Moritz Fischer vom TSV Bad Kissingen überrascht sich über 400 Meter Hürden selbst

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Moritz Fischer (Mitte) vom TSV Bad Kissingen gewann die 400 Meter Hürden der U18. Im Bild liefert er sich unter anderem ein Duell über die 110 Meter Hürden mit dem späteren Sieger Jonatan Toldy von der LG Sempt (links). Foto: Reinhold Nürnberger
Moritz Fischer (Mitte) vom TSV Bad Kissingen gewann die 400 Meter Hürden der U18. Im Bild liefert er sich unter anderem ein Duell über die 110 Meter Hürden mit dem späteren Sieger Jonatan Toldy von der LG Sempt (links). Foto: Reinhold Nürnberger

Moritz Fischer vom TSV Bad Kissingen wusste nicht wie ihm geschieht, als er bei der Bayerischen Meisterschaft in Erding über 400 Meter Hürden der U18 seinen Namen an Nummer eins las.

Er hatte sich auf die kurze Distanz von 110 Meter konzentriert, trat auf der Stadionrunde in diesem Jahr gar nicht in Erscheinung. Mit seiner Leistung aus 2021 unterbot er gerade so die bayerische B-Qualifikationsnorm für die 400 Meter Hürden, durfte so überhaupt heuer gemeldet werden.

"Ich war überzeugt, dass meine Ausdauer nicht reicht für die lange Strecke und wollte nach dem schlechten Ergebnis im letzten Jahr die 400 Meter Hürden nie mehr laufen. Allerdings habe ich mich von meinem Trainer breitschlagen lassen und zumindest einer Meldung, die ja keine Teilnahmeverpflichtung war, zugestimmt", erzählt er.

Sein Teamkollege Niklas Amthor, der im Frühjahr wegen einer Knochenhautentzündung einige Wochen aussetzen musste, überredete ihn zum Start über die 400 Meter Hürden. Amthor war Titelverteidiger und in diesem Rennen Favorit, obwohl hinter seiner Form ein Fragezeichen stand.

Moritz Fischer wurde mit der schlechtesten Vorleistung auf die ungünstige Innenbahn gelost. Beide TSVler liefen das Rennen sehr flott an und hatten sich schon auf der ersten Hälfte deutlich an die Spitze gesetzt.

Erst Zielfoto bringt Klarheit

Zur Überraschung bog Fischer als Erster auf die Zielgerade ein. Dicht gefolgt von Amthor, der immer näher kam. Nahezu gleichzeitig überliefen sie die letzte Hürde und kämpften um den Sieg. Erst das Zielfoto brachte Klarheit, dass Fischer in starken 56,93 Sekunden um eine hundertstel Sekunde vor dem Kumpel lag.

Seine bisherige Bestleistung von 61,30 Sekunden pulverisierte er förmlich. "Ich hatte bisher noch nicht die Norm von 58,00 Sekunden für die Deutschen Meisterschaften unterboten. Die wollte ich in Erding auf jeden Fall laufen, was mir ganz gut gelungen ist", war auch Niklas Amthor zufrieden.

Zwei Stunden später bestritten die TSVler über 110 Meter Hürden ihr nächstes Finale. Nach der Vorbelastung wurde es schwer für Amthor und Fischer, die Rang vier und fünf in der Meldeliste belegten. Aber beim Start wurde der Zweitbeste wegen Fehlstarts disqualifiziert. Der Drittbeste stürzte und somit war der Weg für die beiden TSVler frei. Niklas Amthor wurde in persönlicher Bestzeit von 15,08 Sekunden Zweiter und Moritz Fischer in 15,14 Sekunden Dritter.

Eine halbe Stunde später erfuhren alle, dass der Lauf wiederholt werden muss. Der Trainer des gestürzten Läufers hatte bemerkt, dass die Hürden auf den falschen Markierungen standen und so der Abstand zwischen den einzelnen Hürden 20 Zentimeter zu weit war. Im wiederholten Finale wurde jetzt Amthor in wieder 15,08 Sekunden Vierter, Fischer in 15,35 Sekunden Fünfter.