Jochen Wehner und die Pässe in die Breite

4 Min
Entwischt: Tobias Ziegler (links/SG Poppenroth/Lauter II) lässt sich von Christopher Mützel (FC Fuchsstadt II) nicht aufhalten. Fotos: Sebastian Schmitt
Entwischt: Tobias Ziegler (links/SG Poppenroth/Lauter II) lässt sich von Christopher Mützel (FC Fuchsstadt II) nicht aufhalten. Fotos: Sebastian Schmitt
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
Szene vom Spiel SG Poppenroth/Lauter II - FC Fuchsstadt II.
 

Mit einem einfachen taktischen Konzept schafft sich die SG Poppenroth/Lauter II die nötigen Lücken in der Deckung der Fuchsstädter Reserve.

Da sage mal einer, in der A-Klasse wird nur gebolzt. Von wegen. Was die Zuschauer am Samstag auf der Poppenröther Höhe geboten bekamen, war vom Allerfeinsten. Schon vor dem Anpfiff passte der satte Sound. House, Metal, Hip-Hop, Rock - eine erlesene Mischung dröhnte da aus den Boxen. Lautstärke und Klangqualität waren tadellos. Das hat man auch nicht überall. Als sich dann auch noch die Sonne einen Weg durch die dunkle Wolkendecke bahnte, machte sogar das Aufwärmen Spaß. Schiedsrichter Eberhard Lindenthal hatte ebenfalls gute Laune mitgebracht und führte die Kicker mit einem Lächeln auf den Lippen auf den Rasen.
Beim Anpfiff hielt sich der Zuschaueransturm allerdings in überschaubaren Grenzen, am Ende dürften es wohl um die 40 Fans gewesen sein, die teilweise erst später zu dieser Galavorstellung kamen. Klar, gleichzeitig wurde natürlich auch in der Bundesliga gekickt, das mag den ein oder anderen auf das heimische Sofa gelockt haben. Sei's drum. Fest steht: Keiner der Zuschauer hat sein Kommen bereut. Zumindest gilt das definitiv für die heimischen Anhänger der Viktoria. Denn was die Poppenröther da in den ersten 45 Minuten auf den glitschigen Rasen zauberten, war aller Ehren Wert. "Wenn wir so konzentriert unsere Chancen verwerten, dann habe ich um den Klassenerhalt keine Sorge", sagte hernach Poppenroths Trainer Jochen Wehner, der zunächst mit großem Eifer an der Seitenlinie agiert hatte und erst mit Verlauf der zweiten Halbzeit auf der Bank Platz nahm.


Mehr als zurückhaltend

Das konnte Wehner auch getrost tun, denn seine Jungs waren jederzeit Herr der Lage. "Wir hatten diesmal das Glück, das uns bisher in dieser Saison einfach gefehlt hat. Heute sprang uns wirklich jeder Ball vor die Füße", frohlockte der Viktoria-Coach. Das war in höchstem Maße sportlich bescheiden und zurückhaltend formuliert, denn eigentlich spielten die Platzherren die Fuchsstädter zumindest eine Halbzeit lang an die Wand.
Los ging's schon nach sieben Minuten, als der agile Florian Fichtl aus sieben Metern eiskalt versenkte. Simon Finke im Fuschter Kasten ahnte da noch nicht, was ihm in den kommenden 83 Minuten noch blühen sollte. Vorweg gesagt: Den Keeper trifft an diesem Ergebnis überhaupt keine Schuld. Sämtliche Treffer der Poppenröther waren sauber fast bis zur Grundlinie durchgespielt. An solchen Tagen bist du als Torsteher schlichtweg machtlos.
"Wir müssen einfach zugestehen, dass Poppenroth das perfekt gespielt hat. Kompliment. Zunächst hatten wir nicht den Hauch einer Chance", resümierte der Fuchsstädter Routinier Niko Wolf. "Am Anfang hat bei uns aber auch völlig die Ordnung im Spiel gefehlt. Und so kannst du auch in der A-Klasse nicht gewinnen", ist Wolf überzeugt. "Denn in dieser Klasse spielen einige Mannschaften wirklich guten Fußball. Da werden so viele Teams oben mitmischen, dass es für uns ganz schwer wird. Wir werden wohl wieder irgendwann die Unterstützung der ersten Mannschaft brauchen, um einen drohenden Abstieg zu verhindern", sprach der Fuchsstädter offene Worte. "Im Moment hat die erste Mannschaft aber genügend eigene Personalsorgen. Da können wir in der A-Klasse nicht auf zusätzliche Unterstützung hoffen."
In der Tat war von den Gästen bis zum Kabinengang nur wenig zu sehen. Bis auf einen baum-brechenden Schuss nach einer Viertelstunde und Marc Röslers Seitfallzieher im Strafraum in der 20. Minute blieben die Kohlenbergler blass. Sie hatten aber eben auch alle Hände voll zu tun, um Sandro Metz, Nikolas Weh ner und Florian Fichtl irgendwie vom eigenen Kasten wegzuhalten. Das gelang nicht immer. Poppenroths Coach Wehner hatte frühzeitig erkannt, dass bei den Füchsen die Raumordnung fehlte und griff tief in die Trickkiste. Er ermunterte seine Elf immer wieder, in die Breite zu spielen. Da sah zunächst ganz merkwürdig aus, weil der Poppenröther Platz ohnehin fast quadratisch wirkt und zudem zu den Seitenlinien hin ganz leicht abschüssig ist. Doch nach und nach begriffen die heimischen Kicker, dass sie die phasenweise recht unsortierten Fuschter mit diesen Pässen in die Breite völlig aus dem Konzept brachten. Logische Folge: Mit dem zweiten Treffer von Sandro Metz kurz vor dem Pausenpfiff war die Messe schon gelesen. Doch in den zweiten 45 Minuten zeigten die längst geschlagenen Gäste, was man landläufig wohl Moral nennt. Sicherlich hatten die Füchse im Verlauf des ersten Durchgangs phasenweise schon die Köpfe etwas hängen lassen, aber das sollte sich in der Schlussphase der Partie wieder ändern. Niko Wolf wechselte sich quasi selbst aus, brachte Thomas Meißner in die Partie und versuchte von der Seitenlinie aus, mehr Ordnung in das Fuschter Chaos zu bringen. Schon kurz nach Wiederanpfiff hatte Philipp Baldauf nur um Zentimeter am Poppenröther Kasten vorbeigezielt. SG-Keeper Thomas Metz rückte nun stärker in den Blickpunkt. Doch natürlich steuerten die Poppenröther noch ein paar Traumtore zum Spektakel bei. So wie Daniel Fehr mit seinem tollen Schuss direkt in den Winkel oder Maxi Pfrang mit einem Flachschuss nach schneller Kombination über mehrere Stationen. Hut ab.


Sofort ausgenutzt

Als sich SG-Coach Wehner von der Seitenlinie zurückgezogen hatte, schalteten die Poppenröther einen Gang zurück, was die Füchse aber sofort zu nutzen wussten. Marcus Schaupps Strafstoß wurde zunächst noch von Keeper Metz abgewehrt, der Nachschuss war dann allerdings unhaltbar. Andreas Luxems feiner Heber zum krönenden Abschluss passte zum munteren Scheibenschießen und war der späte Beweis dafür, dass die Füchse eigentlich auch kicken können.
"Machen wir uns nix vor, heute war einfach nicht mehr drin", wirkte Niko Wolf ein wenig resigniert. Dass nach der Partie trotzdem alle Akteure gemeinsam zusammenstanden und auf dieses außergewöhnliche Match anstießen, zeigt ganz deutlich, warum König Fußball der Deutschen liebstes Hobby ist. "Ich bin zufrieden", strahlte Fußballlehrer Wehner und wollte um seine taktischen Finessen gar kein großes Geheimnis machen. "Wir spielen mit Viererkette. Und dass wir so sehr in die Breite spielen, ist eben ein ganz einfaches Resultat aus unserer taktischen Ausrichtung." So einfach geht das also. "Hoffentlich können wir die schlechten Resultate zum Saisonauftakt künftig einfach vergessen machen", sprach Wehner, lächelte und trug die Bank davon.