Nach einem Relegations-Marathon über fünf Spiele sichern sich die Rhöner mit dem Sieg über die SG Hettstadt den Klassenerhalt in der Bezirksliga.
SV Riedenberg - SG Hettstadt 3:2 (2:2). Tore: 0:1 Lukas Cichon (4.), 1:1 Patrick Barthelmes (17.), 1:2 Thomas Götz (39.), 2:2 Stefan Wich (43.), 3:2 Christoph Dorn (71.).
Gelb-Rot: Nick Schumm (68., Riedenberg), Martin Steigert (90.+5, Hettstadt).
Die Riedenberger spielen auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga. "Das ist das einzige, das zählt", sagte Abwehrchef Thomas Vorndran nach dem Abpfiff einer nervenaufreibenden Partie, die für die Rhöner denkbar schlecht begann, weil Lukas Cichon den Vizemeister der Kreisliga Würzburg früh in Führung schoss.
Um ein Haar der schnelle Ausgleich, doch nach der Flanke von Stefan Wich zögerte Dominik Fröhlich beim Abschluss zu lange. Die Grün-Weißen blieben am Drücker, benötigten für den Ausgleich allerdings eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Johannes Hartmeier, der ihnen einen Freistoß zusprach, "obwohl da unser Spieler nur vom Ball weggerutscht ist", so SV-Co-Trainer Stefan Dorn. Den Freistoßball zirkelte Patrick Barthelmes um die Mauer, erwischte dabei Torhüter Oliver Weippert auf dem falschen Fuß.
Dann hatte Riedenbergs Torsteher Glück, dass er nach einem Foul außerhalb des Sechzehners nur den gelben Karton gezeigt bekam. Fünf Minuten später schlenzte SG-Spielertrainer Steffen Rögele, dessen Nebenleute in der Deckung einen insgesamt unsicheren Eindruck hinterließen, einen Freistoß aufs Torgebälk. Dessen Elf ging erneut in Führung, als Thomas Götz den SV-Keeper mit einem überlegten Heber überlistete. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang dem Bezirksligisten vor den 450 Zuschauern in Wülfershausen nicht unverdient der erneute Ausgleich, als nach Barthelmes-Flanke James Galloway, der bereits Mitte der ersten Halbzeit aufgrund seiner Oberschenkelzerrung an der Außenlinie länger behandelt werden musste, die Kugel per Kopf dem eminent lauffreudigen Stefan Wich auf den Fuß legte, der volley einnetzte. Der zweite Durchgang startete mit einem abgefälschten Rögele-Freistoß, den Dorn im Nachfassen parierte. Quasi ein Weckruf für die Rhöner, die jetzt am Drücker waren mit der Dreifach-Chance für Wich, Benedikt Carton und Simon Hergenröder. Anschließend haderte der Kreisligist mit dem Fußballgott, als ein verdeckter Schuss von Martin Steigert vom Pfosten ins Feld zurückflog.
Kuriose Ampelkarte
Das unterhaltsame Spiel sah urplötzlich den Herausforderer im Vorteil, als Riedenbergs Nick Schumm die Ampelkarte kassierte. Der junge Schumm, der eine prima Leistung zeigte, flog allerdings fälschlicherweise vom Platz. "Das Foul hatte ich begangen", erklärte nach dem Abpfiff Manuel Schuhmann, "der Schiri hat mir aber nicht geglaubt." Nach dem folgenden Freistoß-Chip von Rögele tauchte Cichon frei vor Florian Dorn auf, der erneut erstklassig parierte. Und dann die erste Führung bejubeln durfte, als die Freistoßflanke von Christoph Dorn ins Tor segelte, weil sich der SG-Keeper vom einlaufenden Carton hatte irritieren lassen
Den SGlern, die sich am Ausgleich mit frischen Kräften versuchten, stand nun ein in der Abwehr massierter Kontrahent entgegen, der in der regulären Spielzeit die Vorentscheidung verpasste, weil der Elfmeterpfiff nach klarem Foul an Dominik Fröhlich, der eine Klasse-Leistung zeigte, unerklärlicherweise unterblieb. In der Nachspielzeit wurde es nach einem Rögele-Freistoß noch einmal gefährlich, weil Steigert ans Leder kam, aber die Kugel nicht am Torhüter vorbeibrachte.
Fix und fertig
"Ich bin fix und fertig", erklärte nach dem Abpfiff SV-Juniorentrainer Frank Klein, der wie viele Akteure auch Tränen in den Augen hatte. Stefan Dorn fiel ebenfalls ein Stein vom Herzen. "Was diese Mannschaft in den vergangenen Wochen weggesteckt hat, ist sensationell. Die Spieler haben immer an sich geglaubt, bei den Einzelgesprächen hat man gemerkt, dass sie trotz aller körperlichen Beschwerden bis zum letzten Blutstropfen kämpfen würden". Mit einem "Für diese Jungs gehe ich notfalls durchs Feuer", verabschiedete er sich in den Kreis der jubelnden Spieler und wollte auch SV-Coach Marius Kubo aus der Ferne danken: "Der hat mir Mittwochfrüh um 0.30 Uhr aus Bulgarien noch die Aufstellung samt Taktik durchgegeben."
Riedenberg: Fl. Dorn - Schumm, Vorndran, Schuhmann, S. Hergenröder - Krapf, Carton, Barthelmes (73. Spahn), Fröhlich - Galloway (67. Ch. Dorn), Wich (93. Schäfer).
Hettstadt: Weippert - Lochner (76. Ceylan), Do. Mödl, Rögele, Sauer - Schaupp (76. Da. Mödl), Steigert, Hörner, Urkom - Götz (83. Böhm), Cochon.