Den Hammelburg Volleys gelang es in der Folge, den Rückstand in etwa gleichzuhalten. Laurentiu Vinatoru war für Hannes Krochmann auf der Zuspieler-Position gekommen, später Janick Sill für Oscar Benner. Doch die Gäste blieben gut eingestellt auf die Angriffe, die meist auf die Außen gespielt waren und zu selten über die Mitte kamen. Dabei offenbarte Mimmenhausens Verteidigung gerade dort Schwächen. Hinzukamen zum Ende des Satzes hin einige Aufschlagfehler auf Hammelburger Seite, die ein Herankommen zusätzlich verhinderten.
Auch den finalen Satz verschliefen die Gastgeber etwas. Schnell lagen sie 1:6 zurück. Dabei offenbarte sich auf Mimmenhausener Seite besonders ein Erfolgsmuster des Abends. Nach abgefangener Angabe oder abgewehrtem Angriff der Hammelburger stellte Zuspieler Federico Cipollone mehr oder weniger genau auf Christian Pampel - und der machte fast immer etwas daraus. "Oh, ist der g...l", schallte es nach seiner erfolgreichen Aktion zum 7:10 durch die Halle.
Doch anders als im 2. Satz gaben die Volleys nicht auf. Sie kämpften sich ins Spiel zurück. Etwa ab der Mitte des dritten Abschnitts schafften sie es besser, Pampel und die anderen TSVler zu blocken. Auch, dass Trainer Welter Oscar Benner aus der Mitte auf seine angestammte Diagonal-Position beorderte, zahlte sich aus. Als ein Mimmenhausener Moritz Raubers Angriffs-Aufschlag nur an die Decke lenken konnte, stand es 19:19. Alles war wieder offen.
Und das blieb es bis zu Schluss. Beide Mannschaften erarbeiteten sich Satzbälle. Am nahesten dran, den 3. Satz "zuzumachen", war wohl Oscar Benner. Beim Stand von 30:29 musste er nur noch den Ball in der gegnerischen Hälfte unterbringen, schlug ihn aber ins Netz. Dass er danach "zusammenbrach", sagte alles.
Der Ur-Hammelburger war es auch, dem beim Stand von 31:32 ein Schmetterball zu weit geriet. Was den Spielgewinn für den TSV Mimmenhausen bedeutete. Dennoch: Die rund 50 Zuschauer in der Saaletalhalle würdigten dieses turbulente Finale mit viel Beifall.
Konzentrationsaufgaben für junge Spieler
Chriatian Pampel, der logischerweise MVP wurde, war froh, "dass die Hammelburger im 3. Satz nicht mehr ins Spiel zurückgefunden haben. Wer weiß, wie es dann ausgegangen wäre." Auch logisch, dass der 212-fache Nationalspieler nicht sich, sondern die Leistung seiner gesamten Mannschaft heraushob. Sie habe vor allem im 1. Satz durch gute Blockarbeit brilliert und die Außen der Volleys nicht zum Zuge kommen lassen.
Hammelburgs Headcoach Thiago Welter zog ein ähnliches Fazit wie beim Auswärtsspiel in Schwaig. Man müsse die Erfahrung aus diesem Spiel mitnehmen, um es nächstes Mal besser zu machen.
Seinen jungen Spielern wollte Welter im Training weiterhin verstärkt Konzentrationsaufgaben aufgeben, wahrscheinlich als Reaktion auf die verschlafenen Startphasen des 2. und 3. Satzes.