SG Garitz/Nüdlingen lebt Emotionen aus

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Übersicht im Getümmel: Trotz Bedrängnis bringt Lisa Wenzke das Leder zu Anna Kleinheinz (links). Für den entscheidenden Raum sorgt Natascha Will mit ihrem Block. Foto: Hopf
Übersicht im Getümmel: Trotz Bedrängnis bringt Lisa Wenzke das Leder zu Anna Kleinheinz (links). Für den entscheidenden Raum sorgt Natascha Will mit ihrem Block. Foto: Hopf

Dank einer tollen Energieleistung gelingt den Damen der SG Garitz/Nüdlingen erstmals ein Erfolg über HSG Fichtelgebirge.

SG Garitz/Nüdlingen - HSG Fichtelgebirge 26:24 (13:13) - Der Druckabfall war kolossal. Mit der Schluss-Sirene schien die letzte Kraft aus den geplagten Leibern zu weichen. Irgendwo am Hallenboden trafen sich die Körper, über- und nebeneinander gestapelt. Im Jubel vereint. Was für ein Spiel. Was für ein Sieg. Das erste Mal überhaupt gelang der Spielgemeinschaft ein Erfolg über die HSG Fichtelgebirge. Ovationen gab es hernach vom Publikum, das sich bestens unterhalten sah. Und das einen nervösen Beginn der Heim-Sieben gesehen hatte mit vergebenen freien Würfen und einer mitunter hadernden Torfrau Stephanie Piske, die einige unglückliche Tore kassierte. Aber Handball ist Mannschafts-Sport. Und als Team überzeugte die Spielgemeinschaft. Erstklassig vor allem das Rückzugs-Verhalten.
Kein einziges Kontertor kassierten die SG-Damen, die bei Ballverlusten im Höchsttempo den Weg zum eigenen Kreis antraten - und dort hart zupackten.

"Wir wussten, dass wir gegen diesen Gegner aggressiv spielen müssen", sagte Lisa Wenzke, die in Sachen Einsatz und Leidenschaft beispielhaft auf der Platte stand. Bereits die erste Halbzeit ließ erahnen, dass diese Partie bis zum Ende auf des Messers Schneide stehen würde. Oft führten die Gastgeber mit einem Tor, einmal mit 12:10. Vor allem dank der Treffer von Natascha Will. Aber die HSG Fichtelgebirge war ein Konkurrent auf Augenhöhe, der vor allem über die Außen immer wieder zu Toren kam. Und der nach dem Wechsel mit 15:14 führte. Als es eng zu werden drohte, kam die Unterstützung von den Rängen. Laut wurde es in der Schlossberghalle. Weil Ersatz-Torfrau Pia Kunzmann gleich zwei Siebenmeter parierte. Weil Carolin Annon ihre Konter so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk abschloss. Und die unberechtigte Rote Karte gegen Anna Kleinhenz schweißte die Mannschaft erst recht zusammen.

"Das ist natürlich beruhigend, wenn man vorne liegt. Bei Rückständen sind wir doch öfters zu nervös", wusste Lisa Wenzke um die Bedeutung der finalen vier Treffer. Zweimal traf Carolin Annon nach schnellem Umschaltspiel, zweimal Natascha Will vom Siebenmeterpunkt. "Der Gegner ist regelrecht eingebrochen", freute sich die Trainertochter über den Schlussakt. Und schien sich richtig wohl zu fühlen bei all den Aufregern. "Wenn es um Handball geht, bin ich immer emotional." Der Mannschaft tut es gut.
Tore für die SG: Carolin Annon (8), Natascha Will (7/2), Julia Wenzke (4/1), Manuela Schäfer (4), Franziska Thomas (2), Claudia Pfleger (1).