Bei der Eröffnung der neuen Tartanbahn in Münnerstadt gerät die Zeitmessung ein wenig zu euphorisch. Trotzdem gelingen gute Ergebnisse in den technischen Wettbewerben.
Mit einem Sportfest für die Altersklassen unter 16 Jahren wurde der neuen Tartanbahn in Münnerstadt wieder neues Leben eingehaucht. Zahlreiche junge Sportler und Sportlerinnen aus ganz Unterfranken waren am Wochenende dabei. Auch die jungen Leichtathleten vom TSV präsentierten sich mit starken Leistungen den heimischen Zuschauern.
"Ich bin unendlich froh, dass nach langer Wartezeit die Bahn unseren Athleten wieder zu Verfügung steht. Das gibt unserem Nachwuchs sicherlich noch einmal einen gewaltigen Schub", ist sich Leichtathletik-Abteilungsleiterin Katja Hofmann sicher. Sie glaubt auch, dass sich der schon vor Jahren verstorbene Erfolgstrainer Otmar Bömmel von oben im Himmel mit den Mürschter Leichtathleten über die neue Bahn freut. An ihn, der so viele Mürschter Talente zu bayerischen und deutschen Spitzensportlern formte und die Leichtathletik in Münnerstadt zu dem machte, was sie heute ist, erinnert ein kleines Denkmal außerhalb der neuen Tartanbahn.
Abweichung bis zu halber Sekunde
Der erste Eindruck, dass die Bahn zu einer der schnellsten ihrer Art in Deutschland gehören und einmal die nationale Sprintelite nun alljährlich nach Münnerstadt pilgern würde, war allerdings etwas verfrüht. Beim Blick in die erste online gestellte Ergebnisliste fiel auf, dass es da ungewohnt viele hervorragende Zeiten in nahezu allen Altersklassen zu verzeichnen gab. Selbst ein uralter Bezirksrekord im Nachwuchsbereich der Schülerinnen W13 hielt da nur knapp stand.
Die wahrscheinliche Auflösung folgte dann am nächsten Tag. Mehrere Trainer, die nicht einmal alle vor Ort waren, bemerkten beim Studieren der Ergebnisse, dass sowohl ihre Schützlinge, wie auch Sportlerinnen und Sportler aus anderen Vereinen doch eine deutliche Steigerung gerade in den Finalläufen erlebten. Offensichtlich führte aber ein Fehler an der Zeitmessanlage, der erst während der Veranstaltung auftrat, zu einer elektronischen Fehlmessung. Da dies sich alles im Bereich von bis zu einer halben Sekunde bewegte, war es nahezu unmöglich, dass dies den Zeitnehmern vor Ort auffallen konnte.
Nach einigen Beratungen, auch mit dem Kreisvorsitzenden Paul Fella aus Hammelburg, der an diesem Tag mit seinen Sportlerinnen bei den Bayerischen Meisterschaften war und somit nicht vor Ort sein konnte, wurde im Sinne der Sportlichkeit entschieden. Die betroffenen Läufe wurden annulliert, um nicht diverse Ranglisten zu verfälschen. Die meisten Zeiten aus den Vorläufen behielten dagegen ihre Gültigkeit.
Doch auch in den technischen Wettbewerben gab es zahlreiche gute Leistungen zu vermelden. So steigerte sich Emilia Zeitz vom TSV Münnerstadt auf hervorragende 1,52 Meter im Hochsprung der Altersklasse W15. Damit kann die Unterfränkische Meisterin über 100 Meter neben dem Sprint auch für diese Disziplin für die Bayerischen Meisterschaften planen. Gleiches gilt für Anne Granich vom TSV Oberthulba, die in der W13 mit 1,48 Meter ihre bisherige Bestleistung bestätigte.
Starker Münnerstädter Nachwuchs
Lina Rössler verkörpert ebenfalls das starke Münnerstädter Nachwuchsteam. Sie zeigte den Zuschauern mit ihren starken 4,93 Metern im Weitsprung, warum sie in der W15 die Beste bei den diesjährigen Bezirksmeisterschaften in Hösbach war. Auch die Sprünge von den Teamgefährtinnen Anne Federlein und Emilia Zeitz wurden noch mit mehr als 4,50 Meter gemessen. Das Mürschter Trio belegte auch im Sprintfinale über 100 Meter die ersten drei Plätze.