Ein Sieg über Lohhof II am Samstag (16 Uhr, Saaletalhalle) würde die Stimmung bei den Hammelburger Frauen schlagartig verbessern.
Rückschläge gehören zum Sport. Und können zum eigenen Vorteil transformiert werden, wenn man aus Niederlagen die richtigen Schlüsse zieht. Doch exakt mit dieser Form der Aufarbeitung tat sich Olli Möller in den vergangenen Tagen schwer. "Selbst mit Abstand kann ich mir die 1:3-Niederlagen in Esting und beim TV Planegg-Krailling nicht erklären. Die Einstellung der Mädels hat gestimmt, ohne Zweifel. Manchmal ist einfach der Wurm drin", sagt Hammelburgs (8./9) Trainer. "Auf der einen Seite machen wir gegen Gegner Punkte, die wir uns bestenfalls erhofft hatten. Auf der anderen Seite verlieren wir dann so wichtige Spiele gegen direkte Konkurrenten."
Dass die TV/DJK-Frauen guten Volleyball spielen können, weiß Möller, "was uns noch fehlt, ist definitiv die Abgeklärtheit in der Annahme und die Fähigkeit, schwierige Phasen zu überstehen.
Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir eine sehr junge Mannschaft haben". Mit einem Erfolg über den SV Lohhof II (6./15) mit seiner erfahrenen Spielertrainerin auf der Zuspiel-Position könnte sich die Stimmung im Team schlagartig verbessern. Weil Christin Heim auf ihre angestammte Mittelposition zurückkehrt, bieten sich dem TV/DJK-Trainer wieder mehr Optionen, "da Carina Keilholz und auch Johanna Lesch mehrere Positionen spielen können".
Dass im Drittliga-Team auch die jungen Spielerinnen Verantwortung übertragen bekommen, wissen Paula Hepp und Selina Helfmann ganz genau. Die 17-Jährigen sind Hammelburger Eigengewächse, die in früher Jugend mit dem Volleyball-Sport beim TV/DJK begannen, bereits im Kader der Unterfranken- und Bayernauswahl standen und etliche Erfolge in den verschiedenen Nachwuchsteams feierten.
So wurde Selina Helfmann beispielsweise bei der Nordbayerischen U-18-Meisterschaft in Schwandorf zur wertvollsten Spielerin gewählt. "Ich bin froh, dass ich ihr immer mal wieder die Möglichkeit für Kurzeinsätze geben kann. Sie macht ihren Job echt gut und ist nicht nur als Zuspielerin, sondern auch als Stimmungskanone im Team voll akzeptiert", lobt der Trainer die Schülerin, der im Heimspiel gegen Altdorf ihr erster direkter Punkt gelungen war.
"Ich bin nicht mehr so arg nervös wie am Anfang der Saison. Eine gewisse Grundnervosität gehört aber dazu, damit man auch alles geben kann auf dem Feld", sagt Selina Helfmann, für die Volleyball in Hammelburg "einfach nur sensationell ist". Mehr Verantwortung übernehmen will die 17-Jährige, und sich in der Blockarbeit verbessern. Um der Mannschaft zu helfen, die "meines Erachtens auf dem falschen Tabellenplatz steht. Wir haben oft unglücklich im Tiebreak verloren.
Manchmal fehlt uns das Quäntchen Glück. Potenzial haben wir. Und Talent".
Findet auch Teamkollegin Paula Hepp, die überzeugt davon ist, dass die 3. Liga kein zu großer Schuh für die Saalefrauen ist. "Auch eine Niederlage kann ein gutes Spiel gewesen sein. Wenn man weiß, dass man alles gegeben und das Team gemeinsam gekämpft hat. Das ist mir persönlich viel mehr wert als ein halbherzig locker gewonnenes Spiel", sagt Paula Hepp, die Außen, Annahme und auch Diagonal spielen kann. "Bisher hatte sie nur kleinere Einsätze in der Annahme, wo man aber ihre Qualitäten erkennen konnte. Mit Paula und Selli fühlt man sich immer ein bisschen wie im Schullandheim. Die zwei machen gerne Blödsinn und lachen rund um die Uhr", grinst der Trainer, während Paula Hepp ebenfalls eine Eloge auf ihren Verein hält. "Volleyball in Hammelburg ist für mich ein Heimatgefühl. Etwas, das schon immer dagewesen und nicht wegzudenken ist. Diese Unbeschwertheit, die vielleicht bei einem noch höheren Niveau schwinden könnte, möchte ich nicht missen." Was jetzt noch fehlt? Ein Sieg gegen Lohhof.