Margots Valkovskis' nutzlose Warnung

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Kein Durchkommen: Der HSC mit Maximilian Schmitt am Ball (rechts) prallte häufig an der Abwehr von Burgdorf (hier: Malte Donker) ab und kassierte nach schwacher Leistung eine 21:26-Niederlage. Foto: Thomas Euring
Kein Durchkommen: Der HSC mit Maximilian Schmitt am Ball (rechts) prallte häufig an der Abwehr von Burgdorf (hier: Malte Donker) ab und kassierte nach schwacher Leistung eine 21:26-Niederlage.  Foto: Thomas Euring

Der HSC kann eine zwischenzeitliche Führung gegen den TSV Burgdorf II wegen eines sehenswerten "Fehlwurf des Tages" nicht weiter nutzen.

HSC Bad Neustadt - TSV Burgdorf II 21:26 (11:12).

Eine Woche nach dem ersten Saisonsieg mussten die Saalestädter einen schweren Rückschlag beim anvisierten Marsch ins Tabellenmittelfeld hinnehmen, die Niederlage gegen die Niedersachsen war aufgrund vieler Ungereimtheiten über die gesamte Spielzeit hinweg verdient. Die Erklärung von Margots Valkovskis in der Pressekonferenz fiel kurz und deftig aus: "Wir haben den Vergleich auf der Torhüterposition deutlich verloren und haben in der Deckung erst ab der 50. Minute das gezeigt, was wir uns taktisch vorgenommen hatten." Diesem Fazit konnten die HSC-Fans nur zustimmen, die einen insgesamt schwachen Auftritt der Rot-Weißen erlebt hatten und nun mit einigem Bangen den anstehenden Auswärtspartien in Hannover und Großwallstadt entgegenblicken. Die Anfangsminuten verliefen dabei noch hoffnungsvoll, nach dreißig Sekunden netzte der tagesbeste HSC-Schütze Vilim Leskovec zur Führung ein. Doch im Gegenzug glich Dominik Kalafut, der auf dem Sprung in das Erstliga-Team seines Klubs steht, zum Ausgleich ein. Dass Kalafut einer der spielentscheidenden Akteure werden sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu erahnen. Im Vorfeld hatte der HSC-Coach noch vor dem Talent gewarnt, "wir müssen einfach schon die Anspiele an ihn verhindern, wenn er in Ballbesitz ist, ist es zu spät." Doch diese Worte blieben ungehört, denn Kalafut konnte acht Mal einlochen.

Eine 11:10-Führung warf Jan Wicklein, der nach dem Seitenwechsel zu einem "tragischen Held" werden sollte, heraus, wobei diese Führung schon eher hätte passieren können, wenn Gary Hines kurz zuvor nicht den "Fehlwurf des Tages" fabriziert hätte. Bei einem abgefangenen Pass durch Konstantin Singwald rannte er Richtung leeres Tor, TSV-Keeper Jendrik Meyer war zugunsten eines siebten Feldspielers geopfert worden, und brachte das Kunststück fertig, ohne jede Bedrängnis die Kugel aus 20 Metern über das leere Tor zu setzen. Diese Unkonzentriertheit befiel nach der Pause alle Mannschaftskameraden, der Rückstand wuchs trotz Überzahl an und hatte zwischenzeitlich erkleckliche Ausmaße angenommen.

Die Saalestädter scheiterten dabei nicht nur an den eigenen Nerven, TSV-Keeper Jendrik Meyer schwang sich zu einer Glanzform aus, entschärfte eine Serie von nicht einmal unplatzierten Würfen und hatte bei Pfosten- und Lattentreffern auch noch das Glück auf seiner Seite. Besonders das Duell zwischen ihm und Wicklein, der irgendwann entnervt Benedikt Kleinhenz Platz machte, ging zugunsten von Meyer aus. Dessen Vorderleute bauten den Vorsprung auf 16:22 aus, doch dann befiel auch sie acht Minuten lang der "Fehlwurf-Virus". Ihr Torjäger Maurice Dräger konnte keine Akzente setzen, über die Außen lief bei den Gästen gar nichts. Diese mussten nach einem Hines-Treffer zum 21:23 wieder zittern, doch das war dann auch schon das letzte Erfolgserlebnis der Valkovskis-Schützlinge. "Wir haben uns heute selbst besiegt", so der enttäuschte HSC-Co-Trainer Igor Mjanowski, "wir müssen jetzt in Ruhe analysieren, woran es hapert und unser Training dementsprechend ausrichten."

Die HSC-Treffer erzielten: Vilim Leskovec (5), Gary Hines (4), Jan Wicklein (4/1), Maximilian Schmitt (2), Konstantin Singwald (2), Franziskus Gerr (2), Benedikt Kleinhenz (1), Matthias Grünert (1).