Mike Hawkins hat Kissinger Eishockey stark gemacht

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Im Herbst 1985 war Michael ,Mike' Hawkins der erste ausländische Spielertrainer beim SC Bad Kissingen. Seit mittlerweile 17 Jahren arbeitet der Kanadier in Lohr als Physiotherapeut. Fotos: privat
Im Herbst 1985 war Michael ,Mike' Hawkins der erste ausländische Spielertrainer beim SC Bad Kissingen. Seit mittlerweile 17 Jahren arbeitet der Kanadier in Lohr als Physiotherapeut. Fotos: privat
Im Herbst 1985 war Mike Hawkins der erste ausländische Spielertrainer beim SC Bad Kissingen. Seit mittlerweile 17 Jahren arbeitet der Kanadier in Lohr als Physiotherapeut.
Im Herbst 1985 war Mike Hawkins der erste ausländische Spielertrainer beim SC Bad Kissingen. Seit mittlerweile 17 Jahren arbeitet der Kanadier in Lohr als Physiotherapeut.
 

Mike Hawkins hat das Eishockey an der Saale nach vorne gebracht. Der Kanadier lebt und arbeitet als Physiotherapeut in Lohr, hat den Schläger aber längst in die Ecke gestellt.

Das hätte Mike Hawkins nicht gedacht. Dass ein Christian Keul oder ein Harry Grundmann immer noch Eishockey spielen. Nach so langer Zeit. Schließlich hat der Kanadier mit diesem Duo selbst noch auf dem Eis gestanden. Mitte der 80er Jahre. Im Herbst 1985 kam der Kanadier an die Saale, war als Nachfolger von Otto Granich erster ausländischer Trainer beim SC Bad Kissingen, dem Vorgängerverein der Kissinger Wölfe. Bewahrt hat sich der heute 50-Jährige seinen Akzent - und seinen guten Ruf in der Kurstadt. Was Robert Fischer gerne bestätigt, der damals das Kissinger Eishockey mit nach vorne brachte gemeinsam mit Abteilungsleiter Walter Prein.

In seiner Heimatstadt Vancouver hatte Hawkins das Eishockeyspielen gelernt, hatte später Sport und Geschichte studiert, parallel dazu als Trainer an einer Eishockeyschule gearbeitet. Ein Freund, der in Pegnitz Eishockey spielte, gab den Tipp mit Bad Kissingen. "Die Leute haben mich toll aufgenommen. Ich habe mich von Anfang an sehr wohlgefühlt. Das war eine große Herzlichkeit, die man heute selten erlebt", sagt Hawkins. Internet gab es damals nicht. Telefon-Gespräche nach Kanada waren teuer. Kein Nachteil, weil das Zwischenmenschliche so Zeit zum Wachsen hatte. "Das Bad Kissinger Eishockey war wie eine große Familie. Zu der gehörten auch die Fans."
Das letzte Spiel der Kissinger Wölfe hatte Hawkins in der vergangenen Saison gesehen. Gegen Haßfurt. Natürlich. "Das waren früher schon Highlights. Die Kulissen. Die Begeisterung." Mit ein Grund, warum der Kanadier nach einer Auszeit in seiner Heimat ein zweites Mal nach Bad Kissingen kam. Mittlerweile verheiratet mit seiner deutschen Frau.

Längst ist Unterfranken die Heimat. Mike Hawkins wohnt und arbeitet in Lohr, ist seit 20 Jahren Physiotherapeut. "Interesse an der Sportmedizin hatte ich schon immer. Und habe dann die Möglichkeit zur Ausbildung in Deutschland genutzt." Eishockey ist allerdings nicht einmal mehr Hobby. Aktiv spielt Hawkins Tennis bei Rot-Weiß Lohr. Oder erkundet mit dem Mountainbike den Spessart. Auch für Handball und Volleyball interessiert sich Hawkins, weil die Töchter diese Sportarten aktiv betreiben.

Zu den Mitspielern von einst besteht eher wenig Kontakt. Mit Emmanuel Alomo, der in Bad Mergentheim lebt, wird öfters mal telefoniert. Auch mit Johnny Misley, der Karriere machte als Vizepräsident des kanadischen Eishockey-Verbandes und aktuell in Toronto lebt, sich von dort aus um den Spitzensport seines Landes kümmert. Fast scheint die alte Lust zurückzukehren, scheint die alte Begeisterung wieder Oberhand zu gewinnen. "Leider liegt Bad Kissingen etwas zu weit weg, um zum Beispiel als Jugendtrainer zu arbeiten." Der aktuellen Mannschaft wünscht er den Klassenerhalt. Damit weitere Kapitel für die Kissinger Eishockey-Historie geschrieben werden können. "Mein Ziel war es immer, den Spaß an diesem tollen Sport zu zeigen. Mit harter Arbeit und guter Einstellung." Ziel erreicht.