöth), Stöth, Seit - D. Wendel, Graup.
Münnerstadt: Balling - Köhler, Müller, Schmitt, J. Markert - Kröckel (54. Halupczok), Coprak, L. Schmittzeh, N. Markart - L. Fleischmann, L. Katzenberger (54. N. Markert) TSV Forst - FC Thulba 9:2 (6:0). Tore: 1:0 Valmir Munishi (2.), 2:0 Mohamed Hamdoun (24.), 3:0 Lucas Wirth (28.), 4:0 Daniel Mohr (31.), 5:0 Marco Handel (33.), 6:0 Mohamed Hamdoun (38.), 7:0 Michael Wolker (61.), 7:1 Rene Leurer (68.), 8:1 Florian Hetzel (70.), 9:1 Tim Westerhausen (75.), 9:2 Rene Leurer (82.).
"Mund abputzen und weitermachen", lautete die Devise nach dem Abpfiff von FC-Coach Victor Kleinhenz, der die Forster ab sofort zum Meisterschaftsfavoriten kürte. "Diese Mannschaft hat wahnsinniges Potenzial, hat in Michael Wolker einen nicht zu bremsenden Akteur im Mittelfeld und in Tobias Barth einen richtigen Flügelflitzer." Dass das Ergebnis in der ersten Halbzeit solche Ausmaße annahm, lag an einer brutalen Effektivität der Haßbergler, bei denen fast jeder Schuss ein Treffer war. Die Frankonen selbst fanden im ersten Durchgang in der Offensive kaum statt. "Was mich stolz macht, war unser Auftritt in der zweiten Halbzeit", setzte Kleinhenz seine Ausführungen fort. Trotz des aussichtslosen Rückstandes wehrten sich seine Spieler nun vehement, sorgten für ein ausgeglichenes Spielgeschehen und wurden dafür nach dem Abpfiff vom Gegner auch gelobt. Dieser hatte eigentlich eine spannende Partie erwartet, "doch was dann bei uns in der ersten Halbzeit passiert ist, habe ich auch noch nicht erlebt", freute sich Florian Hetzel. Für diesen war insbesondere die Reaktion der Mannschaft nach der Niederlage in Rödelmaier wichtig: "Wir haben heute mit der Power unsere Angriffe vorgetragen, wie ich es mir schon früher gewünscht hätte." Bei der Kleinhenz-Elf hofft man für das anstehende Derby gegen den FC 06 auf personelle Besserung. "Es ist für die eingesetzten Spieler wichtig, dass sie sich in der zweiten Halbzeit doch Selbstvertrauen verschafft haben", so Kleinhenz. sbp
Thulba: Büchner - Scholz (48. L. Heim), Werner, Görlitz - Betz (48. Graser), D. Büchner, Kleinhenz, Reuß, S. Gah - Leurer (82. Hauck), Heinrich.