Nick Przeliorz auch bei der U 20 auf dem Treppchen

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Dritter über 60 Meter in 7,03 Sekunden: Nick Przeliorz (rechts) hinter Felix Straub (Mitte/6,90) und Aleksandar Askovic (6,98). Foto: Theo Kiefner
Dritter über 60 Meter in 7,03 Sekunden: Nick Przeliorz (rechts) hinter Felix Straub (Mitte/6,90) und Aleksandar Askovic (6,98). Foto: Theo Kiefner

Der 17-Jährige aus Nüdlingen sprintet bei den Bayerischen Meisterschaften über 60 Meter zu Bronze. Die Münnerstädter Sprintstaffel überrascht bei den Süddeutschen U-18-Meisterschaften mit Platz zwei über 4 x 200 Meter.

Nick Przeliorz vom TSV Münnerstadt gab bei den Bayerischen Hallenmeisterschaften der Leichtathleten einen würdigen Einstand in seine neue Altersklasse. In München sprintete er über 60 Meter der Jugend U 20 in persönlicher Bestzeit zu Bronze. Seine jüngeren Teamgefährten glänzten derweil bei den Süddeutschen Meisterschaften. Sie gewannen Silber im Staffellauf über 4 x 200 Meter der Jugend U 18.
Nick Przeliorz musste im Vorlauf bereits hellwach sein, um sich als einer der acht Zeitschnellsten aus fünf Vorläufen für das Finale zu qualifizieren. Im ersten Lauf über 60 Meter gab der Mürschter gleich mal richtig Gas und gewann in 7,14 Sekunden. Damit unterbot er seinen alten Hausrekord bereits um vier Hundertstel Sekunden und qualifizierte sich als Viertschnellster für den Endlauf der Jugend U 20.


Persönliche Bestzeit

Nach einem explosiven Start im Finale lag Nick Przeliorz am Anfang sogar knapp vor Felix Straub, dem großen Favoriten vom LAC Quelle Fürth. Der derzeit schnellste Deutsche über 200 Meter zog dann aber im zweiten Teil davon und siegte in starken 6,90 Sekunden. Nick Przeliorz musste sich am Ende nur knapp dem Zweitplatzierten Aleksandar Askovic von der LG Augsburg geschlagen geben. Seine persönliche Bestzeit verbesserte der 17-Jährige aus Nüdlingen aber auf hervorragende 7,03 Sekunden. "Unter sieben Sekunden wäre auch schön gewesen", meinte der TSVler. "Aber so habe ich mir noch ein Ziel für diese Strecke aufgehoben".
Teamgefährtin Leonie Warthemann verpasste dagegen den Einzug ins Finale. In 8,37 Sekunden erzielte sie aber dennoch eine neue persönliche Bestleistung.


Sehr enger Zeitplan

Die 200 Meter der Jungs sorgten für einen regelrechten Eklat bei den Meisterschaften, die im Gegensatz zu den Aktiven nur an einem Tag ausgetragen wurden. Aus immerhin fünf Vorläufen sollten da zwei gleichberechtigte Endläufe mit jeweils vier Startern ermittelt werden. Aber die meisten der Sportler waren schon vorher zwei Mal 60 Meter gesprintet und viele sollten zudem kurz nach den Finalläufen noch für ihr Team in der Staffel über 4 x 200 Meter laufen. Da auch noch die Vor- und Endläufe über 200 Meter zeitlich nah beieinander lagen, verzichtete die große Masse auf den Kampf um die Medaillen und begnügte sich mit der Teilnahme an den Vorläufen. Am Ende wollten gerade einmal noch drei Läufer ein zweites Mal die Stadionrunde in Angriff nehmen. Auch Nick Przeliorz, der sich für die Finalläufe in 23,03 Sekunden qualifiziert hatte, verzichtete darauf, zumal er schon im Vorlauf ein leichtes Stechen im Oberschenkel verspürte. "Da muss sich der Verband sicherlich für die Zukunft etwas einfallen lassen. Sogenannte Zeitendläufe wären da sicherlich die bessere Lösung und würden die Athleten weniger überlasten", so Trainer Bernd Neumann vom TSV Münnerstadt.


Vom Glaspalast begeistert

Der Mürschter Trainer durfte nach der späten Rückkehr aus München, bereits am Sonntag einen weiteren langen Wettkampftag in einer Leichtathletik-Arena verbringen. In Sindelfingen wurden die Süddeutschen Meisterschaften der Jugend U 18 ausgetragen.
Seine jungen Sprintergarde war sichtlich begeistert vom sogenannten Glaspalast, einer der größten Hallenwettkampfstätten in Deutschland. Für das Einzelrennen über 60 Meter hatten sich Niclas Floth und Jonathan Laik qualifiziert. Niclas Floth schaffte es sogar, sich bei 56 Startern für die Zwischenläufe zu qualifizieren. Aber da war für ihn, der erst im ersten Jahr der U18 startet, nicht ganz unerwartet Schluss. Seinem Teamgefährten fehlten in 7,52 Sekunden lediglich sechs hundertstel Sekunden für die Zwischenläufe. Die waren ebenso für Deborah Adam vom TSV Münnerstadt unerreichbar. Sie sprintete die 60 Meter im Vorlauf in 8,34 Sekunden.


Sichere Wechsel

Aber da war ja noch das Staffelrennen über 4 x 200 Meter der U 18. Obwohl die Mürschter vor einer Woche Bayerische Vizemeister wurden, gehörten sie in Sindelfingen nicht einmal zum erweiterten Medaillenkreis. Der Trainer gab daher die Devise aus, bei den Staffelwechseln besonders konzentriert und nicht zu flott zu Werke zu gehen. Er sollte da Recht behalten, denn zahlreiche der favorisierten Teams gingen zu motiviert und mit zu hoher Geschwindigkeit an die Sache heran. Sie verloren bei missglückten Wechseln viel Zeit, oder wurden, wie die ganz hoch eingeschätzten Frankfurter, wegen des Überlaufens des nur 20 Meter langen Wechselraums disqualifiziert.


Vor Sindelfingen

Der TSV Münnerstadt mit Timo Reinhart als Startläufer, Jonathan Laik, Niclas Floth und Schlussläufer Clemens Schmitt brachte mit sicheren Wechseln den Staffelstab schnell und vor allem sicher um die insgesamt vier Hallenrunden und gewann den ersten von drei Zeitläufen vor dem höher eingeschätzten Quartett des VfL Sindelfingen. Nur die Jungs vom TSG Niefern waren in 1:34,83 Minuten im letzten Zeitlauf schneller als der Münnerstädter Staffel-Express, der sich in 1:37,64 Minuten überschwänglich über Silber bei den Süddeutschen Meisterschaften freuen durfte.