Im Derby gegen den TSV Münnerstadt kassiert der FC Fuchsstadt seine erste Saisonniederlage. Beide Trainer überraschen mit taktischen Kniffen. FC-Stürmer Dustin Höppner sieht sich von "Wadenbeißer" Philipp Müller bestens bewacht.
Fuchsstadt — Im Spitzenspiel kassierten die "Füchse" die erste Niederlage der Saison. "Dem Spielverlauf nach wäre ein Unentschieden gerecht gewesen", so ein enttäuschter FC-Coach Dirk Züchner. Sein Kollege auf der anderen Seite, Adrian Gahn, war natürlich glücklich. Die Taktik, Mittelfeldspieler Stefan Nöthling in der Innenverteidigung gegen den kopfballstarken Johannes Feser zu stellen, ging genauso auf wie die Hereinnahme des etatmäßigen Halbrechten Sebastian Halupczok, der die Position des linken Verteidigers übernahm. Aber auch Züchner experimentierte, sein Spielmacher Simon Bolz fand sich in der ersten Stunde in der Rolle eines rechten Verteidigers.
Die Anfangsphase des Landkreisderbys war zunächst von großem Respekt beider Teams geprägt, die erste gute Tormöglichkeit ergab sich nach 23 Minuten.
Nach Flanke von Tobias Bold wischte TSV-Keeper Johannes Wolf die Kugel aus dem langen Eck, der aufgerückte Bolz traf trotz einer Akrobatik-Einlage das leere Tor aber nicht. Kurz darauf vermochte der Mürschter Goalie einen satten Flachschuss des diesmal eher unauffälligen Dustin Höppner, dem in Philipp Müller aber auch ein "Wadenbeißer" gegenüberstand, im Nachfassen zu entschärfen.
Nachdem Niklas Markart nach Freistoß von Tobias Geis die erste nennenswerte Gelegenheit der Lauertaler nicht untergebracht hatte (27.), zeigte Wolf einen tolle Parade, als er einen harten Schuss von Tobias Stöth, der von Feser in Szene gesetzt worden war, über das kurze Eck lenkte (35.). Den ersten Treffer der dann wesentlich munteren zweiten Halbzeit verpassten einige Zuschauer, denn es klingelte gleich nach Wiederanpfiff.
Nach einem langen Ball in den Rücken von Simon Bolz lief Niklas Markart diesem davon und brachte seine Farben mit einem überlegten Heber über Frank Fella hinweg in Führung. Den Ausgleich verpasste wenig später "Tobi" Stöth, der auf Vorarbeit von Höppner neuerlich im gegnerischen Goalie seinen Meister fand. Es war knapp eine Stunde gespielt, da schlugen die Gäste ein zweites Mal und vorentscheidend zu. Nach einer Geis-Ecke an die Strafraumgrenze köpfte Hans-Christian Schmitt Richtung Tor, die Kugel wurde per Kopf von Johannes Kanz so abgefälscht, dass sie Fella durch die Füße flutschte. Kurz darauf hatte Ahmet Coprak nach nach Schmitt-Steilpass das 0:3 auf dem Fuß, doch dessen Lupfer war nicht hoch genug angesetzt.
Die Platzherren drückten in der Folgezeit zwar Richtung TSV-Strafraum, verhedderten sich aber entweder in der vielbeinigen Deckung oder wussten Johannes Wolf nicht zu überwinden.
Dieser hatte mächtig Glück, als ein Kopfball Fesers nach Freistoß von Tobias Stöth um Zentimeter am langen Eck vorbeistrich. Zu diesem Zeitpunkt war die Begegnung schon von Hektik geprägt, gerade der Fuchsstädter Coach zeigte sich mit der Leistung des Unparteiischen überhaupt nicht einverstanden. "Es ist mir unverständlich, warum der Verband zu einem Bezirksligaspiel zum wiederholten Mal einen Schiedsrichter schickt, der noch am Üben ist." Sein Kollege Gahn lobte seine Mannschaft, "die sich taktisch klug verhalten hat und mit der richtigen Einstellung gekämpft hat".
Tore 0:1 Niklas Markart (47.), 0:2 Johannes Kanz (59.).
Fuchsstadt Fella - Baldauf, Thurn, Plehn, Bolz - Bold (62. Tretter), Wolf, T. Stöth, Höppner - Feser, Ch. Mützel (76.
Lieb).
Münnerstadt Wolf - Müller, Kanz, Nöthling, Seb. Halup czok (83. Blank) - Geis, M. Knysak, Schmitt, Markart - May (71. Kröckel), Coprak (71. Göller).
Zuschauer 180.
Schiedsrichter Lukas Wöber (Steinfeld).
SV Riedenberg - DJK Schwebenried/Schwemmelsbach 1:4 (1:1) - Tore: 1:0 Daniel Dorn (3.), 1:1, 1:2, 1:3 Manuel Weißenberger (28., 50., 52.), 1:4 Christoph Weeth (77.).
Bes. Vorkommnis: Florian Dorn (Riedenberg) pariert Foulelfmeter von Thomas Cäsar (27.).
Der Aufsteiger wartet auch nach dem dritten Heimspiel der Saison auf den ersten "Dreier" auf eigenem Geläuf.
"Der Gast war vor 120 Zuschauern spielerisch reifer und hat gerade durch seinen Kombinationsfußball in der zweiten Halbzeit verdient die drei Punkte entführt", sagte SV-Co-Trainer Stefan Dorn.
Dabei begann die faire Auseinandersetzung aus Sicht der Kubo-Elf vielversprechend. Auf Querpass von Christoph Dorn ließ der aufgerückte Verteidiger Daniel Dorn mit seinem Schrägschuss ins lange Eck DJK-Keeper Nikolas Herold keine Abwehrmöglichkeit. Die Schützlinge von Mario Schindler, die ohne ihre erkrankte Angriffsspitze David Fleischmann aufliefen, verdauten den Rückstand allerdings gut, früh machte sich dagegen bei den Einheimischen das Fehlen von Simon Hergenröder (Urlaub) als zweiter Offensivkraft neben Philipp Dorn bemerkbar.
Die Gäste vergaben Mitte der ersten Halbzeit eine Riesenchance, als Thomas Cäsar mit einem Strafstoß an SV-Keeper Florian Dorn scheiterte.
Zuvor war DJK-Angreifer Manuel Weißenberger von zwei Gegenspielern in die Zange genommen worden. Nach dem folgenden Eckball schafften die DJKler aber den Ausgleich, als Manuel Weißenberger einen Tick schneller an die Kugel kam als der herausstürzende Keeper.
Die Begegnung nahm nach der Pause richtig Fahrt auf, Weißenberger sorgte mit einem Doppelschlag in die noch unsortierte Riedenberger Deckung für die frühe Vorentscheidung. Die Platzherren bemühten sich danach zwar um den Anschlusstreffer, doch die Steilpässe auf den eingewechselten Markus Rüttiger waren einfach zu unpräzise, um die gegnerische Deckung zu beunruhigen. Spätestens, als Christoph Weeth den Vorsprung ausbaute, schienen die SVler die Niederlage gegen einen ballsicheren Gegner zu akzeptieren.
sbpRiedenberg: Fl. Dorn - Schultheiß, Galloway (46. Rüttiger), Schaab, D.
Dorn - Krapf, Carton, Ch. Dorn (79. Schuhmann), Vorndran, Ch. Hergenröder - Ph. Dorn.
TSV Großbardorf II - SV Garitz 1:0 (0:0). Tor des Tages: Dominik Firnschild (80.).
Keine Punkte, aber dafür zwei verletzte Offensivkräfte aus dem Grabfeld mitgebracht: Die Reise hätte sich die Elf von Detlef Schäfer eigentlich sparen können. "Vom Spielverlauf her war es eine typische Nullnummer", berichtete genervt SV-Pressesprecher Johannes Werner, der insgesamt viel Mittelfeldgeplänkel notiert hatte. Die Gäste besaßen nach zwanzig Minuten zwei gute Einschuss-Möglichkeiten, doch sowohl Christoph Schießer wie auch Alexander Flassig war beim Torschuss der Fußballgott nicht hold.
Flassig wurde nach einer halben Stunde zur tragischen Figur, als er mit Verdacht auf Kreuzbandriss das Feld verlassen musste.
Die geschockten Gäste hatten es kurz vor dem Seitenwechsel ihrem Keeper Philipp Werner, der den Ball aus dem Toreck fischte, zu verdanken, dass es nicht mit einem Rückstand in die Kabine ging. Im zweiten Durchgang änderte sich am Geschehen wenig, die Offensivaktionen beider Kontrahenten waren von Ungenauigkeiten geprägt, die Torhüter mussten zunächst recht selten eingreifen. Bei den Gästen spekulierte man schon mit einer Punkteteilung, da lag das Leder zehn Minuten vor Spielende doch in ihrem Kasten. TSV-Torjäger Dominik Firnschild schüttelte in einem Laufduell seinen Gegenspieler ab, sein Flachschuss Richtung langes Eck prallte dann vom Innenpfosten über die Torlinie.
"Das war ein Gegentreffer aus dem Nichts", ärgerte sich Werner, der kurz darauf den Ausgleichstreffer notieren wollte, doch der Kopfball von Arthur Gerlinger nach Ecke von Christoph Schießer schrammte über das Quergestänge.
In der letzten Spielminute setzte sich das Drama der Schäfer-Elf fort. Bei einem Luftduell zwischen TSV-Keeper Michael Jäger und Tobias Ehrenberg brach der Garitzer Angriffsführer bewusstlos zusammen. "Tobias wurde von hinten umgestoßen, aber der fällige Elfmeterpfiff unterblieb", berichtet Werner. Der Garitzer Neuzugang kam zwar wieder auf die Beine, wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aber vorsorglich ins Krankenhaus gefahren.
sbp Garitz: Werner - Rüth (89. Baier), Bieber, Krieter, Gerlinger - Schießer (82. B. Niebling), Herold, Cazzella, M. Niebling - Flassig (35.
Glöckler), Ehrenberg.
SV-DJK Oberschwarzach - FC 06 Bad Kissingen 3:1 (2:1). Tore: 0:1 Christian Heilmann (19.), 1:1, 2:1 Christian Eberhardt (31., 39.), 3:1 Alexander Greß (78.).
Ausgerechnet gegen die 06-er feierte das bislang noch punktlose Schlusslicht den ersten Saisonerfolg und reichte so die "Rote Laterne" nach Mühlhausen und Schraudenbach weiter. Anfangs war die Begegnung noch ausgeglichen. Nach der berühmten Abtastphase schienen die Schützlinge von Rüdiger Klug im Duell mit dem Aufsteiger allerdings alles für einen zweiten Auswärtssieg in dieser Runde vorzubereiten. Denn der erfolgreiche Torschuss von Christian Heilmann hätte eigentlich Nervenbalsam sein müssen, doch der Aufsteiger ließ sich nicht verunsichern. Den Ernst der Lage erkennend, forcierte man nun das Tempo, die FC-Deckung geriet dabei zunehmend unter Druck.
Gerade den heimischen Außenstürmer Sebastian Reinstein bekam man immer weniger in den Griff. Nach dessen Hereingabe war Christian Eberhardt im Zentrum erstmals zur Stelle. Vom Erfolgserlebnis, "das wir bisher ja selten genießen konnten" (SV-DJK Pressesprecher Werner Müller) animiert, setzte der Gastgeber nach und düpierte noch vor dem Seitenwechsel die Kurstädter ein zweites Mal. Neuerlich war das Duo Reinstein-Eberhardt nicht zu stoppen, das mit einer schnellen Kombination die gegnerische Deckung aushebelte.
Nach der Pause waren die Klug-Schützlinge zwar desöfteren in der Oberschwarzacher Hälfte anzutreffen, "doch irgendwie blieb das große Aufbäumen aus", zeigte sich Müller verwundert. Die ballsicheren Platzherren verlegten sich in der Schlussphase vermehrt auf Konter. Einen solchen schloss ihr Spielertrainer Alexander Greß, auch diesmal legte Reinstein auf, überlegt ab.
"Wir sind auf einem guten Weg", denkt Müller. Ob man das demnächst wieder von den Gästen behaupten kann, bleibt abzuwarten. Diese rutschen in der Tabelle weiter ab, belegen den unbeliebten Abstiegs-Relegationsplatz, erhoffen sich aber in den nächsten Wochen wieder eine höhere Durchschlagskraft.
Bad Kissingen: Rottenberger - Wirth, Hamzic, Limpert, Ament (81. Hofmann) - Winkler (81. Tenschert), Laus, Heilmann, Karch (62. Wehner) - Porombka, Gergely.