Jugendarbeit als Herzenssache

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Typische Prüfungssituation für Anwärter des Übungsleiters: Rudi Weik (rotes Hemd ) beurteilt die Umsetzung des Gelernten von Franziska Minolts. Dazu sind einige Kinder des TG Würzburg vor Ort. Foto: Doris Bauer
Typische Prüfungssituation für Anwärter des Übungsleiters: Rudi Weik (rotes Hemd ) beurteilt die Umsetzung des Gelernten von Franziska Minolts. Dazu sind einige Kinder des TG Würzburg vor Ort. Foto: Doris Bauer

Rudi Weik investiert seine Zeit gerne in sein Amt als BSJ-Jugendleiter für den Kreis Bad Kissingen.

In der Freizeit ist Sport für ihn ganz wichtig, deshalb engagiert sich Rudi Weik. Paradox nur, dass er durch sein Engagement weniger Zeit hat, selbst Sport zu treiben. Der 57-jährige Baumaschinenführer ist in der Bayerischen Sportjugend (BSJ) Unterfranken als Kreisjugendleiter für den Kreis Bad Kissingen aktiv und benötigt viel Zeit für sein Ehrenamt.
"Zu meinen Aufgaben gehört es, die Übungsleiter-Lehrgänge, die vom Bezirk angeboten werden, vor Ort zu organisieren und durchzuführen. Außerdem gibt es immer wieder Tagungen oder Seminare, um die Vereine zu Neuerungen auf den aktuellen Stand zu halten", bemerkt der Euerdorfer zu seinem Ehrenamt, das er trotz des Zeitaufwandes nicht missen möchte.
"Wir möchten möglichst viele Übungsleiter gewinnen, da wir durch deren Ausbildung mehr Qualität in die Vereine bringen", erklärt Rudi Weik seine Motivation als BSJ-Kreisjugendleiter.
Der 57-Jährige denkt aber auch gleich einen Schritt weiter, weil er Sportvereine oft in der Konkurrenz zu Fitness-Studios sieht. "Sport als Prävention, oder besser gesagt Gesundheitssport, wird immer wichtiger. Auch hier können mit einer qualifizierten Ausbildung von Ehrenamtlichen entsprechende Kurse durchgeführt werden, um neue Mitglieder zu werben." Zudem hält Rudi Weik Kontakt zur Landesebene. "Hier ist nicht nur ein reger Austausch gegeben, Synergien sind möglich, bereits erprobte Konzepte können für neue Bezirke aufgegriffen werden."
Dabei ist Rudi Weik eher auf Umwegen zu seinem Amt und zunächst zur Verantwortung im Sport gekommen. "Damals war mein Sohn als Sechsjähriger beim SV Ramsthal in der Leichtathletik-Abteilung aktiv. Ich lernte den Übungsleiter kennen, war von seiner Arbeit sehr angetan. Zusammen ging es zu Wettkämpfen. Dann kam die Frage, ob ich mich mit einbringen könne, worauf hin ich die Kinder und Jugendlichen mittrainierte." Dann machte Rudi Weik erst einmal selbst seinen Übungsleiterschein, durch den er einen Einblick in die Verbandsebene erhielt. Mittlerweile ist er beim SV Ramsthal seit vier Jahren Vorsitzender. Sein Amt als Kreisjugendleiter erhielt er durch die aktive Anfrage seines Vorgängers vor sechs Jahren, der zukünftig im Bezirk tätig sein wollte. "Ich habe gleich zugesagt, weil mir die Jugendarbeit in Vereinen sehr wichtig ist."
Rudi Weik weiß um die Probleme der Vereine. "Überall fehlt der Nachwuchs. Hier geht es nicht nur um die Zusammenlegung der Vereine." Vielmehr soll mit besonderen Events gepunktet und für die Jugendarbeit interessiert werden. Und genau hier setzt wieder die BSJ an und bietet Kurse für Sport im Kindergartenalter an, die mit Zuschüssen gefördert werden. "Bewegung und Sport sind einfach wichtig, schon im Kindesalter. Wir wollen möglichst viele junge Leute ansprechen, um sie für ein Ehrenamt zu gewinnen", betont Rudi Weik.
So freute er sich jüngst besonders darüber, dass in einem Übungsleiter-Ausbildungslehrgang 23 junge Leute, der jüngste 16 Jahre alt, ihre Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt haben. Kursprogramm: www.bsj.org bzw. www.blsv.de.